Wenig Bewegung zum Wochenstart - Windbranche gerät unter Druck

Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag uneinheitlich und ohne viel Bewegung in die neue Woche gestartet. Die Bekanntgabe des heimischen Ifo-Geschäftsklimaindex hatte kaum Einfluss auf die Kurse. In den USA standen keine wichtigen Konjunkturdaten auf der Agenda. Zudem fand am auch für den deutschen Markt wichtigen Standort London kein Börsenhandel statt.
Der Leitindex Dax schloss 0,37 Prozent tiefer mit 24.273 Punkten. Dagegen legte der MDax mit den mittelgroßen Unternehmen um 0,24 Prozent auf 31.073 Punkte zu. "Die Börsenampel für den Dax steht auf Gelb, die Handelsspanne bleibt zwischen 24.000 und 24.500 Punkten verankert", konstatierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Am Freitag hatten Zinssenkungssignale von US-Notenbankchef Jerome Powell dem Dax etwas Rückenwind gegeben.
Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es zu Beginn der neuen Woche letztlich um 0,8 Prozent nach unten. In Zürich verabschiedete sich der SMI 0,5 Prozent schwächer. Am US-Aktienmarkt notierte der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende ein halbes Prozent in der Verlustzone, während der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 knapp im Plus stand.
US-Regierung stoppt Projekt: Windbranche unter Druck
Die Aktien von Windturbinen-Herstellern gerieten unter Druck, nachdem der dänische Wettbewerber Orsted auf Geheiß der US-Regierung ein Windkraftprojekt in dem Land zumindest vorläufig stoppen musste. Dies sei ein weiterer schwerer Schlag für die Windkraftbranche in den USA, konstatierte Experte Ahmed Farman vom Analysehaus Jefferies. Die Papiere von Siemens Energy fielen um etwa 1,3 Prozent, jene von Nordex büßten 1,6 Prozent ein.
Die Anteilsscheine von RWE verbilligten sich um rund ein Prozent, nachdem die Investmentbank Kepler Cheuvreux ihre Kaufempfehlung für die Titel des Energieversorgers gestrichen hatte. Jüngste Aussagen des Unternehmens deuteten nicht auf ein nachlassendes Expansionsstreben hin, es drohe also Ungemach von den Kosten, schrieb Analyst Ingo Becker und empfahl den Anlegern, jüngste Kursgewinne mitzunehmen.
Umbaupläne beflügeln Lufthansa-Titel
Die Aktien der Lufthansa stiegen nach einem Pressebericht über einen geplanten Konzernumbau auf den höchsten Stand seit Dezember 2023. Zuletzt notierten die Papiere aber gut 0,9 Prozent im Minus.
Dem "Handelsblatt" zufolge sollen die einzelnen Gesellschaften Lufthansa Airlines, Swiss, Brussels Airlines und Austrian Airlines ab 2026 zentrale Aufgaben wie die Steuerung des Angebots, des Netzes und des Vertriebs an den Konzern abgeben. Ziele seien zufriedenere Passagiere und mehr Profitabilität im Premium-Bereich.
Unicredit stockt Commerzbank-Anteil auf 26 Prozent auf
Unterdessen hat die Unicredit ihren direkten Aktienanteil an der Commerzbank wie erwartet auf rund 26 Prozent erhöht. Zugleich kündigte das Mailänder Institut erneut an, ihre verbleibenden Finanzinstrumente "zu gegebener Zeit" ebenfalls in Commerzbank-Aktien umzuwandeln, womit sich der Anteil auf etwa 29 Prozent summieren würde.
Wird die 30-Prozent-Marke überschritten, wäre die Unicredit gesetzlich verpflichtet, den übrigen Commerzbank-Anteilseignern ein offizielles Kaufangebot vorzulegen. Die Commerzbank-Aktie reagierte mit einem Minus von circa 0,8 Prozent.
(mit Material von dpa-AFX)