WM-Spezial: In Gruppe C setzen sich die Favoriten Frankreich und Peru durch!
Vom Papier her hat Mitfavorit Frankreich in Gruppe C mit Dänemark, Australien und Peru eine sehr schwere Gruppe erwischt. Ob die Heimatbörsen dieser Länder dies widerspiegeln, oder ob sie einen klaren Favoriten ans Tageslicht bringen, schauen wir uns heute genauer an.
Cotation Assistée en Continu, kurz CAC, heißt der französische Leitindex und „Les Bleus“, die Blauen, ist der Spitzname des Nationalteams, dass unter den Experten ein ganz heißer Favorit auf den WM-Titel 2018 ist. Eine Simulation des Computer-Fußballspiels von Electronic Arts, Fifa 2018, hat den Franzosen jedenfalls schon einmal die Krone aufgesetzt. Übrigens mit einem Endspiel-Sieg im Elfmeterschießen über Deutschland. Aber kommen wir mal zur Börse.
Der CAC 40 umfasst, wie die Zahl schon verrät, die 40 umsatzstärksten französischen Aktiengesellschaften, die an der Euronext Paris gehandelt werden. Seit Beginn des WM-Jahres hat der Leitindex um etwas mehr als 4 Prozent zugelegt. Damit zählt Frankreich aus Sicht der Börse auch zum Favoritenkreis auf den Titel.
Wie es sich gehört, wird der CAC 40 von einem Mode-Accessoires-Konzern angeführt. Mit einem Plus von 40 Prozent läuft die Aktie von Kering als erste über den Laufsteg ins Stadion ein. Danach braust Peugeot mit einem Wertzuwachs von 27 Prozent aufs Feld und zu guter Letzt fliegt Airbus eine Schleife von 25 Prozent. Durchaus gute Werte, um die Gruppenphase locker zu überstehen, wenn die Gegner mitspielen.
Dänemark:
Der OMX Copenhagen 20 tut den Franzosen schon einmal den Gefallen. Mit einem Minus von 4,5 Prozent in der ersten Jahreshälfte kann der dänische Leitindex den CAC nicht ernsthaft ins Schwitzen bringen. Das liegt vor allen Dingen daran, dass die Schwergewichte Novo Nordisk, Novozymes und auch Moeller Maersk den Index mit einer negativen Performance seit Jahressanfang ausbremsen. Selbst die Brauerei Carlsberg, die sich ganz besonders auf die WM freuen dürfte, hat in diesem Jahr noch nicht die Pluszone erreicht.
Dann müssen eben andere Werte die Kohle aus dem Feuer holen. Das Pharmazieunternehmen H. Lundbeck mit Firmensitz in Kopenhagen, ist so ein Wert. Die Dänen sind mit Medikamenten in den Bereichen Schizophrenie, Depressionen, Parkinson-Krankheit und Schlafstörungen vertreten. Mit einem Plus von 45 Prozent ist der Pharmaziekonzern die Nummer 1 im OMX Copenhagen.
Auf Platz 2 befindet sich GN Store Nord. Eine Unternehmensgruppe mit Sitz in Dänemark, die im Jahr 1869 gegründet wurde und am 1. Januar 1872 die telegrafische Verbindung von Europa über Russland in den Fernen Osten eröffnete. Das ist aber wirklich Schnee von gestern. Hauptgeschäftsfeld des Unternehmens ist mittlerweile die Medizintechnik und die hat für einen Kurszuwachs im laufenden Jahr von 40 Prozent gesorgt.
Auf Platz 3 finden wir dann eins der bekannteren Unternehmen aus dem hohen Norden wieder: Coloplast. Ähnlich wie GN Store Nord in der Medizinprodukte-Branche tätig, nur nicht ganz so erfolgreich in der Kursentwicklung. Unterm Strich steht aktuell ein Plus von fast 30 Prozent.
Frankreich hat zwar das Duell der Leitindizes gewonnen, die einzelnen Werte zeigen aber, dass Dänemark ein nicht zu unterschätzender Gegner ist, der an der Börse die besseren Einzelspieler in seinen Reihen hat.
Australien:
Für Down Under zieht der S&P ASX 200 ins Feld. 200 Werte die es zusammen auf ein kleines Minus von 0,8 Prozent bringen. Damit sieht es schon einmal danach aus, als ob der Favorit Frankreich durch die Gruppenphase durch ist. Es wird aber schwieriger für die Franzosen, wenn wir uns die Topperformer des Leitindex zu Gemüte führen. Die können nämlich durchaus überzeugen. Ein Plus von 75 Prozent in nicht einmal 6 Monaten lässt sich mehr als sehen. Geschafft hat dieses Kunststück die Aktie des australischen Biotechunternehmens Sirtex Medical.
Auf Platz 2 folgt mit einem Plus von etwa 70 Prozent das Unternehmen Altium. Wir müssen hier allerdings erst auf den Doping-Test warten und schauen, ob wir den Entwickler von Elektronik-Designtools (Software und Hardware) zulassen können. Wie wir Wikipedia entnehmen konnten, hat Altium seinen Firmensitz 2012 nach Shanghai verlegt und in Australien die meisten Mitarbeiter entlassen.
60 Prozent Plus wirft dann noch das Rundfunk und Fernsehunternehmen Nine Entertainment in die Waagschale. Unterm Strich ist Australien damit der Geheimfavorit in der Gruppe. Der Leitindex überzeugt zwar nicht, dafür ist aber der Mannschaftsrat durchaus schlagkräftig. Aus börsentechnischer Sicht ist Australien durchaus ein Kandidat für die vorderen Plätze in der Gruppe.
Peru:
Der Vergleich der Heimatbörsen zeigt, dass es in Gruppe C sehr ausgeglichen zugehen könnte. Was die Leitindizes angeht, so hat Peru mit dem S&P Lima General die Nase unter den Teilnehmern vorne. Der Index hat im WM-Jahr 5,2 Prozent zugelegt. Ein Blick auf die 39 Mitspieler zeigt, dass aus der Sicht des Heimatmarktes die „La Blanquirroja“, die Weißroten, sich durchaus berechtigte Hoffnungen auf das Weiterkommen in der Gruppe machen dürfen.
Angeführt wird der Index von Andino Invest, eine Investment- und Holdinggesellschaft, die sich auf die drei Bereiche Transport, Infrastruktur und Logistik spezialisiert hat. Über 68 Prozent hat die Aktie im laufenden Jahr an Wert gewonnen. Auf Platz 2 folgt das Abwehrbollwerk aus Stahl und Eisen Sider. Das Wertpapier des peruanischen Konzerns hat 45 Prozent seit Jahresanfang oben drauf gepackt. Platz 3 geht in den Rohstoffsektor mit der Aktie von Corporacion Aceros Arequipa, die ein Plus von etwas mehr als 21 Prozent vorweisen kann.
Fazit:
Aus der Sichtweise der heimischen Aktienmärkte, sind die ersten beiden Plätze in Gruppe C hart umkämpft. Alles in allem dürfte sich aber die Meinung der Fußball-Experten mit der Entwicklung der Aktienmärkte decken. Frankreich und Peru werden sich wohl für das Achtelfinale qualifizieren.