Dax gibt leicht nach - Adidas-Aktie verliert knapp neun Prozent

Nach seiner Vortageserholung hat der Dax am Mittwoch zunächst leicht nachgegeben. Der deutsche Leitindex fiel in der ersten Handelsstunde um 0,19 Prozent auf 24.170 Punkte. Deutliche Kursverluste bei den Aktien von Adidas und Symrise sowie die Zurückhaltung vor dem am Abend anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank sorgten für einen mauen Handelsstart.
Adidas-Aktie unter Verkaufsdruck
Der Sportartikelhersteller Adidas hat im zweiten Quartal seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Dabei belastete der starke Euro die Umsatzentwicklung, wie das Unternehmen am Mittwoch in Herzogenaurach mitteilte. Die Erlöse legten um rund zwei Prozent auf 5,95 Milliarden Euro zu, negative Währungseffekte summierten sich dabei auf rund 300 Millionen Euro. Währungsbereinigt erzielte Adidas ein Plus von acht Prozent.
Das Betriebsergebnis verbesserte sich den Angaben zufolge um 57,7 Prozent auf 546 Millionen Euro und fiel besser aus als von Analysten erwartet. Dabei profitierte Adidas von weniger Rabatten sowie niedrigeren Produkt- und Frachtkosten. Die Prognose für 2025 bestätigte Adidas. Dabei sieht das Unternehmen für den Rest des Jahres weiterhin "Verbesserungspotenzial". Die US-Zollpolitik berge jedoch hohe Risiken. Anleger hatten sich offenbar mehr erhofft und schickten die Aktie zum Handelsstart auf Talfahrt. Eine Stunde nach Handelsbeginn ist die Adidas-Aktie größter Verlierer im Dax mit einem Abschlag von knapp neun Prozent.
Symrise senkt Umsatzausblick
Eine nachlassende Kauflaune vieler Menschen stimmt den Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise vorsichtiger für das Wachstum im laufenden Jahr. Der Dax-Konzern rechnet für 2025 nun mit einem Umsatzanstieg aus eigener Kraft von 3 bis 5 Prozent statt um 5 bis 7 Prozent, wie er am Mittwoch in Holzminden mitteilte. Zugleich soll ein größerer Teil des Umsatzes als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen hängen bleiben als bisher geplant.
Dank Kostensenkungen soll diese Marge statt rund 21 Prozent nun rund 21,5 Prozent erreichen. Analysten erwarten bislang ein organisches Wachstum am oberen Ende der neuen Spanne. Ihre mittlere Margenschätzung liegt unter der neuen Prognose. Im ersten Halbjahr fiel der Umsatz des Konzerns im Jahresvergleich etwas auf 2,55 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft ergibt sich allerdings ein Plus von 3,1 Prozent. Das operative Ergebnis stieg um 4,5 Prozent auf 554 Millionen Euro, was einer Marge von 21,7 Prozent entspricht. Der Überschuss stieg um 12 Prozent auf 268 Millionen Euro. Die Aktie verlor nach den Zahlen am Mittwoch knapp sechs Prozent.
Steile Kursrally bei Heidelberger Druck geht weiter
Nach einem Plus von rund 36 Prozent geht der Rally bei Heidelberger Druck auch am Mittwoch die Puste nicht aus. Von Gewinnmitnahmen keine Spur, stiegen im frühen Handel weitere Anleger ein und trieben die Titel nochmals um 30 Prozent in die Höhe. Damit summierte sich der Kursgewinn in nur zwei Tagen auf 77 Prozent.
Zuletzt stand noch ein Plus von 17 Prozent zu Buche, womit die Papiere 2,52 Euro kosteten. Das Plus seit Jahresanfang bauten sie damit auf 175 Prozent aus. Eine bessere Entwicklung weist im Nebenwerteindex SDax aktuell nur Friedrich Vorwerk aus.
Grund für die Kursrally bei Heidelberger Druck ist eine am Vortag angekündigte Kooperation mit der Rüstungsbranche. Der Maschinenbauer vereinbarte eine strategische Partnerschaft mit Vincorion Advanced Systems.Mit seiner hohen Fertigungstiefe bringe Heidelberger Druck die seltene Fähigkeit mit, Rüstungsprojekte schnell und unabhängig von kritischen Zulieferketten umzusetzen, erläuterten die Autoren des täglich erscheinenden Bernecker-Börsenbriefs. "Das macht die Firma für die Verteidigungsindustrie besonders interessant. (mit Material von dpa-AFX)