Lindner kritisiert Handelsdefizit mit China - "Gefährliche Entwicklung"

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Bundesfinanzminister Christian Linder hat das enorm gestiegene deutschen Defizit im Handel mit China kritisiert.

"Gefährliche Entwicklung: Das deutsche Handelsdefizit mit #China hat sich 2022 mehr als verdoppelt", twitterte der FDP-Politiker am Freitag. "Aus den Erfahrungen mit Russland sollten wir lernen. Statt in zu große Abhängigkeiten zu geraten, müssen wir dringend umdenken - und auf mehr Freihandel mit Wertepartnern setzen."

Der Handel der deutschen Wirtschaft mit China ist 2022 ungeachtet aller politischen Warnungen vor einer zu starken Abhängigkeit auf einen Rekordwert gestiegen. Zwischen beiden Ländern wurden Waren im Wert von rund 298 Milliarden Euro gehandelt. Das ist ein Wachstum von rund 21 Prozent im Vergleich zu 2021, wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Damit blieb die Volksrepublik das siebte Jahr in Folge der wichtigste deutsche Handelspartner. Deutschen Exporten von rund 107 Milliarden Euro stehen Importe aus China von 191 Milliarden Euro gegenüber. In der Handelsbilanz mit der Volksrepublik weist Deutschland damit ein Defizit von rund 84 Milliarden Euro aus.

Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) sieht das ebenfalls als problematisch an. "Im Jahr 2022 hat sich der deutsche Außenhandel mit China mit voller Kraft in die falsche Richtung entwickelt", sagte IW-Experte Jürgen Matthes. "Die ohnehin hohe Importabhängigkeit ist noch deutlich größer geworden." Auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht das kritisch. "Problematisch ist vor allem die Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen, auf deren Import wir wegen der Energie- und Verkehrswende angewiesen sind", sagte DIW-Experte Lukas Menkhoff der Nachrichtenagentur Reuters. "Russlands Krieg gegen die Ukraine hat uns drastisch vor Augen geführt, wie die Rohstoffabhängigkeit von autokratischen Regimen als politisches Druckmittel benutzt werden kann."

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