Kolumne

Apple wird zur Bank und KI zum Plattform-Turbo

Holger Schmidt · Uhr
Quelle: Vytautas Kielaitis/Shutterstock.com

Kurz vor den Quartalszahlen bleiben die Anleger vorsichtig, da einige negative Überraschungen erwartet werden. Die harte Zinspolitik und die Probleme der Banken könnten die US-Ökonomie doch noch in eine harte Landung zwingen, wie die zuletzt schwachen Daten zur Industrieproduktion vermuten lassen.

Vor diesem Hintergrund verblassten die strategischen Manöver der Plattform-Unternehmen, die sich mittel- und langfristig aber dennoch auszahlen können:

• Apple bietet seinen Kreditkarten-Besitzern ein Konto mit einer Verzinsung von 4,15 Prozent – was sofort zu größeren Umschichtungen von Bankeinlagen führte. Apple könnte seine starke Position nutzen, um ein veritables Bankgeschäft aufzubauen.

• Apple arbeitet offenbar auch mit Hochdruck an seiner Mixed-Reality-Brille, die wahrscheinlich auf seiner Entwicklerkonferenz WWDC am 5. Juni erstmals präsentiert wird. Die Brille könnte den ersten Einstieg in ein neues Geschäftsfeld seit zehn Jahren bedeuten.

• Google will seine Suchmaschine um Chat-Funktionen ergänzen, um auf die Herausforderung durch ChatGPT und Bing zu reagieren. Das Vorhaben läuft unter dem Namen „Magi“. Nachdem der CEO Sundar Pichai das bisher genutzte Sprachmodell als „aufgemotzten Honda Civic“ bezeichnet hat, soll das neue Modell Palm deutlich leistungsfähiger sein. Ob es ähnlich gut wie ChatGPT ist, wird sich zeigen.

• Amazon startet Bedrock als KI-Plattform, um Unternehmenskunden den Zugang zu großen Sprachmodellen zu ermöglichen. Amazon arbeitet dafür mit AI21Labs und Stable Diffsuion zusammen. Das Unternehmen will damit den Vorsprung von Microsoft aufholen, das der Softwarekonzern mit seiner frühen Einbindung von ChatGPT in seine Cloud-Produkte erreicht hat.

• Chegg: Die Lernplattform arbeitet nun mit OpenAI zusammen, um generative KI in seine Bildungsangebote zu integrieren. Bildung gilt als wichtiger Anwendungsfall für die Sprachmodelle, da sie in der Lage sind, individuelle Programme für jeden einzelnen Schüler automatisiert zu erstellen.

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