EUR/USD-Check vor dem EZB-Entscheid

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Quelle: CeltStudio/Shutterstock.com

Die europäische Einheitswährung ist nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank am gestrigen Abend zeitweise bis auf 1,1034 USD geklettert - das war der höchste Stand seit April 2022. Nun steht der nächste Zinsentscheid an: Um 14:15 Uhr wird die EZB aller Voraussicht nach den Leitzins um weitere 50 Basispunkte erhöhen, um 14:45 Uhr steht dann EZB-Chefin Lagarde auf der anschließenden Pressekonferenz Rede und Antwort.

Zinserhöhung eingepreist ?

Seit den - für viele überraschenden - hawkishen Tönen von EZB-Chefin Lagarde im vergangenen Dezember hat EUR/USD weitere 500 Pips zulegen können und die psychologisch wichtige 1,10er Marke erreicht. Die Dollar-Bullen - Gewinner des vergangenen Kalenderjahres haben seit Oktober wenig zu lachen - ausgehend vom Jahrestief 2022 hat das Währungspaar gut 1.500 Pips zulegen können.

Ein Grund für die EUR-Stärke der vergangenen Wochen und Monate war die Tatsache, dass die EZB ihre Versäumnisse und Fehler (leider sehr spät) erkannt hat und nun mit großen Zinsschritten dass nachholt, was die US-Notenbank bereits deutlich früher und aggressiver begonnen hat: Die geldpolitischen Zügel im Angesicht der rekordhohen Inflation deutlich anzuziehen.

Die zukunftig wohl etwas weniger aggressive US-Geldpolitik dürfte in den vergangenen Wochen bereits eingepreist worden sein. Wie ist die Chartsituation einzustufen?

1,10er Marke als Zwischenziel?

Im Angesicht der jüngsten Rallybewegung ist das Überraschungspotenzial am heutigen Nachmittag eher auf der Unterseite zu verorten - kurzfristig ist das Paar stark überkauft. Die 1,10 USD-Marke ist aus charttechnischer Sicht eher unbedeutend sondern trägt eher einen psychologischen Charakter und fungiert daher dennoch entsprechend als kurzfristiger Widerstand.

Die entscheidende Chartmarke liegt aktuell im Bereich um 1,08 USD - so lange diese Marke nicht per Tagesschluss unterboten wird ist die mittelfristige Aufwärtsbewegung weiter intakt. Sollten die Äußerungen von EZB-Chefin Lagarde auf der Pressekonferenz am Nachmittag allerdings einen eher dovishen Charakter tragen, könnte der Bereich um 1,08 USD in den kommenden Tagen erneut angesteuert werden (favorisiertes Szenario). Eine erneut hawkishe Lagarde rückt hingegen schnell den Bereich um 1,12 USD in den Fokus der Händler (Alternativszenario).

Quelle: Tradingview

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