onvista Börsenfuchs: Die Inflations-Pandemie bleibt 2023 ein wichtiger Marktfaktor

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Hallo Leute! Dass ich langfristig (!) auf Aktien + Gold stehe, wisst Ihr und hat sich nicht geändert. Mittelfristig, also für die kommenden Monate und 2023, fehlt mir noch eine klare Meinung. Denn auch im nächsten Jahr wird’s so was wie eine Party der Risikofaktoren an den Börsen geben. Deshalb ist mein Bauchgefühl bisher noch „ungut“. Noch, denn es sind ja auch geopolitische und volkswirtschaftliche Entwicklungen denkbar, die einem wieder Mut machen können. Noch zeichnet sich das aber nicht ab. Deshalb auch (noch) keine Anlageempfehlung.

Neben dem Ukraine-Krieg, wo inzwischen schon über die Gefahr einer nuklearen Zuspitzung diskutiert wird, ist die weltumspannende Inflation (mit ihren Folgen) die größte globale Belastung. Die Schätzungen für 2023, die mit Sicherheit noch mehrmals korrigiert werden müssen, machen längst deutlich, dass der Geldwertschwund im wirtschaftlichen Geschehen und an den Finanzmärkten Spuren hinterlassen wird – nur, wie tief die sein werden, ist mehr Spekulation als Prognose. Die jüngsten Zahlen sind schlimm genug. Denn Inflation ist überall und wird es bis auf Weiteres bleiben – man könnte demnach von einer „Inflations-Pandemie“ sprechen.

Volkswirte erwarten weltweit hohe Inflationsraten in diesem und im nächsten Jahr. Für das Jahr 2022 liegt die erwartete Rate bei 9,5 Prozent. Dies zeigt der neue Economic Experts Survey (EES), eine vierteljährliche Umfrage des Ifo-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik mit 1.687 Teilnehmenden aus über 100 Ländern. Ihre Inflationserwartungen für 2022 sind im Vergleich zum zweiten Quartal noch einmal deutlich um 1,8 Prozentpunkte gestiegen. Auch für die kommenden Jahre sehen die Teilnehmenden nun höhere Inflationsraten. Für die abgefragten Jahre 2023 und 2026 erwarten sie weltweit 7,5 Prozent und 5,0 Prozent.

Die Zahlen beziehen sich auf den Median der durchschnittlich erwarteten Inflationsraten auf Länderebene. Der Median wird verwendet, weil sich die erwarteten Inflationsraten regional sehr stark unterscheiden und in vereinzelten Ländern und Regionen drastisch höher sind als im Rest der Welt. In Ostafrika erwarten die Teilnehmenden für das Jahr 2022 beispielsweise eine durchschnittliche Inflationsrate von knapp 60 Prozent, in Westeuropa und Nordamerika hingegen von 7,3 und 7,2 Prozent. Da ist es natürlich kein Trost, dass unsere Verbraucherpreise inzwischen sogar bei 10 Prozent angekommen sind. Übrigens: Die Ergebnisse der Umfrage vom 7. bis 21. September 2022 basieren auf 1.687 Antworten.

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