PayPal kauft Pinterest nicht – aber es hätte eine Menge über das Erfolgsmodell von Morgen ausgesagt

The Motley Fool · Uhr
Anlageideen und Aktientipps

PayPal (WKN: A14R7U) kauft Pinterest (WKN: A2PGMG) nicht. Im Laufe dieser Woche hat sich gezeigt, dass der US-amerikanische Zahlungsdienstleister wohl augenscheinlich doch kein Interesse am sozialen Netzwerk hat. Zumindest noch nicht. Oder nicht zu den derzeitigen Konditionen.

Im Moment scheinen viele Investoren und Analysten noch immer im Rätselraten darüber gefangen zu sein, wie man einen werbefinanzierten Social-Media-Star mit E-Commerce-Ambitionen und einen digitalen Zahlungsdienstleister unter einen Hut bekommen kann. Gehen wir einen Schritt zurück, so erkennen wir: Genau dieser hypothetische Deal sagt möglicherweise eine Menge über den zukünftigen Erfolg von Unternehmen. Das Erfolgsrezept scheint zumindest abstrahierbar auf andere Tech-Konzerne, was eine wichtige Lektion für Foolishe Investoren sein kann.

PayPal & Pinterest? Mehr Fokus auf Ökosystem und Sichtbarkeit

Dass PayPal Pinterest nicht kauft, könnte ein paar Gründe haben. Für mich steht jedenfalls fest, dass der Kaufpreis von bis zu 45 Mrd. US-Dollar wohl kaum auf den letzten Quartalsumsatz in Höhe von 613 Mio. US-Dollar abgezielt hätte. Mit Blick auf PayPals 6,12 Mrd. US-Dollar Quartalsumsatz im letzten Quartal wäre der Preis doch sehr hoch für einen direkten Umsatzsprung von lediglich 10 % gewesen.

Nein, der hypothetische Deal hätte andere, triftigere Beweggründe haben müssen. Möglicherweise wäre es darum gegangen, dass man im Social-Media-Markt und im Werbegeschäft Fuß fasst, um das eigene Geschäft zu diversifizieren. Doch auch das passt für viele Analysten und Investoren nicht so recht zusammen. Eine E-Commerce-Fantasie wäre passender gewesen. Hier wären direkte Synergien erkennbar. 45 Mrd. US-Dollar für ein Vielleicht zu bezahlen? Vielleicht zu viel des Guten im Nachhinein.

Wenn PayPal Pinterest übernommen hätte, dann wäre das ein Schritt für mich in Richtung maximaler Visibilität gewesen. Als Zahlungsdienstleister ist der US-Konzern doch eher im Hintergrund aktiv, auch wenn der Name inzwischen für sicheres Bezahlen steht und damit eine wichtige Funktion steht. Trotzdem sind die Leistungen eher hintergründig.

Mit Pinterest hätte man genau diesen Fokus verändern können. Mithilfe des sozialen Kreativnetzwerks besäße der US-Konzern nicht nur weitere, wachstumsstarke Megatrends. Sondern auch einen Namen, den 454 Mio. Nutzer monatlich für ihre Social-Media-Aktivitäten nutzen. Um Inspiration zu finden, neue Dinge zu lernen oder auch einfach, um Herumzustöbern. Was das hätte bringen sollen? Und viel wichtiger: Welche Lektion hätte man daraus ziehen können?

Fokus und Branding

PayPal könnte mit einem derartigen Zukauf darauf setzen, dass sich mehr Nutzerverhalten im eigenen Ökosystem abspielt. Aber dazu kommt es zunächst nicht. Wir erkennen mit Blick auf andere Konzerne wie Amazon, dass ein Bündeln des Nutzerverhaltens im eigenen Ökosystem das Branding stärkt und die Aktivitäten erhöht. Oder konkret ausgedrückt: Dass das eigentlich fremde Streaming über Prime Video die Käufe auf der E-Commerce-Plattform ankurbelt.

Das wiederum könnte auch die Theorie eines noch hypothetischen Zukaufs von Pinterest durch PayPal sein: Durch mehr Fokus und mehr Aufmerksamkeit das Branding und damit das Wachstum über kurz oder lang stärken. Vielleicht hätte das zu einer neuen Wachstumsphase für den US-amerikanischen Zahlungsdienstleister führen können. Wobei die Aufmerksamkeit auf den Gesamtkonzern das Verhalten der aktiven Accounts von PayPal weiter stärkt.

Mit all dem hätte, wenn und könnte können wir zu guter Letzt jedoch ein allgemeingültiges, Foolishes Fazit ziehen: Das Setzen auf Unternehmen, die ihr operatives Geschäft durch neue und scheinbar nicht primär passende Trends subventionieren können und damit das Verhalten und Wachstum im eigenen Ökosystem positiv beeinflussen. Es geht nicht nur darum, dass die Unternehmen und die Ökosysteme rein quantitativ und durch verschiedene Trends an Bedeutung gewinnen. Nein, sondern vermeintlich fremde Erweiterungen der operativen Basis können auch positive Auswirkungen auf das Kerngeschäft besitzen.

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Vincent besitzt Aktien von Pinterest. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, PayPal Holdings und Pinterest. The Motley Fool empfiehlt die folgenden Optionen: Long Januar 2022 $1,920 Calls auf Amazon, Long Januar 2022 $75 Calls auf PayPal Holdings und Short Januar 2022 $1,940 Calls auf Amazon.

Motley Fool Deutschland 2021

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