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Savills Immobilien Beratungs-GmbH: Deutscher Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien Q1 2022

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DGAP-News: Savills Immobilien Beratungs-GmbH / Schlagwort(e):
Immobilien/Research Update
Savills Immobilien Beratungs-GmbH: Deutscher Investmentmarkt für
Gewerbeimmobilien Q1 2022

06.04.2022 / 09:00
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06. April 2022

Deutscher Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien Q1-2022

Umsatzstarker Jahresstart bei eingetrübtem Ausblick

  * Transaktionsvolumen von 19,6 Mrd. Euro (+ 92 % gegenüber
    Vorjahresquartal)

  * Knapp 7 Mrd. Euro Umsatz in Form von Unternehmensbeteiligungen -
    Rekordwert

  * Spitzenrenditen unverändert, weitere Rückgänge zunehmend
    unwahrscheinlich

Der Krieg in der Ukraine, die andauernde COVID-19-Pandemie sowie die
eingeleitete Zinswende - die Liste der Belastungsfaktoren für den deutschen
Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien ist lang. Im 1. Quartal des laufenden
Jahres zeigte er sich davon jedoch scheinbar unbeeindruckt. Das
Transaktionsvolumen belief sich auf ca. 19,6 Mrd. Euro, was nahezu eine
Verdoppelung gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutet. Zudem ist es der
zweithöchste jemals registrierte Investmentumsatz in einem 1. Quartal. "Das
erneut extrem hohe Transaktionsvolumen am Markt für Gewerbeimmobilien ist
Ausdruck des hohen Vertrauens, das der Standort Deutschland bei
Investierenden trotz und teils auch wegen der vielen Unwägbarkeiten an den
Kapitalmärkten weiterhin genießt. Zugleich täuscht der hohe Umsatz aber ein
wenig darüber hinweg, dass die Investierenden spätestens mit Beginn des
Konflikts in der Ukraine zurückhaltender geworden sind. Für die meisten wird
Deutschland einer der präferierten sicheren Anlagehäfen bleiben, trotzdem
hat sich der Ausblick in den letzten Wochen eingetrübt und das könnte in den
kommenden Monaten auch die Investitionsaktivität bremsen", ordnet Marcus
Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe, das Ergebnis ein.

Rekordhohes Transaktionsvolumen durch Unternehmensbeteiligungen
Das sehr hohe Transaktionsvolumen ist auch ein Resultat mehrerer großer
Unternehmensübernahmen bzw. -zusammenschlüsse. Insgesamt gab es vier solcher
Transaktionen, wobei die Übernahme eines Großteils der Alstria-Anteile durch
Brookfield die mit Abstand größte war. Zusammen addieren sie sich auf ein
Volumen von knapp 7 Mrd. Euro bzw. 35 % des gesamten Transaktionsvolumens -
beides sind Rekordwerte und der bisherige Höhepunkt einer bereits seit
einigen Jahren zu beobachtenden Entwicklung. Seit 2019 wechselten
Gewerbeimmobilien im Volumen von fast 20 Mrd. Euro im Rahmen solcher
Beteiligungen den wirtschaftlichen Eigentümer.

Ukraine-Krise verstärkt Risikoaversion weiter
Durch den Einstieg Brookfields bei Alstria waren kanadische Investierende
mit einem Umsatzanteil von 25 % die bei Weitem größte ausländische
Käufernation. Es folgen die USA (11 %) sowie Großbritannien und die
Niederlande (je 5 %). Auf einheimische Investierende entfielen 43 %.
Investierende aus dem asiatisch-pazifischen Raum spielten mit einem Anteil
von weniger als 3 % kaum eine Rolle und Savills rechnet vor dem Hintergrund
des Konflikts in der Ukraine damit, dass dies auch im weiteren Jahresverlauf
so bleibt. "Wir nehmen wahr, dass manche Übersee-Investierende, vor allem in
Asien, zunächst von Investitionen in Europa absehen", so Lemli. Die
Ukraine-Krise erhöht aber auch bei deutschen und europäischen Investierenden
die Risikoneigung und wird so nach Einschätzung von Savills den Core-Fokus
nochmals verstärken. Das erhöht den Nachfrageüberhang in diesem Segment
weiter und dürfte für stabile und möglicherweise sogar noch leicht steigende
Preise sorgen. Im 1. Quartal blieben die Spitzenrenditen in fast allen
Segmenten unverändert gegenüber dem vorangegangenen Quartal, einzig bei
Logistikimmobilien gingen sie um weitere 10 Basispunkte auf 3,0 % zurück.

Zinswende könnte Preise vor allem im Non-Core-Segment dämpfen
Gegen einen weiteren Rückgang der Spitzenrenditen spricht die beginnende
Zinswende - und zwar gleich in zweierlei Hinsicht: Erstens schrumpft die
Risikoprämie von Immobilien gegenüber Anleihen, zweitens steigen die
Finanzierungskosten. Allein seit Jahresbeginn ist die Rendite für 10-jährige
Bundesanleihen um 70 Basispunkte gestiegen und das könnte mittelfristig
preisdämpfende Effekte an den Immobilienmärkten mit sich bringen. Die
steigenden Finanzierungskosten wirken unmittelbarer, betreffen aber aufgrund
des hohen Eigenkapitalanteils weniger das Core- als vielmehr das
Non-Core-Segment.

Steigendes Angebot absehbar, Entwicklung der Nachfrage unsicher
Außerhalb des Spitzensegments könnten die Anfangsrenditen perspektivisch
auch deshalb steigen, weil das Angebot zunimmt. "Viele Eigentümerinnen und
Eigentümer stoßen derzeit Verkaufsprozesse für Objekte an, die im Hinblick
auf ESG-Kriterien oder andere Aspekte nicht mehr in das eigene Portfolio
passen", berichtet Lemli. Die Entwicklung der Angebotsseite spricht also für
weiterhin hohe Transaktionsvolumina. Das gilt laut Savills prinzipiell auch
für die Nachfrage, wenngleich eine Prognose hier viel unsicherer ist. "Mal
wieder befinden wir uns in einer Situation, die von außergewöhnlich hoher
Unsicherheit geprägt ist. Zwar sind die fundamentalen Rahmenbedingungen an
den deutschen Gewerbeimmobilienmärkten weiterhin gut, der Ukraine-Konflikt
hat aber schon jetzt erhebliche negative Effekte für die deutsche
Volkswirtschaft und je länger der Konflikt anhält, desto stärker werden
seine Folgen auch an den Vermietungsmärkten spürbar sein. Inwieweit
Investierende das dazu veranlasst, ihre Ankaufsentscheidungen zunächst
zurückzustellen, werden die kommenden Monate zeigen. Zumindest aber wird
sich ihr Fokus nun noch mehr auf jene Objekte verschieben, die trotz aller
Unsicherheiten im Umfeld stabile Einkommen versprechen", so die Einschätzung
von Matthias Pink, Head of Research Germany bei Savills.

Alle Daten und Fakten zum Investmentmarkt Deutschland können Sie unserem
aktuellen Market in Minutes Investmentmarkt Deutschland auf unserer Homepage
www.savills.de/research entnehmen.

Über Savills:

Savills ist eines der führenden, weltweit tätigen
Immobiliendienstleistungs-Unternehmen mit Hauptsitz und Börsennotierung in
London. Das Unternehmen wurde 1855 gegründet und blickt auf eine lange
Geschichte mit überwältigendem Wachstum zurück. Savills setzt Trends statt
ihnen zu folgen und verfügt heute über mehr als 600 Büros und Partnerbüros
in Amerika, Europa, Afrika, dem asiatisch-pazifischen-Raum sowie dem Nahen
Osten mit über 39.000 Beschäftigten.

In Deutschland ist Savills mit mehr als 350 Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen in sieben Büros an den wichtigsten Immobilienstandorten
präsent. Savills bietet Expertise und Markttransparenz in folgenden
Bereichen an:

  * Investment

  * Agency

  * Portfolio Investment & M&A Advisory

  * Valuation

  * Landlord Services

  * Occupier Services

  * Workplace Consulting

  * Property Management

  * Facility Management

  * Residential Agency

  * Research

Eine einzigartige Kombination aus Branchenkenntnis und unternehmerischem
Denken und Handeln bietet unseren Kunden Zugriff auf Immobilienwissen von
höchster Qualität. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihre Kreativität
und ihre Leistungsbereitschaft sind unser eigentliches Kapital - sie werden
sowohl für ihre innovativen Denkansätze als auch für ihre ausgeprägte
Verhandlungsstärke geschätzt. Savills bietet hochprofessionellen Service zur
Erreichung der gemeinsamen Ziele und steht synonym für eine Premiummarke und
ein qualitativ hochwertiges Serviceangebot, das Immobilien individuell
betrachtet und in strategische Beziehungen investiert.


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