onvista-Börsenfuchs: Anleger sollten nicht nur die Pandemie im Auge behalten

onvista · Uhr

Hallo Leute! Jetzt auch noch das voll bekloppte Chaos am Rohöl-Terminmarkt in Ami-Land – dem Trump-el geht der Arsch auf Grundeis (auch wenn er das nicht zugibt). Was ist das für eine irre Zeit! Inzwischen sollte auch der letzte brave Bundesbürger gerafft haben, das Corona mehr als ein schlimmes Virus ist. Am Ende des Tags wird man nicht nur über momentanen die Einschränkungen des Alltags, über ausgefallene Sportereignisse (mir fehlt die Bundesliga sehr!) und geschlossene Theater – und natürlich die Atemschutzmasken – diskutieren. Auch der (noch unbekannte) Konjunkturverlauf als Pandemiefolge ist möglicherweise nicht das zentrale Thema. Anlagestrategen, die sich nicht allein mit der Aktienauswahl beschäftigen, kommen wie ich immer öfter zum Ergebnis: Unsere Welt wird sich verändern. Sie wird nicht mehr so sein wie früher. Nur wie anders? Keiner kann das wissen.

In einem Punkt bin ich mir ziemlich sicher: Es ist ein Irrtum, ein Ende der Globalisierung zu erwarten. Denn die totale Vernetzung von jedem Ort aus und zu jeder Zeit (= Digitalisierung) lässt sich nicht abschalten. Die ungelösten Mega-Probleme (Klimawandel, Flüchtlinge, Armut) können doch nur international gelöst werden. Auch die Wege zur Überwindung der Pandemie sind ja keine nationale Aufgabe. Das schließt nicht aus, dass sich die populistischen, autokratischen und kontrademokratischen Tendenzen da und dort fortsetzen, ja noch verstärken. Deshalb müssen wir unsere Demokratie pflegen! Konkret gerät das Projekt Europa in Gefahr. Der Brexit ist noch nicht abgehakt. Und was die Amis betrifft, bleibt zumindest deren Führungsspitze vorerst noch spekulativ. Denn Trump-els Wiederwahl im November wackelt. Dazu kommt der krisenträchtige Nahe Osten, kommen andere geopolitische Spannungsfelder. Und was wird aus Ländern wie Italien und Venezuela und …?

Hey, viele absolut wichtige „Herausforderungen“ (= ein ausgelutschter Begriff der Politiker) stehen wegen der Aktualität momentan im Hintergrund. Aber irgendwann sind sie wieder ganz oben auf dem Zettel der Entscheider. Die bisher einmalige Ölmarkt-Groteske entlockt mir da nur ein Lächeln, denn hier geht’s ja um ein massives Überangebot und nicht um Knappheit. Das müssen die Produzenten in den Griff kriegen. nach dem konjunkturellen Tief

Für Euch als Anleger wird es (vermutlich in ein paar Monaten) neue Unsicherheitsfaktoren geben: Droht dann ein Gegenkurs der Notenbanken mit steigenden Zinsen (wäre schlecht für die Börse)? Wird dann die Inflation (die es seit langem nicht mehr gibt) wiedererwachen? Was machen Politik und Währungshüter mit dem gigantischen internationalen Schuldenproblem?

An dieser Stelle ziehe ich erst mal einen Strich, meine Freunde, denn ich will keine Angst verbreiten. Und ich glaube nach wie vor: Alles wird irgendwann gut! Irgendwann. Wirklich alles? Nee, zumindest wird vieles anders. Deshalb mein Rat:

Wenn’s um Euer Geld geht, entweder extrem kurzfristig spekulieren (mit einem kleinen Teil der Kohle) oder ganz langfristig investieren. Am besten in Aktien und Gold.

Verliert nur nicht den Mut, Leute, bleibt wachsam und gesund!

Das könnte dich auch interessieren

Meistgelesene Artikel