Kutzers Zwischenruf: Deutsche haben noch viel Beratungsbedarf

Hermann Kutzer · Uhr

Das Geldmanagement der deutschen Sparer muss (in eigenem Interesse!) besser werden. Durch die zu lange Nullzins-Zeit haben viele Bundesbürger allerdings schon gelernt, statt falsch zu sparen (Konto, Sparbuch) verstärkt langfristig zu investieren. Und das in Sachwerte – allen voran in Immobilien, Aktien und Edelmetalle. Das bestätigen alle entsprechenden Studien seit etwa zwei Jahren mit geringen Unterschieden. Doch fehlt einem Großteil der Haushalte das Wissen für die strategische Umsetzung. Gerade jetzt, da es zunehmend um private Altersvorsorge und Inflation geht, besteht somit ein großer Beratungsbedarf. Also sollten die einschlägigen Profis vor allem bei der Aktienförderung nicht nachlassen.

Viele Deutsche halten die Investition in Aktien langfristig für den besten Schutz vor dem Wertverlust des Geldes. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Versicherers Liechtenstein Life, wie die Antworten von über 2.500 repräsentativ ausgewählten Teilnehmern zeigen: Über ein Drittel der Befragten ist von den Chancen der Aktienmärkte überzeugt. Aber: Wenn es um konkrete Handlungsstrategien für den Umgang mit der aktuell hohen Inflationsrate geht, ist ein Großteil überfordert. Hier die Ergebnisse in Zahlen: 37 % der Befragten bekunden, dass sie die Investition in Aktien bzw. Aktienfonds langfristig für den besten Schutz vor Inflation halten (stimme eindeutig zu, stimme eher zu). 33 % sind gegenteiliger Meinung (stimme eindeutig nicht zu, stimme eher nicht zu). Der Anteil derjenigen, die sich keine Meinung gebildet haben, liegt mit 30 % beinahe ebenso hoch.

Interessant ist, dass frühere Erhebungen auch durch die Altersstruktur bestätigt werden. Denn insbesondere die Jüngeren sind von den Chancen der Aktienmärkte überzeugt: Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es 49 %, die eindeutig oder eher zustimmen. Männer liegen mit 47 % deutlich über dem Durchschnittswert (37 %), Frauen mit 28 % deutlich darunter.

Wenn es um eine konkrete Strategie geht, um dem Wertverlust des Geldes entgegenzuwirken, zeigt sich jedoch große Unsicherheit. Ein Großteil der Befragten (41%) bekundet, keine Strategie zu haben. Alle Weiteren verfolgen unterschiedliche Pläne, um sich gegen die Inflation zu schützen. Investment in Aktienfonds liegt mit 20 % unter den möglichen Alternativen weit vorne, die Investition in Einzelaktien mit 11 % deutlich dahinter. Weitere mögliche Optionen: 20 % geben an, andere Strategien zu verfolgen, 19 % bekunden zu sparen und 11 % geben an, eine Immobilie zu kaufen (Mehrfachnennung war als möglich).

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