AKTIEN IM FOKUS: Analystenstudien treiben LEG Immobilien - Auch Branche im Trend

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Immobilienwerte hierzulande haben am Dienstag an ihre jüngste Erholung angeknüpft, auch europaweit waren sie gefragt. Unter anderem die Hoffnung auf wieder ausgezahlte Dividenden beflügelte den Sektor. Dabei zogen LEG Immobilien nach positiven Analystenstimmen an der MDax -Spitze auf ein Hoch seit dem vergangenen März und standen zuletzt noch mit über drei Prozent im Plus. Für Branchenkollegen wie Vonovia oder TAG Immobilien ging es um bis zu fast drei Prozent nach oben.

Während die Warburg-Analysten ihr Kursziel für LEG in Reaktion auf die in der vergangenen Woche vom Konzernmanagement aufpolierten Gewinnziele leicht anhoben, sehen die Experten der Berenberg Bank nun Chancen auf eine Wiederbeteiligung der Aktionäre. Nachdem für das vergangene Jahr die Dividende ausgefallen sei, würden die Aussichten auf eine Ausschüttung wieder steigen, schrieb Analyst Kai Klose.

Neben LEG hatten auch andere Immobilienkonzerne die Dividenden für 2022 gekürzt oder ganz gestrichen, darunter Aroundtown und Grand City Properties . Deren Papiere zogen nun um 5,4 beziehungsweise um 4,2 Prozent an.

Die Branche ächzt unter den stark gestiegenen Zinsen, anziehenden Baukosten und Personalmangel und dampfte deshalb ihre stark kreditfinanzierten Projekte zusammen. Diese Entwicklung lässt sich auch an den Börsenkursen ablesen. Der entsprechende europäische Branchenindex Stoxx 600 Europe Real Estate hatte vom Zwischenhoch im November 2021 bei rund 202 Punkten binnen nicht mal zwölf Monaten die Hälfte eingebüßt.

Erst Ende Juni war das Barometer erneut auf ein Tief seit Oktober vergangenen Jahres gefallen, zuletzt aber schaltete es in den Erholungsmodus. Dieser Aufwärtskurs setzte sich am Dienstag mit rund 1,8 Prozent fort, womit die Immobilienwerte europaweit in Führung gingen. Das Minus seit Jahresbeginn beträgt nunmehr noch gut 8 Prozent.

Die Zinsen bleiben für die Immobilienwerte weiter ein wichtiges Thema. In den USA deutete die schwache Preiskomponente der bereits am Vortag veröffentlichten - und am Markt als Enttäuschung aufgenommenen - Einkaufsmanagerindizes aus dem Verarbeitenden Gewerbe laut CMC-Börsenanalyst Michael Hewson auf einen nachlassenden Inflationsdruck, "was die Hoffnung nährt, dass eine Zinserhöhung der Fed im Juli die letzte vor einer längeren Pause sein könnte".

Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen Thüringen (Helaba) macht indes darauf aufmerksam, dass die Zinserwartungen an die Europäische Zentralbank (EZB) in den letzten Wochen deutlich gestiegen seien, "obwohl es aufseiten der konjunkturellen Stimmungsindikatoren durchaus Enttäuschungen gab"./tav/gl/men

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