Vorbörse: Warten auf US-Arbeitsmarktdaten - Dax leicht im Plus erwartet - WTI wieder über 100 Dollar

onvista · Uhr
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Der Dax dürfte seinen guten Lauf fortsetzen. Mittwoch und Donnerstag konnte der deutsche Leitindex jeweils mit einem Plus von über einem Prozent aus dem Handel gehen. Damit drehte das Börsenbarometer die Wochenbilanz von Minus auf Plus. Heute wird der Dax zu Handelsbeginn leicht im Plus erwartet. 

Ob der deutsche Leitindex das Plus auch in das Wochenende retten kann, dass dürfte in erster Linie von den Daten des amerikanischen Arbeitsmarkt abhängen. Das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank hatte die Rezessionssorgen der Anleger wieder etwas gedämpft. Sollte sich der amerikanische Arbeitsmarkt robust präsentieren, dann dürften die Sorgen noch ein Stück kleiner werden und der Dax dürfte auch auf Wochensicht ein Plus mit ins Wochenende nehmen.

DEUTSCHLAND: KAUM VERÄNDERT

Nach der beschleunigten Vortageserholung am deutschen Aktienmarkt wird am Freitag mit einer weitgehend stabilen Eröffnung gerechnet. Vor dem US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag signalisierte der X-Dax als Indikator für den Dax eine Stunde vor dem Xetra-Start ein Minus von 0,23 Prozent auf 12 813 Punkte. Tags zuvor hatte sich der Leitindex um knapp 2 Prozent erholt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Freitag rund 0,1 Prozent tiefer erwartet.

Laut den Experten der ING-Bank lassen die Rezessionsängste der Anleger derzeit nach. Am Vortag sei dies von Aussagen zweier US-Notenbanker bestätigt worden: Mit Christopher Waller und James Bullard hätten zwei Befürworter einer strikteren Geldpolitik die Konjunkturrisiken heruntergespielt und für eine kräftige Zinserhöhung plädiert.

Wie es um die Konjunktur in den USA bestellt ist, dafür könnte auch der Arbeitsmarktbericht neue Indizien liefern. Laut dem Experten Michael Hewson von CMC Markets sollte sich das Beschäftigungswachstum im Juni verlangsamt haben.

Unterdessen ist auf den früheren rechtskonservativen japanischen Regierungschef Shinzo Abe geschossen worden. Es gibt Befürchtungen, dass Abe den Anschlag nicht überleben könnte. Diese Nachricht ließ die zunächst klaren Gewinne an der Tokioter Börse am Morgen erheblich einschmelzen.

Hierzulande im Blick bleibt die Gaskrise: Am Montag soll die wartungsbedingte Abschaltung der Gas-Pipeline Nord Stream 1 beginnen. Deshalb bleibt vor allem die Situation von Uniper im Blick. Der Bund zieht einem Pressebericht zufolge eine höhere Beteiligung an dem finanziell angeschlagenen Gaskonzern in Betracht. Dabei spiele die Bundesregierung auch eine Beteiligung von mehr als 30 Prozent durch, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die seit Monaten schwer gebeutelte Uniper-Aktie ging tags zuvor mit einem Kursgewinn von gut 9 Prozent aus dem Handel. Im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate notierten die Uniper-Aktien zuletzt 0,7 Prozent tiefer.

Nordex hat einen weiteren Auftrag zur Lieferung und Errichtung von 80 Turbinen für einen 456-MW-Windpark in Brasilien erhalten. Am Vortag hatte der Hersteller von Windkraftanlagen bereits Aufträge aus Finnland vermeldet und mitgeteilt, im zweiten Quartal insgesamt Aufträge über Anlagen mit einer Leistung von 1,8 Gigawatt erhalten zu haben. Die Aktien, die am Donnerstag mit einem Plus von mehr als 9 Prozent geschlossen hatten, stiegen am Morgen auf Tradegate um weitere 5,4 Prozent.

USA: WEITER ERHOLT

Die Stabilisierung am US-Aktienmarkt hat sich am Donnerstag mit Schwung fortgesetzt. Inflations- und Rezessionssorgen rückten in den Hintergrund, auch wenn die US-Notenbank (Fed) an ihrem aggressiven Kurs der Zinsanhebungen festhält, wie das Fed-Protokoll zur Wochenmitte verdeutlicht hatte. "Dass die US-Notenbank mit weiteren Zinserhöhungen mal für Erleichterung am Aktienmarkt sorgen würde, klingt etwas paradox. Allerdings interpretieren die Investoren die Entschlossenheit der Fed, die aus dem Sitzungsprotokoll in diesem Punkt hervorgeht, als Zeichen des Vertrauens in die Robustheit der Konjunktur", erklärte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. Damit hätten die zuletzt dominierenden Rezessionsrisiken keine neue Nahrung erhalten. Der Dow Jones Industrial legte letztlich um 1,12 Prozent auf 31 384,55 Punkte zu und machte seine seit Ende Juni aufgelaufenen Verluste wieder wett. Der marktbreite S&P 500 stieg um 1,50 Prozent auf 3902,62 Zähler und liegt damit nun 19 Prozent unter seinem Rekordhoch vom Januar. Zwar hat er sich von seinem Eineinhalbjahrestief im Juni wieder etwas erholt, verharrt aber nach wie vor an der Schwelle, ab der Börsianer von einem Bärenmarkt sprechen.

ASIEN: GEWINNE IN JAPAN, CHINA LEICHT IM PLUS

Die Börsen Asiens haben am Freitag zugelegt. In Japan stieg der Nikkei 225 kurz vor Handelsende um 0,7 Prozent. In dem Land steht zum Wochenschluss ein Mordanschlag auf den früheren Ministerpräsidenten Shinzo Abe im Fokus. Ein Mann hatte am helllichten Tag auf offener Straße auf Abe geschossen, als dieser in der Stadt Nara eine Wahlkampfrede hielt. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen des chinesischen Festlands hielt sich zuletzt knapp in der Gewinnzone und der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong notierte 0,2 Prozent im Plus.

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future    150,81    +0,19%

DEVISEN: EURO AUF DEM WEG ZUR PARITÄT

Der Euro hat sich am Donnerstag im US-Handel nur wenig bewegt. Rund eine Stunde vor dem Handelsschluss an der Wall Street kostet er 1,0164 Dollar. Unter die Marke von 1,02 Dollar war er bereits am Vormittag gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0180 (Mittwoch: 1,0177) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9823 (0,9826) Euro.

Die Talfahrt der Gemeinschaftswährung hält schon einige Monate an, hat sich aber mit der Angst vor einer Erdgaskrise in Europa beschleunigt. Ein wichtiger Grund für die Euro-Schwäche ist auch der zögerliche Kampf der EZB gegen die hohe Inflation.  

Euro/USD          1,0152    -0,09%

USD/Yen           135,52    -0,36%

Euro/Yen          137,56    -0,44%

ROHÖL: WTI WIEDER ÜBER 100 DOLLAR

Die Ölpreise haben am Freitag ihre moderate Erholung zunächst fortgesetzt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 105,77 US-Dollar. Das waren 1,12 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 58 Cent auf 103,31 Dollar.

Die Ölpreise haben in dieser Woche einen unsteten Verlauf genommen. In der ersten Wochenhälfte gaben sie deutlich nach, in der zweiten Hälfte ging es moderat nach oben. Unter dem Strich stehen bislang Wochenverluste. Hintergrund sind Rezessionsängste, ausgelöst durch die Energieknappheit insbesondere in Europa und den entschiedenen Kampf der Zentralbanken gegen die hohe Inflation.

Obwohl die Ölpreise auch in den vergangenen Wochen eher schwach tendiert haben, sind sie im längeren Vergleich immer noch hoch. Ausschlaggebend ist vor allem der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die damit verbundene Knappheit an russischem Erdöl. Im Vergleich zum Jahresbeginn liegen die Erdölpreise rund 35 Prozent höher.

Brent      105,29    +0,64 USD

WTI        102,94    +0,24 USD

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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR SÜDZUCKER AUF 14,50 (12,50) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR HEIDELBERGCEMENT AUF 44 (50) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR THYSSENKRUPP AUF 5,40 (9) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR FLATEXDEGIRO AUF 30 (35) EUR - 'BUY'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR SIXT-STÄMME AUF 140 (176) EUR - 'BUY'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR SIXT-VORZÜGE AUF 77 (97) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR ABOUT YOU AUF 15 (19) EUR - 'BUY'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR SCOUT24 AUF 72 (67) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR BIKE24 AUF 5 (10) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SALZGITTER AUF 28,50 (31,60) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- UBS SENKT ZIEL FÜR DWS AUF 25 (33) EUR - 'NEUTRAL'

- BAADER BANK SENKT GLOBAL FASHION GROUP AUF 'ADD' (BUY) - ZIEL 1,60 (11) EUR

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR MUNICH RE AUF 300 (295) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR SÜDZUCKER AUF 15,50 (15,00) EUR - 'NEUTRAL'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR SUSE AUF 28 (31) EUR - 'BUY'

- BARCLAYS HEBT FERREXPO AUF 'EQUAL WEIGHT' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 215 (265) PENCE

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR ARCELORMITTAL AUF 34 (40) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR BHP GROUP AUF 2250 (2400) PENCE - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR CRH AUF 41 (44) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR GLENCORE AUF 700 (770) PENCE - 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR RIO TINTO AUF 4500 (4800) PENCE - 'UNDERWEIGHT'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR PUBLICIS AUF 61 (70) EUR - 'BUY'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR VODAFONE AUF 135 (145) PENCE - 'HOLD'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR WPP AUF 915 (1230) PENCE - 'HOLD'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR HERMES AUF 1015 (980) EUR - 'SELL'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR KERING AUF 660 (650) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR LVMH AUF 700 (675) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN SENKT MARKS & SPENCER AUF 'SELL' (NEUTRAL) - ZIEL 140 (165) PENCE

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR AHOLD DELHAIZE AUF 27,50 (29) EUR - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR CARREFOUR AUF 20 (20,50) EUR - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR ERICSSON AUF 129 (132) SEK - 'CONVICTION BUY LIST'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR RICHEMONT AUF 124 (126) CHF - 'CONVICTION BUY LIST'

- JEFFERIES HEBT CAPRICORN ENERGY AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 265 (235) PENCE

- JEFFERIES HEBT ENERGEAN AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 1300 PENCE

- JPMORGAN HEBT AKER BP AUF 'OVERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 407 (343) NOK

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR ACERINOX AUF 11,25 (17) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR APERAM AUF 34 (55) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR ARCELORMITTAL AUF 30,50 (32,50) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR OUTOKUMPU OYJ AUF 5,40 (9) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR PRUDENTIAL AUF 1450 (1590) PENCE - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SSAB-A AUF 66 (68) SEK - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR VOESTALPINE AUF 25,60 (27,50) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- UBS HEBT ZIEL FÜR GENMAB AS AUF 2750 (2600) DKK - 'BUY'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR SHELL AUF 42 (39) EUR - 'BUY'

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

07:30 AUS: OMV, Trading Update Q2/22

07:30 DNK: Tryg, Q2-Zahlen

11:00 DEU: Hornbach Holding AG & Co KGaA, Hauptversammlung

14:30 DEU: Uniper, Pressekonferenz zu Auswirkungen des geänderten Energiesicherungsgesetzes und notwendigen nächsten Schritten

TERMINE KONJUNKTUR

08:45 FRA: Handelsbilanz 05/22

10:00 ITA: Industrieproduktion 05/22

14:30 USA: Arbeitsmarktbericht 06/22

16:00 USA: Großhandel Lagerbestände 05/22 (endgültig)

16:00 USA: Großhandel Umsatz 05/22

16:45 DEU: Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz nach dem Spitzengespräch der Deutschen Wirtschaft auf der Handwerksmesse mit Dr. Rainer Dulger, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Peter Adrian, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), und Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH)

21:00 USA: Konsumentenkredite 05/22

EUR: EZB, Ergebnisse des Klimastresstests

EUR: Fitch Ratingüberprüfung EFS, ESM, Griechenland und der Türkei

SONSTIGE TERMINE

11:30 DEU: Regierungs-Pk

DEU: Bundesrat Abstimmung über Gesetzentwurf zur Braunkohlekapazität

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose            Vorwert

EUROZONE

10.00 Uhr

Italien

Industrieproduktion Mai

Monatsvergleich                                    -1,4               +1,6

Jahresvergleich

Arbeitstäglich bereinigt                          +3,9               +4,2

unbereinigt                                          ---                  -2,8

GROSSBRITANNIEN

--- keine entscheidenden Daten erwartet ---

USA

14.30 Uhr

Arbeitsmarktbericht Juni

Beschäftigung ohne Landwirtschaft               +265          +390 (in Tsd)

Arbeitslosenquote                                       3,6             3,6

Stundenlöhne gg VM                                   +0,3          +0,3

Stundenlöhne gg VJ                                    +5,0          +5,2

21.00 Uhr

Verbraucherkredite, Mai                             30,00         38,07 (in Mrd USD)

Redaktion onvista / dpa-AFX

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