onvista-Börsenfuchs: Alternativen - Vom eigenen Oldtimer zum Weltraum-ETF

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Quelle: onvista

Hallo Leute! Viele von Euch haben ihre Depots inzwischen der Zeitenwende angepasst. Und das auf verschiedenen Wegen – Teilverkauf, Tauschoperationen, Aussteigen, Verbilligen oder nix machen. Und trotz der voll brisanten Stimmung sind manche auf der Suche nach neuen Anlagezielen. Am besten solche, die man noch nicht im Portfolio hat. Hey, es gibt keinen Mangel an Alternativen! Vor allem werden in diesen Tagen von Vermögenverwaltern neue Produkte angeboten bzw. bekannte Anlagetypen als Ergänzung zu bestehenden Investments.

Bei der Gelegenheit wird von Profis wieder mal vor dem „Home Bias“ gewarnt. Bei zu großer Heimatverbundenheit können sich nämlich erhebliche Risiken im Portfolio entwickeln, können zugleich Renditechancen verpasst werden. Das lässt sich recht gut an einem Vergleich zwischen dem MSCI World Index und dem MSCI Germany Index zeigen. Während der den deutschen Aktienmarkt abbildende MSCI Germany in den vergangenen fünf Jahren eine Volatilität von fast 20 Prozent aufwies, waren es beim Weltaktienindex nur knapp 16 Prozent. Das heißt, die Kurse am deutschen Aktienmarkt weisen deutlich stärkere Schwankungen auf als der Weltaktienmarkt insgesamt. Zugleich liegt der MSCI Germany in den vergangenen fünf Jahren bis Ende Mai dieses Jahres mit minus 0,05 Prozent pro Jahr leicht im Minus, während der MSCI World in diesem Zeitraum 9,72 Prozent zulegte.

Also besser international streuen. Die beiden führenden Wirtschaftsmächte der Welt bleiben auf dem Radar – Wall Street eigentlich dauerhaft, China jetzt wieder. Die jüngste Lockerung der Abriegelungsmaßnahmen in China hat sicherlich dazu beigetragen, die Stimmung der Anleger bei chinesischen Aktien zu verbessern. Noch wichtiger ist, dass die chinesische Führung begonnen hat, ihre Ankündigungen wahr zu machen, was die Investitionsaussichten für diesen Markt weiter verbessert. In erster Linie wurden in den letzten Monaten bedeutende fiskalische Unterstützungsmaßnahmen angekündigt. Die Auswirkungen dieser Maßnahmen zeigen sich bereits in den üblichen Bereichen wie Infrastrukturprojekten.

Branchentechnisch sollten Privatanleger Gesundheits- und Basiskonsumaktien bevorzugen, schreiben mir europäische Analysten. Im Einzelnen stehen u.a. Colgate-Palmolive, Nestlé, Sanofi und Rio Tinto auf „Kauf“. (Nur am Rande: Mein Favorit ist seit Jahren die dänische Novo Nordisk. Ich empfehle einen Blick auf die Langfrist-Charts). Immobilienaktien aus den USA – sogenannte Real-Estate-Investment-Trusts (REITs) – mit einem Fokus auf gehobene Unterkünfte gelten ebenfalls als interessant. An Börsen in Frankfurt und London wird ab jetzt der „VanEck Space Innovators Ucits ETF“ gelistet. Mit diesem neuen ETF investieren Anleger in einige der aktuell größten und liquidesten Unternehmen der globalen Raumfahrtindustrie. Wer Bock drauf hat, für den kann als Anleger neues Weltraumzeitalter beginnen.

Altes und Bewährtes gefragt? Die weltwirtschaftliche und geopolitische Gemengelage lässt unvorhersehbare Krisenfolgen offen. Deshalb erinnern erfahrene Strategen an das alte Instrument der Wandelanleihen, das prädestiniert ist für genau ein solches Umfeld, da sie über ein sogenanntes ‚automatisches Timing‘ verfügen. Investoren sind damit sowohl bei steigenden als auch fallenden Aktienmärkten automatisch gut positioniert, ohne aktiv ihre Aktienanlage erhöhen oder reduzieren zu müssen. Denn Wandelanleihen partizipieren einerseits an der Kursteigerung der zugrundeliegenden Aktie. Andererseits reagieren sie nur relativ gedämpft auf Kursverluste. Wandelanleihen bieten damit ein asymmetrisches Renditeprofil.

Positives wird auch (ausnahmsweise) von stinknormalen Autos berichtet – vorausgesetzt sie sind besonders alt und schön. Viele Oldtimerbesitzer sehen in den historischen Vehikeln nicht nur den eigenen Fahrspaß, sondern betrachten ihre Oldtimer gleichfalls als spannende Wertanlage. Der Oldtimerindex der Südwestbank hat in den vergangenen Jahren eine erfreuliche Entwicklung erlebt – mit einem Plus von 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Oldtimer erleben seit vielen Jahren einen Boom. Seit der Finanzkrise 2008 und der wenig später einsetzenden Eurokrise haben sich Oldtimer als spannende Anlageobjekte etabliert. Langfristig gesehen (seit 2005) ist der Oldtimerindex um 487% gestiegen. Zuletzt favorisiert war das Modell BMW 507.

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