Rebalancing des Portfolios: Der Tod deiner Rendite

The Motley Fool · Uhr

Es ist bei Investoren manchmal sehr beliebt: das Rebalancing des Portfolios. Wenn eine Aktie stark gestiegen ist, nehmen wir ein bisschen was vom Kuchen mit. Fällt eine Aktie etwas, kaufen wir nach, um das Gleichgewicht im Depot wiederherzustellen.

In der Theorie mag das clever klingen. Wir reduzieren die Abhängigkeit von einzelnen Aktien. Zudem stellen wir ein ausgeglichenes Chance-Risiko-Verhältnis sicher, bei dem jede Beteiligung ein in etwa gleich großes Gewicht hat. Wer konsequent über das Minimieren von Risiken nachdenkt, für den ist das (vielleicht) der richtige Ansatz. Aber es kann auch der Tod deiner Rendite sein. Oder eines nicht unerheblichen Teils davon.

Rebalancing im Portfolio: Teuer und kontraintuitiv

Neben den Vorteilen besitzt das Rebalancing des eigenen Portfolios auch mehrere Nachteile. Die zwei Wörter teuer und kontraintuitiv sind zwei grobe, richtungsweisende Faktoren, die man als Anleger diesbezüglich kennen sollte. Führen wir das weiter aus.

Einfacher zu erklären ist der Teuer-Aspekt. Wer jedes Jahr einen Teil seiner Aktien verkauft und wieder in andere Aktien steckt, der verursacht eine Menge Gebühren. Dass unsere Aktien unterschiedlich volatil sind, dürfte klar sein. Selbst mit zehn Jahresendbuchungen mit jeweils 10 Euro Gebühren wären 100 Euro an Provision für deinen Broker fällig. Das ist ein Teil der Rendite, der dir dafür entgeht, dass du mehr Gleichgewicht haben möchtest.

Aber das Rebalancing des Portfolios ist vor allem für Investoren sehr kontraintuitiv. Wir wollen, dass eine Investition maximal erfolgreich ist. Das Maximieren des Gewinns und der Rendite ist unser Ziel. Warum sollten wir daher einen Teil der Gewinner verkaufen, um sie in Verlierer-Aktien zu investieren? Es mag vielleicht nur ein temporäres Bild sein, möglich. Aber genau das wissen wir erst im Nachhinein. Tendenziell fühlt es sich für mich falsch an, Gewinner-Aktien zu verkaufen, nur um sie in billigere Alternativen im Depot zu stecken.

Gewinner laufen lassen, Gebühren sparen

Mein Ansatz ist es eher, Gewinner laufen zu lassen. Das kann natürlich zu einer starken Gewichtung in meinem Depot führen. Theoretisch gesprochen: Selbst wenn eine Aktie in meinem Depot von 10.000 Euro auf 100.000 Euro klettern sollte, hätte sie zwar ein großes Gewicht. Aber sie hätte mir auch ein solches Vermögen erst ermöglicht. Mit einem Rebalancing innerhalb meines Portfolios würde ich mir gegebenenfalls diese Chance nehmen.

Deshalb setze ich, auch um Gebühren zu sparen, lieber auf einen anderen Ansatz: Ich investiere zu Anfang sehr ausgeglichen. Aber ich lasse meine Aktien möglichst lange und möglichst frei laufen. Lediglich wenn ich denke, dass einzelne Chancen viel, viel zu teuer sind, denke ich darüber nach. Dazu muss jedoch eine Menge passieren.

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