Markt Update: Dax erneut unter 13.000 - JPMorgan setzt Stahlwerte unter Druck - nur Beiersdorf hauchdünn im Plus

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Die Märkte sind und bleiben unberechenbar. Nachdem sich der Dax zuletzt etwas erholt hatte, wird ihm heute wieder den Boden unter den Füßen weggerissen. Warum der Leitindex kurz nach Handelsbeginn über 2 Prozent verliert und mit der Marke von 13.000 Punkten ringt, ist aktuell schwer zu begründen. Die Experten begeben sich zwar auf Ursachenforschung, aber so richtig schlüssig erscheint nur ein Argument. 

Fed-Chef Jerome Powell wird heute eine Rede vor dem Bankenausschuss des Senats halten. Nach der höchsten Leitzinsanhebung in den USA seit 1994 könnte es heute weitere Hinweise auf den Kurs der amerikanischen Notenbank geben. Die Fed hatte zuletzt mehr als deutlich gemacht, dass sie mit aller Macht gegen die hohe Inflation ankämpfen wird. Nachdem die letzten Inflationsdaten gezeigt hatten, dass der Peak wohl doch noch nicht erreicht wurde, geht die Angst um, dass die Fed noch schneller die Leitzinsen erhöht als bislang eingepreist.

Daher möchte heute wohl niemand auf dem falschen Fuß erwischt werden. Die US-Futures sind nach der starken Erholung von Dienstag mittlerweile schon wieder ins Minus gedreht. Aus "Buy the dip" ist mittlerweile wohl "Sell the recovery" geworden. Jede Erholung an der Börse wird aktuell zum Verkauf ausgenutzt. Daher ist schwer zu sagen, wo die Märkte den Ansatz für einen Boden finden.

Nicht wenige Experten sehen zum Beispiel im S&P 500 noch ein Abwärtspotenzial von rund 10 Prozent. Und sollte der S&P 500 diesen Weg noch gehen, dann wird er nicht spurlos an den anderen US-Indizes und der Dax-Familie vorbeigehen. 

Anleger sollten aktuell nicht kurzfristig denken. Das verursacht nur Kopfschmerzen. Jetzt muss langfristig geplant werden, denn auch diese Krise überstehen die Mitglieder des Dax und werden sich auch wieder erholen. Wann es soweit ist, kann aber leider niemand vorhersagen. Daher ist Geduld gefragt. Nach zwei guten Jahren an der Börse ist jetzt ein mageres, ein sehr mageres Jahr angesagt.

Der MDax der mittelgroßen Werte gibt um 2,02 Prozent auf 26 959,90 Zähler nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verliert 1,86 Prozent auf 3429,08 Punkte.

Autowerte im Blick

Unter den Einzelwerten könnten die Autoaktien BMW , Mercedes und VW in den Blick rücken. Wenige Tage vor der Abstimmung im EU-Ministerrat hat sich Bundesfinanzminister und FDP-Parteichef Christian Lindner gegen einen Verkaufsstopp von Verbrennern ab 2035 ausgesprochen. Das könnte die Autowerte hierzulande an diesem Tag stützen, erwartet ein Händler.

JPMorgan stuft Salzgitter ab 

Salzgitter AG zeigten sich auf Tradegate schwach. Hier dürfte im schwach erwarteten Gesamtmarkt auch eine Branchenstudie der US-Bank JPMorgan belasten. Analyst Luke Nelson stufte die Aktie des Stahlunternehmens von "Neutral" auf "Underweight" ab und senkte das Kursziel von 44,00 auf 31,60 Euro. Er verwies auf deutlich gesunkene Preise und eine rückläufige Ertragskraft. Die Lagerbestände in Europa und China seien recht hoch und die Wirtschaftsaussichten mau.

Fraser stockt bei Hugo Boss auf

Hugo Boss indes legten auf Tradegate gegen den Trend zu. Kurz zuvor hatte die britische Fraser Group mitgeteilt, ihre Beteiligung an dem Modeunternehmen kürzlich erneut aufgestockt zu haben.  

Mit Material von dpa-AFX

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