Merck: Rekordwachstum, das im laufenden Jahr nochmals getoppt werden könnte
Der Pharma- und Technologiekonzern stellt ein weiteres Mal unter Beweis, dass die Geschäfte brummen. Nachdem der Dax-Konzern im vergangenen Jahr drei Mal die Prognose erhöht hatte, kam beim Umsatz am Ende natürlich ein Rekordwert raus. Und diesem Wert möchte Merck laut seinem Ausblick im laufenden Jahr erneut toppen. Damit der Aktienkurs seinen Höchststand übertrifft, muss er allerdings noch ein gutes Stück zulegen. Wenn sich die Zahlen so weiter entwickeln, dann könnte es gut möglich sein, dass wir auch ein neues Allzeithoch in diesem Jahr sehen.
Starkes Jahr abgeschlossen
Merck KGaA hat ein zweites starkes Corona-Jahr hinter sich. Dank guter Geschäfte der Laborsparte mit Impfstoffentwicklern und -herstellern wuchs die Dax-Firma 2021 so stark wie noch nie. Aber auch die Pharmasparte und das Elektronikgeschäft mit Halbleitermaterialien trugen zu den Zuwächsen bei, wie Merck am Donnerstag in Darmstadt mitteilte. Der Umsatz kletterte demnach um gut 12 Prozent auf knapp 19,7 Milliarden Euro.
Ergebnisseitig konnte Merck noch stärker als beim Umsatz zulegen, daher verbesserte sich auch die Profitabilität. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) kletterte um gut 17 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro. Analysten hatten dies erwartet. Nach Steuern kamen 3,07 Milliarden Euro Gewinn heraus – ein Zuwachs von mehr als die Hälfte. Für Anleger soll es mit 1,85 Euro Dividende (Vorjahr 1,40) so viel geben wie noch nie. Im neuen Jahr 2022 peilt das Management ein starkes organisches Wachstum bei Umsatz und bereinigtem Ergebnis an. Dabei geht Merck davon aus, dass alle Unternehmensbereiche zu der positiven Entwicklung beitragen und Life Science stärkster Wachstumsmotor bleibt.
Ausblick macht Appetit
Gleich dreimal hat Merck im vergangenen Jahr die Prognose erhöht. Läuft das neue Geschäftsjahr nur halb so gut, dann dürfte der Kurs auch wieder anziehen, wenn sich die dunklen Wolken über den Märkten verziehen. Auf den aktuellen Niveau ist die Aktie daher ein Kauf. Allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass schlechte Nachrichten aus der Ukraine den Markt und auch Merck noch ein Stück tiefer drücken.
Von Markus Weingran
Foto: Homepage Lufthansa