Vorbörse: Wall Street findet flachen Halt – Dax startet nächsten Erholungsversuch – Ölpreise pendeln um die 100 Dollar
DEUTSCHLAND: – IM PLUS – Der Dax dürfte am Freitag erneut einen Erholungsversuch starten und damit der Stabilisierung der US-Börsen folgen. Knapp eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax als Indikator für den Leitindex ein Plus von einem Prozent auf 14 224 Punkte. Damit würde sich das deutsche Börsenbarometer wieder deutlich von der 14 000-Punkte-Marke nach oben hin absetzen. In deren Nähe war es zuletzt zurückgefallen. Auf Wochensicht liegt der Dax aktuell 1,5 Prozent im Minus.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Freitag ebenfalls etwas höher erwartet.
An der Wall Street gelang dem Dow Jones Industrial und den Nasdaq-Indizes nach einem schwachen Start den Dreh ins Plus. Laut Stephen Innes von SPI Asset Management half vor allem die Entspannung am Ölmarkt mit sinkenden Preisen. Die Internationale Energieagentur (IEA) gab am Vortag weitere 120 Millionen Barrel an Rohölreserven frei, um die Folgen des Krieges von Russland gegen die Ukraine an den Märkten zu mildern.
Zudem gehen die Anleger laut Innes recht zuversichtlich in die kommende Woche startende Berichtssaison zum ersten Quartal. Wie üblich werden Banken die ersten sein, die ihre Zahlen vorlegen, und angesichts der Zinswende in den USA herrsche für diese Branche Optimismus. Insgesamt bleibe die Lage am Markt aber vor dem Hintergrund von Inflation und Rezessionssorgen schwierig, so der Marktexperte.
Am deutschen Markt gibt es zurzeit nur wenige Nachrichten zu Einzelwerten. Im Dax wird der Vorstandschef der Deutschen Post , Frank Appel, künftig auch den Aufsichtsrat der Deutschen Telekom führen. Er wurde am Vorabend durch das Kontrollgremium des größten deutschen Telekommunikationskonzerns im Anschluss an die Hauptversammlung zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Zudem wird die T-Aktie am Freitag ex Dividende von 64 Cent je Aktie gehandelt, während bei der Deutschen Post der Aktienrückkauf beginnt.
Positiv für die Aktie von Volkswagen könnte laut einem Händler gewertet werden, dass der größte europäische Autobauer aus Wolfsburg seine Batterieproduktion in den USA ausbauen will. Ziel sei es, die Produktion von Elektrofahrzeugen in den USA zu erhöhen und Tesla herauszufordern. Weniger gut ankommen dürften ihm zufolge dagegen die bestätigten Pläne für einen möglichen Einstieg in die Formel 1 der Töchter Audi und Porsche. Die VW-Aktie legte auf Tradegate im Vergleich zum Xetra-Börsenschluss am Donnerstag leicht zu.
Der Händler verwies zudem auf einen möglichen Kurstreiber für die Aktie von Hugo Boss , die auf Tradegate zumindest vorbörslich bereits positiv reagierte: Die Fraser Group hatte Ende März ihre Beteiligung an dem Modeunternehmen aus dem MDax direkt und indirekt Ende März von 17,9 auf 23,2 Prozent erhöht.
Auch CTS Eventim stiegen auf Tradegate. Eine Hochstufung auf „Buy“ durch die Privatbank Berenberg und ein von 70 auf 80 Euro angehobenes Kursziel dürften der Auslöser sein. Der Tickethändler und Veranstalter gehe nach der Pandemie auf „Comeback Tour“, schrieb Analyst Gerhard Orgonas.
USA: – GEWINNE – Die US-Börsen haben sich nach ihren jüngsten Verlusten stabilisiert. Für Beruhigung sorgten am Donnerstag robuste Daten vom Arbeitsmarkt und der Umstand, dass die Rendite für zehnjährige Staatspapiere nicht mehr so stark anzog. Zuletzt war unter anderem befürchtet worden, dass deutlich steigende Zinsen die Finanzierungskosten der wachstumsorientierten Technologie-Werte erhöhen können. Ferner verringern anziehende Zinsen den heutigen Wert der hohen Gewinne, den die Tech-Unternehmen in der Zukunft erwirtschaften wollen. Der Leitindex Dow Jones Industrial legte um 0,25 Prozent auf 34 583,57 Punkte zu. Für den breiter gefassten S&P 500 ging es um 0,43 Prozent auf 4500,21 Punkte nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg nach zuletzt herben Rückschlägen nun um 0,23 Prozent auf 14 531,81 Punkte.
ASIEN: – WENIG BEWEGUNG – In Asien haben sich die wichtigsten Aktienmärkte zum Wochenausklang nach dem schwachen Vortag kaum von der Stelle bewegt. Der japanische Leitindex Nikkei 225 lag kurz vor Handelsende leicht im Plus. Auf Wochensicht steuert der Indikator damit auf ein Minus von knapp drei Prozent zu. Ebenfalls leichte Gewinne verzeichnete der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen und konnte damit einen Teil seiner Verluste in dieser Woche ausgleichen, liegt aber immer noch knapp zwei Prozent unter dem Niveau von vergangener Woche. In Hongkong ging es mit dem Markt dagegen etwas nach unten – der dortige Leitindex Hang Seng büßte rund ein halbes Prozent ein.
ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
RENTEN:
Bund-Future 156,92 +0,06%
DEVISEN: Der Euro hat am Freitag im frühen Handel weiter nachgegeben. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung im Tief 1,0855 US-Dollar und damit so wenig wie zuletzt vor einem Monat. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag noch etwas höher auf 1,0916 Dollar festgesetzt.
Druck auf den Euro übt seit einiger Zeit die erwartete Geldpolitik der US-Notenbank aus. Die Federal Reserve steht nach eigenem Bekunden und nach Meinung vieler Beobachter vor einer Serie von Zinsanhebungen. Darüber hinaus will die Fed ihre durch Wertpapierkäufe aufgeblähte Bilanz zügig abbauen. Hintergrund ist die hohe Inflation von zuletzt fast acht Prozent. Die absehbar straffere Ausrichtung der US-Geldpolitik stärkt den Dollar und schwächt im Gegenzug andere Währungen wie den Euro.
Vor dem Wochenende stehen kaum nennenswerte Konjunkturdaten auf dem Programm. Allenfalls Produktionszahlen aus der spanischen Industrie könnten etwas Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Es äußern sich jedoch einige Notenbanker aus den Reihen der EZB.
Euro/USD 1,0856 -0,22%
USD/Yen 123,98 0,03%
Euro/Yen 134,59 -0,19%
ROHÖL: Die Ölpreise haben sich am Freitag im frühen Handel etwas von ihren Vortagsverlusten erholt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 100,90 US-Dollar. Das waren 32 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg in ähnlichem Ausmaß auf 96,37 Dollar.
Die Ölpreise haben zuletzt einen großen Teil ihrer Aufschläge seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs abgegeben. Sie liegen aber immer noch deutlich höher als zu Jahresbeginn. Schon im Vorfeld der Invasion Russlands waren die Erdölpreise spürbar gestiegen. Russland ist einer der weltgrößten Erdölförderer.
Zum jetzigen Preisrückgang tragen einige Faktoren bei. Zum einen haben große Verbrauchsländer, vereinigt in der Internationalen Energieagentur (IEA), bereits zweimal Teile ihrer strategischen Ölreserven freigegeben, um dem Preisanstieg etwas entgegenzusetzen. Zum anderen scheint das rigorose Vorgehen Chinas gegen regionale Corona-Ausbrüche zunehmend zum wirtschaftlichen Problem zu werden. Darüber hinaus nehmen an den Märkten die Befürchtungen zu, dass die erwartete Straffung der US-Geldpolitik erhebliche konjunkturelle Bremsspuren mit sich bringt.
Brent 99,90 -0,68 USD
WTI 95,72 -0,31 USD
onvista Mahlzeit: Dax tastet sich nach vorne – Buffett, Shell, Bayer und ist Verbio die neue VartaKeine Folge mehr verpassen? Einfach den onvista YouTube-Kanal abonnieren!
UMSTUFUNGEN VON AKTIEN
– BERENBERG HEBT CTS EVENTIM AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 80 (70) EUR
– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR JENOPTIK AUF 35 (44) EUR – ‚BUY‘
– CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR WACKER CHEMIE AUF 184 (168) EUR – ‚OUTPERFORM‘
– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR EVONIK AUF 23 (26) EUR – ‚UNDERPERFORM‘
– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR CONTINENTAL AG AUF 66 (70) EUR – ‚SELL‘
– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR VITESCO AUF 37 (39) EUR – ‚NEUTRAL‘
– JPMORGAN HEBT K+S AUF ‚OVERWEIGHT‘ (UNDERWEIGHT) – ZIEL 44,50 (12,50) EUR
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR DWS AUF 44 (47) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR UNIPER AUF 32 (35,50) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– BARCLAYS HEBT MONCLER AUF ‚OVERWEIGHT‘ (EQUAL WEIGHT) – ZIEL 60 (56) EUR
– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR H&M AUF 125 (140) SEK – ‚UNDERPERFORM‘
– JEFFERIES HEBT VOLUTION GROUP AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 480 (560) PENCE
– JEFFERIES SENKT CREDIT AGRICOLE AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 11,20 (14,80) EUR
– JEFFERIES SENKT SOCIETE GENERALE AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 25 (31) EUR
– JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR BNP PARIBAS AUF 67 (77) EUR – ‚BUY‘
– JEFFERIES STARTET ALFEN MIT ‚HOLD‘ – ZIEL 95 EUR
– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR OCI AUF 45 (30) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR YARA AUF 540 (500) NOK – ‚NEUTRAL‘
– RBC HEBT SODEXO AUF ‚OUTPERFORM‘ (SECTOR PERFORM) – ZIEL 83 (84) EUR
TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN
TERMINE UNTERNEHMEN
07:30 AUT: OMV, Q1 Trading Update
10:00 DEU: KfW, Bilanz-Pk (online)
10:00 ITA: UniCredit, Hauptversammlung
TERMINE KONJUNKTUR
01:50 JPN: BoJ Leistungsbilanz 02/22
06:30 JPN: Insolvenzen 03/22
09:00 AUT: Industrieproduktion 02/22
09:00 HUN: Verbraucherpreise 03/22
09:00 ESP: Industrieproduktion 02/22
10:00 ITA: Einzelhandelsumsatz 02/22
11:00 GRC: Verbraucherpreise 03/22
11:00 GRC: Industrieproduktion 02/22
16:00 USA: Lagerbestände Großhandel 02/22 (endgültig)
EUR: Fitch Ratingergebnis Finnland, Österreich, Rumänien
SONSTIGE TERMINE
09:00 DEU: Pk Deutsche Bahn AG und Vodafone zum Ausbau des Mobilfunknetzes entlang der Bahnstrecken
09:00 Bundestag: Erste Lesung Steuerentlastungsgesetz 2022
DEU: Weitere Entwicklung in der Corona-Pandemie – Nach Scheitern einer allgemeinen Impfpflicht
+ Infektionsgeschehen
+ 10.00 Pk Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, Lothar H. Wieler, Präsident Robert Koch-Institut (RKI) und Gernot Marx, Präsident Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI)
+ 12.00 Online-Geberkonferenz für die globale Impfinitiative Covax
+ 14.00 Online-Pk Geschäftsführer von Gavi Seth Berkley und Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze zu den Ergebnissen
12:00 UKR/FIN: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht per Videoansprache vor dem finnischen Parlament
DEU/GBR: Bundeskanzler Olaf Scholz trifft Premierminister Boris Johnson
+ ca. 16.30 gemeinsame Pk
KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA
Prognose Vorwert
EUROZONE
09.00 Uhr
Spanien
Industrieproduktion, Februar
Monatsvergleich +0,5 -0,1
Jahresvergleich +1,7 +1,7
GROSSBRITANNIEN
— Keine marktbewegenden Daten erwartet —
USA
— Keine marktbewegenden Daten erwartet —
Redaktion onvista / dpa-AFX
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