Markt Update: Dax fällt etwas stärker zurück, Sartorius liefert und Goldpreis fast auf Ein-Jahres-Tief

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Die Anleger am deutschen Aktienmarkt wollten am Donnerstag kurz vor der voraussichtlich ersten Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) seit mehr als einem Jahrzehnt erst einmal keine Risiken eingehen. Eine Anhebung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte gilt als ausgemachte Sache, wegen der hohen Inflation ist aber auch ein Anstieg um einen halben Prozentpunkt durchaus möglich. Für Erleichterung sorgte unterdessen, dass wieder russisches Gas durch die Pipeline Nord Stream 1 fließt.

Der Dax sank in der ersten Handelsstunde um fast 0,5 Prozent auf 13 218 Punkte. Tags zuvor hatte der Leitindex Dax nach kräftigen Schwankungen im Handelsverlauf mit einem moderaten Verlust geendet. Grund waren Unsicherheiten, ob die Gaspipeline Nord Stream 1 wieder in Betrieb genommen wird und wenn ja, wie viel Gas fließt.

Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen verlor am Donnerstagmorgen 0,24 Prozent auf 26 631,27 Zähler, konnte sich allerdings mittlerweile hauchdünn ins Plus vortasten. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund 0,21 Prozent nach unten.

SAP enttäuscht mal wieder 

Europas größter Softwarehersteller SAP verzeichnete im zweiten Quartal einen deutlichen Ergebnisrückgang wegen Kosten in der Ukraine und einem schwachen Lizenzgeschäft. Für das Gesamtjahr strich das Management beim operativen Ergebnis auch die Prognose zusammen. SAP will indes weitere Aktien im Volumen von bis zu 500 Millionen Euro am Markt zurückkaufen. Die Aktien fielen auf der Handelsplattform Tradegate zuletzt um 2,2 Prozent. Ein Händler sprach in einer ersten Reaktion von Gewinnmitnahmen nach dem enttäuschenden Ausblick.

Sartorius weiterhin gut auf Kurs

Der Pharma- und Laborausrüster Sartorius bleibt weiter auf Wachstumskurs. Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten auch dank Übernahmen im Jahresvergleich um knapp 27 Prozent und übertraf die Erwartungen der Analysten. Auch der Auftragseingang blieb hoch. Der bereinigte Nettogewinn legte um knapp 29 Prozent zu. Das Unternehmen bestätigte zudem den Jahresausblick. Die Sartorius-Papiere stiegen auf Tradegate um 0,8 Prozent.

Vantage Towers hält an Jahreszielen fest

Die Funkturmgesellschaft Vantage Towers sieht sich nach einem guten Auftaktquartal auf dem Weg zu ihren Jahreszielen. Der Umsatz der drei Monate bis Ende Juni ohne sogenannte Durchleitungseinnahmen stieg - wie vom Markt erwartet - um knapp 7 Prozent. Die Titel der Vodafone -Tochter gewannen auf Tradegate 0,4 Prozent.  

Goldpreis weiter unter Druck

Gold steht an den Finanzmärkten weiter unter Druck. Am Donnerstagvormittag fiel der Preis für das Edelmetall auf den tiefsten Stand seit elf Monaten. Im Tief wurden für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) in London 1685 US-Dollar gezahlt. Das ist der niedrigste Preis seit August 2021. Auch der Silberpreis gab weiter nach, lag aber noch über seinem in der vergangenen Woche markierten Zweijahrestief von 18,15 Dollar je Feinunze.

In den vergangenen Monaten wurden Edelmetalle durch mehrere Faktoren belastet. Dazu gehören zum einen der deutlich aufwertende Dollar, der die in der US-Währung gehandelten Edelmetalle für viele Investoren wechselkursbedingt verteuert und auf der Nachfrage lastet. Zum anderen führen weltweit steigende Kapitalmarktzinsen dazu, dass Anleger Gold und Silber weniger gewogen sind. Denn die Edelmetalle werfen im Gegensatz zu festverzinslichen Wertpapieren keine regelmäßigen Erträge ab.

Experte Craig Erlam vom Handelshaus Oanda weist jedoch darauf hin, dass der Goldpreis zuletzt auch dann gefallen ist, wenn weder der US-Dollar noch die Marktzinsen angestiegen sind. Das sei kein gutes Zeichen für die Edelmetalle, die aktuell offenbar sehr anfällig für Rückschläge seien. Gold sei derzeit schlicht nicht populär. Normalerweise gilt das Edelmetall als Krisenschutz und Absicherung gegen eine hohe Inflation, wie sie gegenwärtig vielerorts vorherrscht.  

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