Vorbörse: Dax erholt sich weiter - Ölpreise legen leicht zu - Euro tritt auf der Stelle - Nordex und FMC vorbörslich gefragt

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DEUTSCHLAND: STABILISERUNG GEHT WEITER 

Der Dax dürfte am Montag an seine Stabilisierung vom Wochenabschluss anknüpfen. Der X-Dax als Indikator für das deutsche Börsenbarometer signalisierte rund eine Stunde vor dem Xetra-Start ein Plus von 0,72 Prozent auf 13 212 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 dürfte ein halbes Prozent fester in die Woche starten.

Am Freitag war der Dax mit 12 904 Punkten zeitweise auf den tiefsten Stand seit März abgesackt, bevor er dank der starken Wall Street deutlich ins Plus drehte. Nach zwei sehr schwachen Wochen wurde der Kursrutsch damit zunächst aufgehalten.

Der Markt preise ein, dass die US-Notenbank wegen starker Bremswirkungen auf die Wirtschaft früher mit ihren Zinserhöhungen stoppe als zunächst gedacht, schrieb Marktanalyst Jeffrey Hally vom Broker Oanda. Die Wall Street habe sich entsprechend stark erholt, während Anleiherenditen, Ölpreise und auch Preise von Industriemetallen gesunken seien.

Die Experten der Helaba erwarten gleichwohl, dass der Dax in dieser Woche weiter mit der Marke von 13 000 Punkten ringen wird. Kursrisiken seien höher zu gewichten, denn das fundamentale Umfeld sei schwierig. Die drohende Gasknappheit sorge insbesondere in Deutschland für Unsicherheit, sodass Konjunkturängste präsent blieben, auch wenn die Zinserwartungen zuletzt etwas zurückgekommen seien.

Nordex gewannen auf Tradegate am Morgen fünf Prozent zum Xetra-Schluss. Der Windkraftkonzern verschafft sich durch eine Privatplatzierung bei seinem spanischen Ankeraktionär Acciona neues Kapital. Acciona demonstriere damit das dringend benötigte Bekenntnis, sagte ein Händler.

Die Papiere des Staplerherstellers Kion und des Dialyseanbieters Fresenius Medical Care ( FMC) legten auf Tradegate um jeweils etwa drei Prozent zu nach positiven Analystenkommentaren.

USA: DEUTLICH IM PLUS

Mit einer schwungvollen Erholung hat der US-Aktienmarkt am Freitag nach langer Durststrecke eine erfreuliche Woche zu Ende gebracht. Marktbeobachter halten es derzeit für denkbar, dass die US-Notenbank Fed auf ihrem schnellen Zinserhöhungskurs perspektivisch etwas den Fuß vom Gas nehmen könnte, sollte die Wirtschaft in eine Rezession rutschen und die Inflation sich etwas abkühlen. Grundsätzlich bleiben Rezessionsängste aber bestehen.

Einige Börsianer warnen daher vor eine Bärenmarktrally, also einem nur kurzen Aufbäumen in einem längeren Abwärtstrend. Der Dow Jones erreichte am Freitag mit kräftigen Kursgewinnen ein Hoch seit zwei Wochen. Aus dem Handel ging er mit 31 500,68 Punkten nahe am Tageshoch. Der Kursgewinn belief sich damit auf 2,68 Prozent. Erstmals seit Ende Mai gab es wieder ein Wochenplus, mit 5,4 Prozent fiel dieses gleich deutlich aus. Der S&P 500 legte am Freitag 3,06 Prozent auf 3911,74 Zähler zu und der technologiewertelastige Nasdaq 100 erholte sich ebenfalls deutlich um 3,49 Prozent auf 12 105,85 Punkte. Er hat in dieser Woche sogar um 7,5 Prozent zugelegt.

ASIEN: GEWINNE

In Asien haben am Montag die Aktienmärkte beflügelt von positiven US-Vorgaben weiter zugelegt. In Japan ging es für den Nikkei 225 kurz vor Handelsende um 1,6 Prozent nach oben. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong legte im späten Handel um mehr etwas mehr als zwei Prozent zu. Die Zuwächse beim CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen des chinesischen Festlands fielen mit knapp eineinhalb Prozent nicht ganz so stark aus.

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future                147,27              -0,45%

DEVISEN: EURO TRITT AUF DER STELLE

Der Kurs des Euro hat sich am Montag nur wenig bewegt. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0566 US-Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 1,0524 Dollar festgesetzt.

Am Vormittag stehen keine wichtigen Konjunkturdaten aus der Eurozone auf dem Programm, an denen sich die Anleger orientieren könnten. Erst am Nachmittag könnten Wirtschaftsdaten aus den USA für neue Impulse sorgen. Auf dem Programm stehen unter anderem Kennzahlen zum Auftragseingang. Zuletzt haben sich die wirtschaftlichen Perspektiven eingetrübt, nachdem klar wurde, dass die US-Notenbank mit starken Zinserhöhungen konsequent gegen die hohe Inflation vorgehen wird.  

Euro/USD       1,0564 0,06%

USD/Yen             134,71 -0,38%

Euro/Yen       142,31 -0,26%

ROHÖL: LEICHT ABWÄRTS

Die Ölpreise sind am Montag leicht gesunken. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 112,94 US-Dollar. Das waren 18 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 34 Cent auf 107,28 Dollar.

Damit hat sich der deutliche Preisanstieg vom Freitag vorerst nicht weiter fortgesetzt. Ende der vergangenen Woche hatten Meldungen über Produktionsausfälle im nordafrikanischen Förderland Libyen den Preis für Brent-Öl noch rund drei Dollar je Barrel steigen lassen.

Im Tagesverlauf werden die Anleger am Ölmarkt die weitere Entwicklung auf dem G7-Gipfeltreffen im Blick haben. An Tag zwei des Treffens wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Videoschalte zu den Staats- und Regierungschefs der großen Industrieländer sprechen. Bereits am Wochenende hatte Selenskyj erneut mehr Hilfe für sein Land im Kampf gegen Russland gefordert.

In den vergangenen Wochen sind die Ölpreise allerdings tendenziell gefallen. Die Notierungen steuern im Juni auf den ersten Rückgang auf Monatssicht seit November zu. Mittlerweile überwiegt am Markt die Sorge vor einem Abflauen der Weltwirtschaft. Zuvor hatten unter anderem die Folgen des Kriegs in der Ukraine die Ölpreise über mehrere Monate stark steigen lassen.  

Brent                         112,86             -0,26 USD

WTI                           107,24             -0,38 USD

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR COMMERZBANK AUF 12 (9,70) EUR - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN SENKT ZALANDO AUF 'BUY' (CONVICTION BUY LIST) - ZIEL 40 (65) EUR

- HSBC SENKT ZIEL FÜR ZALANDO AUF 25 (39) EUR - 'HOLD'

- JEFFERIES HEBT FMC AUF 'BUY' (UNDERPERFORM) - ZIEL 64 (53) EUR

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR FRESENIUS SE AUF 30 (40) EUR - 'HOLD'

- JPMORGAN SENKT TEAMVIEWER AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 12 (18) EUR

- MORGAN STANLEY HEBT KION AUF 'OVERWEIGHT' (EQUAL-WEIGHT) - ZIEL 63 (91) EUR

- WDH/JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR TRATON AUF 21 (24,50) EUR - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR BBVA AUF 7,50 (7,30) EUR - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR SANTANDER AUF 5,10 (5) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR IAG AUF 138 (162) PENCE - 'NEUTRAL'

- JEFFERIES HEBT FAURECIA AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 28 EUR

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR KONE AUF 56 (61) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR SCHINDLER AUF 192 (225) CHF - 'HOLD'

- JPMORGAN SENKT MERLIN AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 12 (12,75) EUR

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR L'OREAL AUF 400 (435) EUR - 'OVERWEIGHT'

- MORGAN STANLEY SENKT RANDSTAD AUF 'UNDERWEIGHT' (EQUAL-W.) - ZIEL 49 (69,50)EUR

- RBC SENKT GO-AHEAD GROUP AUF 'SECTOR PERFORM' (OP) - ZIEL 1600 (1000) PENCE

- UBS SENKT HOLCIM AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 45 (55) CHF

- UBS SENKT ZIEL FÜR RICHEMONT AUF 133 (139) CHF - 'BUY'

- UBS SENKT ZIEL FÜR SWATCH AUF 237 (242) CHF - 'NEUTRAL'

- CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR SAFRAN AUF 121 (137) EUR - 'BUY

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 NLD: Prosus, Jahresergebnis

22:15 USA: Nike, Q4-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

07:00 JPN: CI-Index Frühindikatoren 04/22 (endgültig)

09:00 ESP: Erzeugerpreise 05/22

14:30 USA: Auftragseingang langlebige Güter 05/22 (vorläufig)

16:00 USA: Schwebende Hausverkäufe 05/22

16:30 USA: Dallas Fed Verarbeitendes Industrie 06/22

SONSTIGE TERMINE

11:00 DEU: Pk vor der Internationalen Handwerksmesse mit Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), und Franz Xaver Peteranderl, Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT), München

LUX: Treffen des EU-Ministerrates für Verkehr, Telekommunikation und Energie, Luxemburg

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose            Vorwert

EUROZONE

--- Keine marktbewegenden Daten erwartet ---

GROSSBRITANNIEN

--- Keine marktbewegenden Daten erwartet ---

USA

14.30 Uhr

Auftragseingang langl. Güter, Mai                  +0,2             +0,5

ohne Transportsektor                                  +0,3             +0,4

16.00 Uhr

Schwebende Hausverkäufe, Mai                     -3,9              -3,9

Redaktion onvista / dpa-AFX

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