Dax Vorbörse heute 15. Mai 2023: Anleger halten sich vorerst weiter zurück – US-Schuldenstreit im Fokus

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Nachdem sich der Dax in den vergangenen knapp zwei Wochen an der 16.000-Punkte-Marke die Zähne ausgebissen hat, dürfte sich daran erstmal wenig ändern.Eine halbe Stunde vor Handelsbeginn liegt der Leitindex vorbörslich bei 15.945 Punkten.

Nach Einschätzung von Robert Halver, Kapitalmarktanalyst der Baader Bank, fehlt den Aktien derzeit der Kick frischer Impulse. „Da zuletzt die Konjunkturrisiken wieder verstärkt in den Anlegerfokus gerieten, verlieren die Aktienmärkte an fundamentaler Stärke. Gleichzeitig kommt die wirtschaftliche Flaute jedoch der Inflationsentspannung zugute, die den Notenbanken den Einstieg in den Ausstieg aus der Zinswende erleichtert“, erklärte Halver. Er rechnet vorerst weiter mit eher wenig Bewegung der Aktienindizes. „Für die nächste Zeit heißt das Zauberwort Branchen- und Einzelwertrotation. Die interessante Story bringt den Kursgewinn“, glaubt der Experte.

US-Schuldengrenze rückt näher

Unterdessen rückt eine mögliche Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung mit ernsten Konsequenzen für die Finanzmärkte näher, sollten sich Demokraten und Republikaner hinsichtlich der Anhebung der Schuldenobergrenze nicht bald einigen.

Angesichts eines Rennens gegen die Zeit warnte die US-Regierung am Wochenende erneut eindringlich vor einem Zahlungsausfall. „Ein Zahlungsausfall könnte zu einer massiven Rezession führen, die uns Millionen von Arbeitsplätzen kosten würde“, sagte Vize-Finanzminister Wally Adeyemo am Sonntag dem Sender CNN. Im Moment liefen Gespräche zur Anhebung der Schuldenobergrenze zwischen den beiden Parteien, die „konstruktiv“ seien.

Laut Commerzbank-Analystin Esther Reichelt steht dieses Thema in der Rangordnung über Erwägungen, wie lange die US-Notenbank an einer Zinspause festhalten könne. Sie rechnet weiterhin kaum damit, dass es kurzfristig zu einer Lösung im Schuldenstreit kommen wird. „Erst wenn die Gläubiger schon mit den Hufen scharren, haben die politischen Lager eine Chance, ihren jeweiligen Anhängern einen Kompromiss ohne größeren Gesichts- bzw. Wählerstimmenverlust verkaufen zu können“, so Reichelt.

Mit Blick auf die immer noch auf vollen Touren laufende Quartalsberichtssaison deutscher Unternehmen verwies Commerzbank-Experte Andreas Hürkamp darauf, dass sich die hiesigen Unternehmensgewinne weiterhin besser als erwartet entwickeln. Monetäre Indikatoren signalisierten jedoch, „dass die Dax-Gewinnerwartungen im zweiten Halbjahr 2023 sinken dürften“. Er rechnet deshalb mit einer schwächeren Aktienmarkt-Performance in den kommenden Monaten und empfiehlt Anlegern, das aktuelle Dax-Niveau im Bereich von 16.000 Punkten zu nutzen, um ihre Positionen schrittweise etwas abzubauen.

US-Anleger halten sich zurück

Am Ende einer trägen Woche hat der Dow Jones Industrial am Freitag seine im Verlauf verbuchten Verluste wettgemacht. Dank eines Schlussspurts schloss der Leitindex quasi unverändert mit minus 0,03 Prozent auf 33.300,62 Punkte. Auf Wochensicht büßte er 1,1 Prozent ein.

Der Nasdaq 100 gab am Freitag ausgehend von seinem jüngst höchsten Niveau seit August 2022 um 0,37 Prozent auf 13.340,18 Punkte nach. Damit gelang dem technologielastigen Index aber noch ein Wochenplus von 0,6 Prozent. Der marktbreite S&P 500 schloss am Freitag 0,16 Prozent schwächer auf 4.124,08 Zähler.

Unter den US-Verbrauchern trübte sich die Stimmung ein. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima für Mai war stärker als von Volkswirten erwartet gesunken. Die längerfristigen Inflationserwartungen der Verbraucher auf Sicht von fünf bis zehn Jahren stiegen zudem, während Ökonomen hier einen leichten Rückgang auf dem Zettel hatten.

Moderate Gewinne in Asien

Die wichtigsten Börsen Asiens haben am Montag moderat zugelegt. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen in Shenzen und Shanghai stieg im späten Handel um 0,2 Prozent. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungsregion Hongkong gewann 0,5 Prozent. Der japanische Leitindex Nikkei 225 legte um 0,8 Prozent zu.

Renten

Bund-Future    135,94    -0,08%

Devisen: Euro stabilisiert - Türkische Lira kaum verändert nach Wahl

Der Eurokurs hat sich am Montag erst einmal stabilisiert. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,0863 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 1,0892 Dollar festgesetzt.

Ende der vergangenen Woche war der Eurokurs auf den tiefsten Stand seit gut einem Monat gefallen. Zu Beginn der neuen Handelswoche wird mit einem eher impulsarmen Handel gerechnet. Am Nachmittag werden Daten zur Stimmung in Industriebetrieben in den USA erwartet, die für neue Impulse sorgen könnten.

Bei der türkischen Lira zeigten sich am Morgen zunächst keine größeren Kursbewegungen nach der Präsidentenwahl. Im frühen Handel wurde ein US-Dollar zu 19,62 Lira gehandelt und damit nahezu zum gleichen Kurs wie am Freitagabend. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan liegt nach Angaben der Wahlbehörde im Rennen um das Präsidentenamt vorne, muss sich aber voraussichtlich einer Stichwahl stellen.

Euro/USD          1,0862                   0,12%

USD/Yen           136,07                   0,23%

Euro/Yen           147,81                   0,36%

Ölpreise geben weiter nach - Preis für US-Öl unter 70 Dollar

Die Ölpreise haben am Montag an die Kursverluste der vergangenen Woche angeknüpft. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 73,68 US-Dollar. Das waren 49 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juni-Lieferung fiel um 42 Cent auf 69,62 Dollar.

Damit stehen die Ölpreise weiter unter Verkaufsdruck. Marktbeobachter verwiesen auf Nachfragesorgen. Vor allem eine überraschend träge Konjunkturerholung Chinas habe die Spekulation auf eine schwächere Nachfrage verstärkt.

Neben der schleppenden Konjunktur in China belasteten in den vergangenen Handelstagen auch Sorgen vor einem Abrutschen der US-Wirtschaft in eine Rezession. Der Preis für Rohöl aus den USA fiel am Morgen unter die Marke von 70 US-Dollar. Hier sprachen Marktbeobachter von der längsten Phase mit sinkenden Preisen seit dem vergangenen September.

Brent          73,50    -0,67 USD

WTI            69,42    -0,62 USD

Umstufungen von Aktien

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR HEIDELBERG MATERIALS AUF 63 (60) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR ABOUT YOU AUF 4,30 (4,50) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR STRÖER AUF 53,50 (57,00) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR KRONES AUF 115 (110) EUR - 'HOLD'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR BAYER AUF 66 (70) EUR - 'BUY'

- BERNSTEIN HEBT ZIEL FÜR BASF AUF 75 (72) EUR - 'OUTPERFORM'

- BERNSTEIN HEBT ZIEL FÜR SYMRISE AUF 112 (108) EUR - 'MARKET-PERFORM'

- BERNSTEIN SENKT ZIEL FÜR EVONIK AUF 27 (31) EUR - 'OUTPERFORM'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR ADIDAS AUF 185 (178) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR MERCK KGAA AUF 225 (250) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR PUMA SE AUF 55 (62) EUR - 'NEUTRAL'

- UBS HEBT ZIEL FÜR HEIDELBERG MATERIALS AUF 80 (77) EUR - 'BUY'

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR CRH AUF 57 (55) EUR - 'OVERWEIGHT'

- CITIGROUP HEBT CARLSBERG AUF 'BUY' - ZIEL 1275 DKK

- CITIGROUP HEBT EFG INTERNATIONAL AUF 'BUY' - ZIEL 9,80 CHF

- CITIGROUP HEBT FLUTTER AUF 'BUY' - ZIEL 19000 PENCE

- CITIGROUP HEBT NATIONAL BANK OF GREECE AUF 'BUY' - ZIEL 6

- CITIGROUP HEBT ROYAL UNIBREW AUF 'NEUTRAL' - ZIEL 625 DKK

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR FLUTTER AUF 18800 (13400) PENCE - 'BUY'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR ING AUF 18,10 (17,40) EUR - 'BUY'

- HSBC SENKT POSTE ITALIANE AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 10,50 (13,50) EUR

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR AIR LIQUIDE AUF 140 (130) EUR - 'UNDERPERFORM'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR ING AUF 16,80 (16,70) EUR - 'BUY'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR ALSTOM AUF 34 (33) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR RICHEMONT AUF 180 (170) CHF - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR ASOS AUF 610 (1000) PENCE - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SETZT JD SPORTS AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH'

- UBS SENKT ZIEL FÜR YARA AUF 480 (520) NOK - 'BUY'

- WDH/JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR INTESA SANPAOLO AUF 2,75 (2,60) EUR - 'HOLD'

- WDH/JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR SOCIETE GENERALE AUF 31 (30) EUR - NEUTRAL

Termine Unternehmen

07:00 FRA: Axa, Q1-Zahlen

07:00 DEU: Deutsche Pfandbriefbank, Q1-Zahlen

07:00 DEU: Varta, Q1-Zahlen (detailliert)

07:00 DEU: Encavis, Q1-Zahlen

07:00 DEU: Ceconomy, Q2-Zahlen

07:00 DEU: Vantage Towers, Q1-Zahlen

07:00 DEU: Siemens Energy, Q2-Zahlen (8.30 Pk, 10.00 Analystenkonferenz)

07:30 DEU: Dermapharm Holding, Q1-Zahlen

07:30 DEU: Nagarro, Q1-Zahlen (detailliert)

07:30 DEU: Adesso, Q1-Zahlen

07:30 DEU: Aumann, Interim Statement Q1

07:30 DEU: SAF Holland, Q1-Zahlen (detailliert)

07:30 DEU: MBB, Q1-Zahlen

07:30 DEU: Koenig & Bauer, Q1-Zahlen

07:30 DEU: MVV Energie, Halbjahreszahlen

07:30 DEU: HHLA, Q1-Zahlen

08:00 DEU: Jost Werke, Q1-Zahlen

08:00 DEU: Talanx, Q1-Zahlen

10:00 DEU: Porsche SE, Q1-Zahlen

10:00 DEU: Washtec, Hauptversammlung, Augsburg

11:00 DEU: Deutsche Real Estate, Hauptversammlung, Berlin

Termine Konjunktur

DEU: Bundeswirtschaftsministerium, Monatsbericht

01:50 JPN: Erzeugerpreise 04/23

08:00 DEU: Großhandelspreise 04/23

08:00 DEU: Erzeugerpreise gewerblicher Produkte, Januar bis März 2023

(revidierte Ergebnisse nach Berücksichtigung der Preisbremse für Strom und Gas)

08:00 JPN: Maschinenwerkzeugaufträge 04/23 (vorläufig)

08:00 SWE: Verbraucherpreise 04/23

08:30 CHE: Erzeuger- und Importpreise 04/23

11:00 EUR: Industrieproduktion 03/23

14:00 POL: Leistungsbilanz 03/23

14:30 USA: Empire State Index 05/23

Sonstige Termine

10:00 DEU: Förderbank KfW stellt das Kommunalpanel 2023 vor

EUR: EU-Kommission präsentiert Frühjahrsprognose für die Wirtschaft

+ 10.00 Pk mit EU-Wirtschaftskommissar Gentiloni

DEU: Global Solutions Summit «Gesellschaften neu ausrichten: Auf dem Weg zu einer nachhaltigen, integrativen und gemeinsamen Zukunft»

+ 14.00 Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)

BEL: Treffen der Euro-Gruppe, Brüssel

Redaktion onvista/dpa-AFX

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