Lufthansa: Ukraine-Krieg macht die Lage nicht leichter – Kein Ausblick auf das laufende Jahr
Die Kranich-Airline hat heute ihre Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt. Die gute Nachricht: Der Verlust ist deutlich weniger geworden. Die schlechte Nachricht: Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat keinen Ausblick auf das laufenden Jahr gegeben. Damit bleibt weiter ungewiss, ob die deutsche Fluggesellschaft 2022 wieder in die schwrzen Zahlen zurückkehrt. Bei den Anlegern kommt das nicht so gut an. Die Aktie startet mit einem Verlust von mehr als 1 Prozent in den Handelstag.
Verlust mehr als halbiert
Im zweiten Corona-Jahr 2021 konnte die Lufthansa ihren Verlust dank einer gewissen Erholung des Passagiergeschäfts und eines Milliardengewinns der Frachtsparte Lufthansa Cargo um zwei Drittel auf rund 2,2 Milliarden Euro reduzieren. Der bereinigte operative Verlust (bereinigtes Ebit) verringerte sich um 57 Prozent auf gut 2,3 Milliarden Euro und lag damit etwas höher als von Analysten im Schnitt erwartet. Ohne die Kosten für den Konzernumbau samt der Streichung tausender Arbeitsplätze hätte der bereinigte operative Verlust knapp 1,8 Milliarden Euro betragen.
Ausblick sehr vage
Die Lufthansa stellt sich angesichts des Ukraine-Kriegs nach zwei verlustreichen Pandemiejahren auf eine weitere schwierige Zeit ein. „Wir sind sehr sicher, dass der Luftverkehr in diesem Jahr einen starken Aufschwung erleben wird“, sagte Vorstandschef Carsten Spohr bei der Vorlage der Jahresbilanz für 2021 am Donnerstag in Frankfurt. Allerdings ließen große Ungewissheiten rund um die Entwicklungen in der Ukraine, die Folgen des Konflikts sowie der unsichere weitere Verlauf der Pandemie eine detaillierte Finanzprognose momentan nicht zu. Ob die Lufthansa 2022 in die Gewinnzone zurückkehrt, ließ der Vorstand offen. Er stellte lediglich eine weitere Verbesserung des operativen Ergebnisses in Aussicht. So lägen die Buchungen für die Oster- und Sommerferien fast auf dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019.
Aktie braucht weiter Zeit
Die Zahlen sind für uns kein Anlass sich von der Aktie zu trennen. 2022 wird erneut kein leichtes Jahr für die Kranich-Airline. Das Putin die Ukraine überfällt, damit war in den Planung nicht zur rechnen und das der Luftraum über Russland jetzt für Lufthansa gesperrt ist bedeutet bei Reisen Richtung Osten höhere Kosten. Insgesamt hat Carsten Spohr mit vielen Problemen zu tun, die sich auch wieder auflösen dürften, daher gibt es bei der Lufthansa aktuell nur zwei Möglichkeiten: Anleger versuchen die Schwankungen im Kurs mit kurzfristigen Trades „Long“ und „Short“ zu spielen oder Anleger geben der Aktie einfach Zeit. Wer der Aktie jetzt die Treue hält, der dürfte in 12 bis 18 Monaten dafür belohnt werden.
Von Markus Weingran / dpa-AFX
Foto: Dmitry Birin / Shutterstock.com