SGL Carbon: Sparprogramm in vollem Gange – starke Geschäftserholung – ködern kann das die Anleger jedoch vorerst nicht mehr

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Der Kohlefaserspezialist SGL Carbon kommt mit seinem Sparprogramm inklusive des Abbaus von 500 Stellen voran. Bis Ende Juni seien rund zwei Drittel der Initiativen und 84 Prozent des Stellenabbaus umgesetzt worden, teile das SDax-Unternehmen am Donnerstag im Zuge der Vorlage der endgültigen Zahlen für das zweite Quartal mit. Per Ende Juni beschäftigten die Wiesbadener noch gut 4700 Personen.

Das SGL-Management hatte im Herbst umfangreiche Einsparungen beschlossen. Mit dem gesamten Programm werden Ergebnisverbesserungen von über 100 Millionen Euro pro Jahr bis zum Jahr 2023 angepeilt.

Die Kostensenkungen entfalteten neben der Erholung der Nachfrage, insbesondere aus der Autoindustrie, in den vergangenen Monaten bereits Wirkung. Bei einem Umsatzwachstum um knapp neun Prozent auf rund 497 Millionen Euro steigerte SGL Carbon das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 71 Prozent auf knapp 72 Millionen Euro. Die seit Juli bekannten Eckdaten wurden damit bestätigt. Unter dem Strich schaffte das Unternehmen mit einem Überschuss von knapp 18 Millionen Euro die Rückkehr in die Gewinnzone.

Den im Juli angehobenen Jahresausblick bestätigte Konzernchef Torsten Derr. Er kalkuliert mit einem Umsatzanstieg auf rund eine Milliarde Euro sowie mit einem operativen Gewinn von 130 bis 140 Millionen Euro.

Im heutigen Handel liegt die Aktie knapp 3 Prozent im Minus.

dpa-AFX

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onvista-Redaktion: Die Maßnahmen des Konzerns zeigen Wirkung und der langfristige Ausblick bleibt positiv, doch die Papiere befinden sich weiterhin in einem überbewerteten Bereich, der zu Gewinnmitnahmen einlädt.

Langfristig dürfte SGL Carbon jedoch einer der Gewinner der Megatrends Mobilitätswende sein. Auch die Expertise des Konzerns im Bereich Leichtbau im Fahrzeugsegment bietet langfristig Potenzial, da dies die Anforderungen an Elektrobatterien verbessert.

Investierte Anleger bleiben langfristig an Bord, Interessenten halten die Augen nach Kursrücksetzern für einen Einstieg in den nächsten Monaten offen.

Titelfoto: JMiks / Shutterstock.com

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