onvista-Börsenfuchs: „Die Rezession wird kommen“ – Hat Nobelpreisträger Robert Shiller wieder die richtige Peilung?

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Hallo Leute! Wirtschaftswissenschaftler und erst recht Nobelpreisträger sind total kluge Köppe. Können sie auch die Zukunft besser als andere vorhersagen? Einer ist bei den Medien besonders beliebt – weil er gerne warnt und schon seine gute Nase bewiesen hat: Robert J. Shiller. In einem Handelsblatt-Interview liefert er dem Lager der Börsen-Bären neues Futter.

Der Yale-Professor gibt sich extrem skeptisch, ohne einen Crash konkret anzukündigen („Jedenfalls ist es bedenklich, dass sich die drei wichtigsten Assetklassen parallel auf so einem hohen Niveau befinden“). Auch auf die Frage, wo und wann er die Korrektur sieht, reagiert der Promi-Ökonom sympathisch zurückhaltend: „Wenn ich das wüsste! Ökonomen haben nicht den besten Ruf, was ihre Prognosefähigkeit angeht.“ Hatte Shiller also nur Glück, als er den Crash 2008/09 vorhersagte? Seine Antwort (lachend): „Ja, das kann man so sehen. Es gibt nichts Ungewisseres als die Zukunft. Das gilt erst recht in Zeiten Donald Trumps. Seit er Präsident ist, gibt es so viele Unwägbarkeiten, dass sich überzeugende Vorhersagen kaum noch treffen lassen.“

Aha. Ein Nobelpreisträger aus Ami-Land macht hauptsächlich seinen höchst umstrittenen Presi verantwortlich für die düsteren Aussichten der Ami-Wirtschaft: „Die Rezession wird kommen, da bin ich mir ziemlich sicher.“ Die Angst vor einer Eskalation der Handelskonflikte zerstöre schon jetzt ganze Businesspläne von Unternehmen weltweit. Die anstehende Abschwächung der Konjunktur sei an den Finanzmärkten „nicht eingepreist“. Alle drei wichtigen Anlageklassen (Aktien, Anleihen und Immobilien) befinden sich auf einem Hoch oder in der Nähe des Hochs – überbewertet seien vor allem die amerikanischen Aktienmärkte. Harsche Kritik übt Shiller an der Außenpolitik des Trump-eltiers (ist nicht Shillers Formulierung). Der Präsident sei dabei, die Reputation der USA zu zerstören.

Ich schlage vor, meine Freunde, die Thesen des Ami-Professors ernst zu nehmen – aber bitte auch nicht überbewerten. So gut begründet seine Meinung auch sein mag, er sagt ja selbst, warum die Zukunft von Wirtschaft und Börse jetzt so unsicher ist: Donald J. Trump.

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