onvista-Börsenfuchs: Muss es denn immer eine „Rally“ sein?

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Muss es denn immer eine „Rally“ sein?

Hallo Leute! Die Rennsportfans mögen nicht böse sein – aber die allseits beliebte und schlagzeilenträchtige „Rally“-Diskussion (/mit oder ohne „e“ nach dem „y“) unter den Börsianern gehen mir auf den Senkel. War das eine Herbst-Rally, die hoffentlich in eine Jahresend-Rally übergeht? Oder waren die vergangenen Wochen schon die erste Etappe der End-Rally? Kriegen wir überhaupt noch ‘ne Aktienrally zum Jahreswechsel?

Hey, alles bitte eine Nummer kleiner, bescheidener! Mir ist eine längerfristig nordwärts gerichtete Kursentwicklung wichtiger als saisonal motivierte Spekulation auf schnelle (und möglichst hohe) Gewinne. Außerdem sollten die Anleger dankbar anerkennen, in was für einer Super-Verfassung sich die Börsen seit Monaten befinden: weltweit gerechnet rund 20 Prozent Plus seit Jahresbeginn! Das hatte kaum einer der Experten und „Experten“ erwartet.

Dass unser Dax inzwischen zu den Gewinnern gehört, bedeutet nicht, dass es der deutschen Wirtschaft besser als anderen großen Industrieländern geht. Und politisch gesehen ist die Bundesrepublik auch nicht mehr ein Fels in der Brandung. Trotzdem hätten sich die Frankfurter Indizes ohne Käufe von ausländischer Seite nicht so gut erholt. Wir brauchen das internationale Kapital. Und das sieht momentan nicht übel aus.

Internationale Banken betonen in ihren Ausblicken auf 2020, dass es auf ein Gleichgewicht zwischen den politischen Risiken und den finanz- und geldpolitischen Reaktionen ankommt. Manche Analysten sehen großes Potenzial, wenn auch die Staaten (und nicht nur die EZB) was tun, also durch fiskalische Maßnahmen zur Anregung der abschlaffenden Wirtschaft. Auffallend ist dabei, dass große Häuser von einer weiteren Übergewichtung europäischer Aktien sprechen. Schweizer Strategen berichten mir, dass sie grundsätzlich Aktien gegenüber anderen Anlageklassen weiterhin übergewichten wollen, zumal „die einsetzende Erholung der Industrie die Grundlage für eine positive Aktienmarktperformance in den nächsten drei bis sechs Monaten schaffen wird.“ Aber Achtung! Die Märkte können kurzfristig in etwas rauere Gewässer geraten, da die Anleger offenbar immer weniger vorbereitet sind auf Enttäuschungen, sei es von geopolitischer oder wirtschaftlicher Seite. Also bleibt wachsam, meine Freunde!

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