Wann endet die Durststrecke der Dax-Autobauer? Ist Palantir ein Kauf? Kriegt die Schweiz einen Deal?
Maximilian Nagel

Wann endet die Durststrecke der DAX-Autobauer endlich?
Die Ängste der Autobauer und der Börse enden mit der Festlegung der Zölle und damit rechenbaren Größen. Als Mittelwert werden nach dem Prinzip der reziproken Zölle etwa vier bis fünf Prozent Zoll zu erwarten sein. BMW-Chef Zipse formulierte es deshalb richtig: Die Zollfrage wird überhöht. BMW macht vor, wie man sich zudem auch technisch richtig aufstellt, nämlich in der richtigen Kombination zwischen E-Mobil, Hybrid und Verbrenner.
Das ergibt für die deutschen Autobauer eine Reduzierung der Stückproduktion um etwa 10 bis 12 Prozent. Auch 15 Prozent sind möglich. Alle Zahlen für Umsatz und Gewinn sind bekannt und auch eingepreist. Also: Ab der endgültigen Festlegung der Zölle gewinnen alle Autoaktion schrittweise an Dynamik, deren Endziele weitaus höher liegen.
Ist Palantir bei dieser Bewertung ein Kauf?
411 Milliarden Dollar Marktwert für rund fünf oder sechs Milliarden Dollar Umsatz sind spektakulär überhöht. Palantir ist damit ein Fall wie Tesla oder Nvidia, um nur die zwei Größen zu nennen. Die Durchsetzung der Technologie ist eine Frage der Zeit, politisch und administrativ. In Deutschland spielt das Beamtentempo eine zusätzliche Rolle und natürlich auch die Person des Palantir-Chefs, wie in aktuellen Interviews am Mittwoch in der Tagespresse nachzulesen war (FAZ und SZ).
In einem solchen Hype fährt man mit, weil es Spaß macht, muss aber wissen, wie man den Fallschirm mit Stoppkursen richtig aufspannt. Von Sicherheit kann keine Rede sein.
Wird die Schweiz einen Zoll-Deal bekommen?
Die Schweizer wurden mit dem Zoll von 39 Prozent auf dem falschen Fuß erwischt. 45 Milliarden Dollar Überschuss im US-Geschäft hat viele überrascht. Diese Zahl wurde in den Statistiken auch regelmäßig relativiert. Der empfindlichste Teil sind die Uhren, die den größten Überschuss erzeugen. Der nächste Brocken entfällt auf die Pharmazeutik.
Ergebnis: Die klugen Schweizer verhandeln in der Regel sehr diskret, und werden einen Kompromiss in der Gegend knapp unter 20 heraushandeln. Das trifft die zwei Branchen, wobei Pharma teilweise ausgenommen wird. Die Solidität und die Stabilität der Schweiz werden davon nicht berührt.