AKTIEN IM FOKUS: Immobilienwerte unter Druck nach Analystenstudie

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutschen Immobilienaktien haben am Dienstag mit deutlichen Verlusten auf eine Branchenstudie von Goldman Sachs reagiert. Die US-Investmentbank hatte unter anderem ihre Finanzschätzungen für die Branche reduziert und ihre Kaufempfehlung für die Papiere von Grand City Properties wegen mangelndem Kurspotenzial gestrichen. Entsprechend gehörten die Titel des Wohnimmobilienkonzerns mit einem Abschlag von 3,6 Prozent auf 12,76 Euro zu den schwächsten MDax-Werten .

Die Aktien von Vonovia verbilligten sich als einer der schwächeren Dax-Papiere um 1,9 Prozent auf 27,47 Euro. Die Anteilsscheine von Aroundtown fielen um 1,1 Prozent auf 2,95 Euro und jene von LEG um 1,5 Prozent auf 77,64 Euro. Ein Sonderfall waren die Aktien von TAG Immobilien , die im Zuge einer Kapitalerhöhung am Dienstag ohne Bezugsrecht gehandelt wurden. Um dieses bereinigt lagen sie zuletzt mit 0,8 Prozent im Minus.

Goldman-Analyst Jonathan Kownator verwies in einer aktuellen Studie auf die schwache Performance der Immobilienwerte in den vergangenen Monaten. Keine andere europäische Branche habe sich seit Anfang April schwächer entwickelt. Als Hauptgrund nannte er die deutlich gestiegenen Zinsen, die zu massiven Wertverlusten der stark mit Krediten arbeitenden Branche geführt hätten. Zusätzliche Gefahren für den Sektor sieht er in den verschärften Rezessionsrisiken.

In Erwartung weiter steigender Betriebs- und Zinskosten reduzierte der Experte seine Gewinnschätzungen für das Immobiliensegment der Jahre 2022 und 2023 um 4 bis 6 Prozent. Die Kursziele der Branchenaktien schraubte er um durchschnittlich 9 Prozent nach unten, sieht nun aber ein durchschnittliches Aufwärtspotenzial von 7 Prozent für den Sektor und attraktive Investmentchancen bei besonders stark gefallenen Einzelwerten. Den Aktien des französischen Unternehmens Klepierre sprach er eine frische Kaufempfehlung aus./edh/tih/jha/

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