Barclays: Britische Bank schießt ein Eigentor von mehr als einer halben Milliarde Euro – Aktienrückkaufprogramm verschoben

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Die Aktien des britischen Finanzinstituts sind heute in der Spitze mehr als 3 Prozent eingebrochen. Nach eigenen Angaben hat Barclays durch einen Verkaufsfehler bei strukturierten Produkten im besten Fall einen Verlust von 450 Millionen Pfund – umgerechnet etwa 536 Millionen Euro – eingefahren. Das Finanzinstitut verschiebt daher sein Aktienrückkaufprogramm.

Zu viele Wertpapiere verkauft

Barclays hat über einen Zeitraum von etwa einem Jahr fast doppelt so viele betroffene Produkte angeboten und verkauft, wie in den Vereinigten Staaten zum Verkauf registriert waren. Damit hat die Bank ihr Limit von 20,8 Milliarden Dollar um 15,2 Milliarden Dollar überschritten. Jetzt müssen die Briten die Wertpapiere zum ursprünglichen Kaufpreis zurückgekauft werden, wie die Bank mitteilte.

An Rohöl und Marktvolatilität gekoppelt

Wie Reuters von aus vertrauten Kreisen erfahren hat , handelte es sich bei den Produkten um zwei börsengehandelte Schuldverschreibungen, die an Rohöl und Marktvolatilität gekoppelt waren. Barclays hat mittlerweile den Verkauf und die Ausgabe der Produkte ausgesetzt.

Schaden trotzdem groß

Barclays teilte weiter mit, dass die sich “ zu diesem Zeitpunkt beste Schätzung “ auf einen Verlust auf 450 Millionen Pfund belaufen würde. Der Vorfall belastet auch die Kernkapitalquote der Bank, die sich auf die Mitte ihres Zielbereichs von 13-14% gesenkt hat. Zudem enthielt die Verlustschätzung keine Steuern.

Es hat ein Nachspiel – nicht nur für die Aktionäre

Barclays erklärte weiter, dass die Bank den geplanten Aktienrückkauf in Höhe von 1 Milliarde Pfund auf das zweite Quartal verschieben werden. Zudem wurde eine unabhängige Überprüfung der Angelegenheit in Auftrag gegeben. Auch die Behörden haben sich in den Vorfall eingeschaltet und Information von Barclays eingefordert. Ob der Vorfall auch Auswirkungen auf die Dividenden-Politik der Bank hat ist noch nicht geklärt.

Von Markus Weingran

Foto: pcruciatti/shutterstock.com

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