Dax gibt Anfangsgewinne wieder ab - Deutsche Bank-Aktie steigt neun Prozent

Unter dem Eindruck von Quartalszahlen und Zinsspekulationen hat der Dax am Donnerstag seine anfangs deutlichen Gewinne reduziert. Der deutsche Leitindex beendete den Handel mit einem Plus von 0,23 Prozent auf 24.295,93 Punkte.
Den am Nachmittag nachlassenden Schwung begründeten Marktteilnehmer mit der inzwischen etwas geringeren Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im September.
Dass die Notenbank die Leitzinsen im Euroraum am Donnerstag erstmals seit einem Jahr unverändert ließ, hatten Fachleute erwartet. Der Zollstreit sorgt für Unsicherheit und die Inflationsrate in der Eurozone ist deutlich zurückgegangen. Die Hoffnung auf eine Einigung im Zollstreit zwischen den USA und der Europäischen Union lebt derweil weiter. Anleger setzen darauf, dass letztlich ein ähnlich mildes Abkommen gelingt wie zwischen Japan und den Vereinigten Staaten. Am Vorabend hatte die "Financial Times" berichtet, dass die Verhandlungen genau darauf hinausliefen.
Deutsche Bank-Aktie Tagesgewinner
Hierzulande nahm die Berichtssaison der Unternehmen Fahrt auf. Die Deutsche Bank überzeugte und sieht sich nach einer unerwartet guten ersten Jahreshälfte auf einem guten Weg zu mehr Gewinn im laufenden Jahr. Damit kletterten die Aktien an der Dax-Spitze auf den höchsten Stand seit zehn Jahren und gewannen zum Börsenschluss 9,1 Prozent.
Mit knapp fünf Prozent Plus war die Telekom-Aktie zweitstärkster Wert im deutschen Leitindex. Hier Beflügelten Zahlen der US-Tochter den Aktienkurs. Der US-Telekommunikationskonzern T-Mobile US hat im zweiten Quartal deutlich mehr Mobilfunk-Kunden gewonnen als zuletzt und als von Experten erwartet. Umsatz und Gewinn zogen ebenfalls stärker als von Analysten erwartet an.
Die in den vergangenen Monaten leicht unter Druck stehende T-Mobile-US-Aktie legte am Donnerstag im frühen Handel in New York um gut sieben Prozent zu.
Die Zahl der Kunden mit Mobilfunklaufverträgen sei in den drei Monaten bis Ende Juni um 830.000 gestiegen, teilte der zur Telekom gehörende US-Mobilfunkkonzern am Mittwochabend nach US-Börsenschluss in Bellevue mit. Damit fiel das Wachstum in dem hart umkämpften Markt deutlich besser aus als noch zum Jahresauftakt. Die wichtigste Sparte der Deutschen Telekom übertraf zudem bei diesem von Analysten viel beachteten Wert die Erwartungen der Experten.
Auch beim Umsatz legte T-Mobile US etwas stärker zu als erwartet. Der Serviceumsatz legte um sechs Prozent auf 17,4 Milliarden Dollar. Der Überschuss kletterte um zehn Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar. Bei dem um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verzeichnet das US-Unternehmen einen Anstieg um sechs Prozent auf 8,5 Milliarden Euro.
Infineon verliert knapp fünf Prozent
In einem insgesamt positiven Marktumfeld haben aktuelle Geschäftszahlen von STMicro der Chipbranche einen weiteren Schlag versetzt.
Die Aktien von Infineon fielen in diesem Umfeld am Donnerstag am Ende knapp fünf Prozent. Sie weiteten damit ihren Rückschlag nach gutem Lauf aus. Seit dem Zwischenhoch vor einer Woche haben sie rund zehn Prozent verloren. (mit Material von dpa-AFX)