Pfund erholt sich nach Rekordtief vom Morgen

Das britische Pfund fiel in der vergangenen Nacht im illiquiden asiatischen Handel auf ein Rekordtief von 1,0350 US-Dollar. Eine geplante Steuersenkung der neuen britischen Regierung unter Premierministerin Liz Truss beunruhigte die Finanzmärkte. "Liz Truss riskiert alles auf eigene Faust für das Wachstum in Großbritannien", schrieb die Tageszeitung "Times". Das Blatt verwies darauf, dass es sich um die umfassendsten Steuerkürzungen seit 1972 handele.
400 Mrd. neue Schulden
Nach Einschätzung von Experten der Dekabank dürfte die Steuerreform den britischen Schuldenberg auf Sicht der kommenden fünf Jahre um etwa 400 Milliarden Pfund erhöhen. Ein finanzpolitischer Kurs, der vielen Anlegern am Devisenmarkt große Sorgen bereitet.
Der Dollar profitiert schon seit längerem von den aktuellen Krisen und den geopolitischen Risiken. Vor allem der Krieg in der Ukraine mit der Möglichkeit einer gefährlichen Eskalation und die drohende Energiekrise in Europa treibt die Anleger seit Wochen verstärkt in die amerikanische Währung, die als sicherer Anlagehafen hoch im Kurs steht.
Kräftige Intraday-Erholung
Ausgehend vom Tagestief in der Nacht bei 1,0350 USD konnte sich "Cable" (Spitzname GBP/USD) allerdings schon wieder um 500 Pips erholen. Am Ende sind die Probleme in den G10 Staaten überall (fast) die gleichen, der US-Dollar ist halt momentan jedoch fast immer das kleiner Übel.