Shop Apotheke: Aktie weiter im Rallye-Modus

Der gestrige und der heutige Handel kennen eine Gewinnerin: Die Shop-Apotheke-Aktie. Seit dem Schlusskurs vom Dienstag ist die Aktie von 42,25 Euro auf 49,46 Euro gestiegen. Das ist ein Plus von über 17 Prozent.
Der Grund: Am Mittwoch sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), dass Mitte 2023 wahrscheinlich das E-Rezept eingeführt werde. Eine Nachricht, auf die Aktionäre und die Geschäftsführung von Shop Apotheke so sehnsüchtig gewartet haben.
Was ist das E-Rezept?
Derzeit können Patienten ihre Rezepte in Papierform einscannen und via App oder Internet an die Shop Apotheke senden. Das soll in Zukunft papierlos, digitaler und einfacher werden. Laut den Plänen sollen Ärzte das Rezept digital erstellen und signieren, das anschließend via App an das Smartphone der Patienten übermittelt wird. Sie können das Rezept anschließend an die Apotheke versenden und das Rezept dort abholen. Alternativ können sie den QR-Code auch vorzeigen, der dann in das System der Ärzte übernommen und abgespeichert wird.
Das Rezept kann so bei stationären wie auch bei Online-Apotheken eingelöst werden.
Das bedeutet aber auch: Die Daten werden über eine digitale Telematrik-Infrastruktur weitergeleitet. Genau hier liegt nach Erkenntnissen von Datenschutzbeauftragten das Problem: Die persönlichen Patientendaten seien nicht hinreichend geschützt.
Aufgrund dieser Einschätzung hat die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein einige Tage vor Einführung des E-Rezepts am 1. September in ihrem Gebiet die Zustimmung zurückgezogen.
Online-Apotheken brauchen E-Rezept
Sollte das E-Rezept eingeführt werden, winken Online-Apotheken ordentliche Zusatzeinnahmen. Das hat die Shop Apotheke auch dringend nötig: seit ihrem Börsengang 2013 hat sie noch nie Gewinne erwirtschaftet.
Das Bankhaus Metzler begrüßt die (wahrscheinliche) Einführung des E-Rezepts, hat aber das Kursziel für die Shop Apotheke von 72 Euro auf 45 Euro gesenkt. Dieses Kursziel ist aber immer noch über dem derzeitigen Kurs. Die Markterwartungen seien zuletzt zudem derart gesunken, dass für den Hoffnungsträger inzwischen kaum noch Wachstum einberechnet werde, so die Studie von Metzler. Zu guter Letzt sei die Bewertung der Papiere der Onlineapotheke inzwischen ziemlich vernünftig.
(mit Material von dpa-AFX)