Biontech: Impfstoff lässt die Kasse weiter Klingeln – Nettogewinn von 2,8 Milliarden Euro toppt die Erwartungen

onvista · Uhr

Der Erfolg seines Corona-Impfstoffs hat dem Mainzer Unternehmen Biontech <US09075V1026> einen riesigen Sprung bei Umsatz und Gewinn beschert. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, stieg der Nettogewinn im zweiten Quartal 2021 auf knapp 2,8 Milliarden Euro nach einem Verlust von 88,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Für die ersten sechs Monate dieses Jahres belief sich der Überschuss auf gut 3,9 Milliarden Euro nach einem Verlust von knapp 142 Millionen Euro im Vorjahr.

Der Umsatz wurde in dem zum 30. Juni beendeten Quartal auf rund 5,3 Milliarden Euro geschätzt nach 41,7 Millionen Euro im Vorjahr. Für das erste Halbjahr ergab sich ein Gesamtumsatz von fast 7,4 Milliarden Euro nach gut 69 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Der Erfolge des Unternehmens spiegelt sich auch am Aktienmarkt wider. Das seit Oktober 2019 an der US-Technologiebörse Nasdaq notierte Papier eilte in den vergangenen Wochen von Rekord zu Rekord. Am Dienstag stieg der Kurs bis auf 433,90 Dollar – Biontech war damit zeitweise mehr als 100 Milliarden US-Dollar wert. Bis zum Freitag bröckelte der Kurs wieder ein wenig ab. Mit 389 Dollar lag er aber immer noch rund 1200 Prozent über dem Niveau von Ende Januar 2020, also bevor die Corona-Pandemie die Welt erfasste.

Seit dem Börsengang im Herbst 2019 summiert sich das Kursplus auf rund 2500 Prozent. Biontech ist an der Börse derzeit rund 94 Milliarden Dollar oder umgerechnet knapp 80 Milliarden Euro wert. Durch den rasanten Kursanstieg zählen die Brüder Andreas und Thomas Strüngmann, die knapp die Hälfte der Anteile halten, inzwischen zu den reichsten Deutschen. Das 17-prozentige Paket des Unternehmensgründers und -Chefs Ugur Sahin kommt auf einen Wert von fast 14 Milliarden Euro. Damit gehört er laut einer Aufstellung der Nachrichtenagentur Bloomberg ebenfalls zu den zehn reichsten Deutschen.

dpa-AFX

__________________________________________________________________________ Markus Weingran, Redaktionsleiter onvista

Wer sich jetzt fragt: Warum habe ich immer noch keine Aktien der Mainzer Biotech-Schmiede, der hat seit Ausbruch der Corona-Pandemie etwas versäumt. Spätestens seit der ersten Veröffentlichung der Daten zum Impfstoff. Seitdem Biontech in die Forschung für einen Corona-Impfstoff eigestiegen sind, hat es vieles richtig gemacht. Sich direkt mit Pfizer einen erfahrenen Partner aus der Impfstoffforschung an Bord zu holen, war genau die richtige Weichenstellung. Die Früchte dieser Entscheidung lassen jetzt Milliarden-Gewinne bei den Mainzern sprudeln.

Diese schieben Biontech in eine sehr komfortable Lage. Die mRNA-Technolgie wird nicht nur bei den Corona-Impfstoffen eine führende Rolle einnehmen, sondern auch bei Krebstherapien und auf anderen Gebieten. Die Milliarden-Gewinne helfen Biontech in diesen Bereichen schneller zu forschen. Mit dem Vorteil, dass die Mainzer sich nicht mehr unbedingt Partner oder frisches Kapital dafür besorgen müssen.

Gehen Anleger davon aus, dass der Corona-Impfstoff nie mehr aus unserem Leben verschwinden wird, dann stellt sich eigentlich nicht mehr die Frage: Muss man die Biontech-Aktie haben, sondern, wie komme ich jetzt noch gut in das Papier rein?

Größere Rücksetzer gibt es bei der Aktie immer wieder. Gerade haben wir erst wieder einen gesehen, nachdem sich die Aktie in etwa 4 Wochen noch einmal verdoppelt hat. Unter 400 Dollar ist die Aktie immer noch einen Blick wert. Allerdings bleibt das Papier nichts für Anleger mit schwachen Nerven. Wer aber größere Rücksetzer immer mal wieder ausnutzt, der dürfte weiterhin viel Spaß mit dem Papier haben.

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Foto: Homepage Biontech

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