onvista-Börsenfuchs: Investiert in Weltmächte und Weltmärkte!

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Hallo Leute! Immer noch kein Bock auf China? Politisch-gesellschaftliche Ablehnung durch europäische Demokraten kann ich ja verstehen. Aber kann man das (wenn man will) nicht trennen von seiner privaaten „Asset Allocation“, wie von den Profis die sinnvolle Mischung des Anlageportfolios genannt wird? Man kann. Das geschieht auch täglich. Und wer sich für die Weltmärkte interessiert, hat automatisch die Weltmächte im Auge.

Seit Monaten nimmt die Zahl aktueller Nachrichten aus China zu. Auch heute gibt’s wieder Interessantes zum Reich der Mitte für Leute, die beim Anlegen auch das Fernglas aufsetzen. Folgende Analyse von Nordea Asset Management bildet dafür den Rahmen: „Deeskalation zwischen China und USA eröffnet Chancen für Schwellenländeraktien.“ Das jüngste G7-Treffen hat dazu beigetragen, die Zusammenarbeit innerhalb des Westens zu verbessern. Nur ist es nicht gelungen, die westliche Allianz (entgegen dem Wunsch der Amis) als strategischen Gegner Chinas und Russlands zu positionieren. Während die Biden-Truppe zur Einheitsfront aufruft und in der Nato gegen China Stellung bezieht, hat sie zugleich formelle Handelsverhandlungen mit China aufgenommen. Entgegen den Schlagzeilen deutet dies auf eine Deeskalation der Spannungen hin. Das wäre auch im Interesse beider Seiten.

Zwei weitere China-Meldungen, bei denen es um Politik & Wirtschaft (man könnte auch sagen: um Mächte & Märkte) geht: In China sind am Montag die ersten börsennotierten Immobilienfonds an den Start gegangen. Die bei uns populären Real Estate Investment Trusts (REITs) könnten dort nach Einschätzung von Goldman Sachs ein Volumen von mehr als 3 Billionen Dollar (!) erreichen und damit den bisher weltgrößten Markt in Ami-Land übertrumpfen. China will mit der neuen Anlageklasse private Anleger für Industrie-Parks, Maut-Straßen oder Kläranlagen begeistern und so die öffentliche Hand entlasten.

Ach ja, die Seidenstraße. Angesichts des wachsenden chinesischen Einflusses durch die Seidenstraßen-Initiative hat unser Außenminister Heiko Maas gefordert, Alternativen dazu zu schaffen. China nutze immer stärker wirtschaftliche Möglichkeiten, um seinen geostrategischen Einfluss zu erweitern, sagte Maas in einem Interview.

Mich bestärkt das in der These, das international investierende Privatanleger Schwerpunkte der Depots auf die beiden politischen und wirtschaftlichen Pole legen sollten. Dort spielt die Musik. Die Deeskalation zwischen Fernost und Fernwest (aus europäischer Sicht) ist sicher ein langwieriger Prozess. Doch der wird jetzt schon zunehmende Chancen eröffnen. Die Investmentstrategen von Nordea resümieren: Angesichts der Chance, dass beide Parteien diese Konfrontation weiter deeskalieren werden, setzen wir auf Schwellenländeraktien, insbesondere solche mit Fokus auf den asiatisch-pazifischen Raum.

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