onvista Börsenfuchs: Konjunkturindex kann Anlegern Mut machen
Hallo Leute! Gehört Ihr zum Lager der Börsenbullen und sucht frisches Futter? Heute ist eine neue Ladung eingetroffen – die monatlichen Konjunkturindikatoren von Sentix. Und die sind gut, sogar besser als erwartet. Sie bestätigen andere Stimmungsumfragen der zurückliegenden Wochen: Die Marktteilnehmer setzen auf eine wirtschaftliche Wende. Das löst bisher aber noch keine n Euphorie aus, denn die Skepsis sitzt tief und die Unsicherheitsfaktoren sind ja noch nicht voll verdrängt.
Immerhin, die Frankfurter Meinungsforscher sprechen von einer „weiteren Entspannung“, denn die ermittelten Konjunkturdaten verbessern sich erneut und überraschend deutlich. Bei den Anlegern macht sich die Hoffnung breit, dass dank milden Winterwetters, ausreichend Gas in den Speichern und einem möglichen Zenit in den Inflationsdaten auch der Zenit im Wirtschaftsabschwung durchschritten ist. International kommen moderatere Töne der US-Notenbank hinzu, die „nur“ noch 50 Basispunkte als nächsten Schritt im Zinsanstieg in Aussicht gestellt hat. Und in China? Deutet die jüngste Entwicklung auf ein Ende des restriktiven politischen Kurses hin? Hey, unterm Strich stellt sich also die (noch offene) Frage, ob die Rezession endet, bevor sie richtig begonnen hat.
Die Sentix-Konjunkturdaten für Euroland zeigen eine überraschend deutliche Verbesserung. Der Gesamtindex steigt auf -21 Punkte. Dies ist der höchst Stand seit Juni 2022. Die Lagebeurteilung klettert um 9,5 Punkte auf -20 Punkte. Und die zukunftsgerichteten Erwartungswerte verbessern sich gar um 10,3 Punkte auf -22 Punkte. Dies ist der beste Wert seit März 2022. Liegt also ein wichtiger konjunktureller Wendepunkt vor, der die Rezessionsgefahr nachhaltig verbannt? Zumindest ist ein gleichzeitiger Anstieg von Lage- und Erwartungswerten ungewöhnlich, erläutern die Sentiment-Analysten. Ein solcher simultaner Anstieg deutet darauf hin, dass die Anleger in ihren Einschätzungen emotional übertrieben haben und nun diese kurzfristig überzogene Haltung korrigieren. Die Rezessionsgefahren sind keineswegs gebannt.
Auch in den USA keimt Hoffnung auf. Hoffnung, dass die Zinserhöhungen der Fed schon bald zu einem Ende kommen. Doch wäre dies noch lange kein Ende einer restriktiven Geldpolitik. Denn Zinserhöhungen und Liquiditätseinschränkungen wirken erst zeitverzögert. Sichtbare Bremsspuren gibt es bereits im Häusermarkt. Doch die Anleger bewerten aktuell die moderaten Töne der Fed höher. Der Gesamtindex für die USA steigt wieder fast an die Null-Linie, die Lage-werte, die bei 9,3 Punkten notieren, reflektieren die noch stabile Gegenwartsverfassung.