Varta: Jetzt sind die Analysten an der Reihe - die Meinung ist gemischt!

Varta war in den letzten Tagen Thema Nummer 1 bei den deutschen Aktionären, da das Papier um mehr als 30 Prozent in die Tiefe rauschte. Nun fragen sich viele Anleger, wie es nun weitergehen soll? Um das zu prognostizieren, haben sich heute fünf Analysten zu dem Papier geäußert. Können ihre Einschätzungen zu einer neuen Hoffnung für die Varta Aktie werden?
Goldman Sachs senkt auf „Neutral“
Die erste Neubewertung der Varta Aktie am heutigen Tage geschah durch den Goldman Sachs Analysten Philipp Konig, welcher den Batteriehersteller von „Buy“ auf „Neutral“ abstufte. Grund dafür sein laut dem Goldman Mann der kurzfristige Gegenwind für die Aktie, welcher vor allem durch gestiegene Energiepreise immer heftiger zu werden droht. Auch in der Konsumentennachfrage sieht Konig auf kurze Sicht Probleme und kappt nicht zuletzt deswegen das Kursziel auf nunmehr 50 Euro.
J.P. Morgan senkt auf „Neutral“
Noch tiefer senkte das Kursziel allerdings J.P. Morgan Analyst Jose Asumendi, der als Zweites seine Einschätzung zum MDAX Unternehmen gab. Er senkte das Kursziel von 95 auf 45 Euro und die Einschätzung zur Aktie auf „Neutral“. Gründe sieht Asumendi vor allem in dem gestiegenen Kostendruck und prognostiziert für Varta im kommenden Jahr nur noch ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 140 Millionen Euro, was 25 Millionen unter den vorhergegangenen Einschätzungen lag.
DZ Bank senkt auf „Halten“
Ähnlich negativ fiel auch die dritte Analysteneinschätzung des Tages von DZ Bank Analyst Michael Punzet aus. Gerade die hohen Umsatzziele der kommenden Jahre seien laut dem Kapitalmarktexperten nun kaum mehr erreichbar. Immerhin hatte Varta als Teil seiner Wachstumsstrategie Milliardenumsätze in den nächsten Jahren angekündigt. Als Reaktion darauf cuttete Punzet das Kursziel auf nunmehr 40 Euro.
Hauck & Aufhäuser hebt auf „Hold“
Doch nach dem massiven Kurssturz müsste Varta doch eigentlich für Anleger viel interessanter sein? Ähnlich sieht das Christian Sandherr, Analyst von Hauck & Aufhäuser, die das Papier von „Sell“ auf „Hold“ heben. Während das Analystenhaus in der Vergangenheit sehr skeptisch gegenüber dem Batteriehersteller war, so sehen sie die Risiken durch den Kurssturz „angemessen widergespiegelt“ und erhöhen auch das Kursziel auf 39 Euro.
Warburg hebt auf „Buy“
Während sich Hauck & Aufhäuser allerdings nur verhalten äußerten, so vermeldete letztlich Warburg die erste wirklich positive Einschätzung. Analyst Robert-Jan van der Horst stufte die Aktie gleich zwei Ratings höher, von „Sell“ auf „Buy“. Grund dafür ist laut dem Warburg Mann, dass die Katze nun mehr oder weniger aus dem Sack ist. Mit der kassierten Jahresprognose haben sich bei Varta viele Risiken realisiert. Nun könnte, vor allem durch eine sinkende Short-Quote und langfristig positive Entwicklungen bei der Aktie ein Aufwärtstrend entstehen. Das aktuelle Kursziel von Warburg liegt jetzt bei 53 Euro.
Es stellt sich die Frage: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“
Die Einschätzungen zur Aktie von Varta fallen also sehr unterschiedlich aus und die Analysten beginnen mehr und mehr in verschiedene Richtungen zu ziehen. Tatsächlich ist die Aktie aber mit einem KGV von 18 so günstig wie seit 2016 nicht mehr. Wer das Batteriegeschäft von Varta also schon immer interessant fand, sollte jetzt zuschlagen, da sich die Frage stellt: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“
Immerhin betont die Mehrheit der Analysten hier kurzfristige Entwicklungen, die für langfristige Investoren bekanntlich nur bedingt eine Rolle spielen. Wer jedoch schon immer skeptisch gegenüber Varta und der Bewertung der Aktie war, kann sich nach dem Kursverfall freuen, dass er recht hatte, muss die Aktie aber keinesfalls zwingend einsammeln.