Gesundheitsministerium sieht derzeit kein erhöhtes Corona-Risiko

Reuters · Uhr
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Berlin (Reuters) - Trotz steigender Corona-Infektionszahlen in Deutschland und einigen anderen Staaten gibt sich die Bundesregierung gelassen.

"Die Infektionszahlen liegen auf einem niedrigen Sommerniveau", sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. "Wir teilen die Einschätzung von WHO und RKI, dass es kein erhöhtes Risiko für die Bevölkerung gibt." Das Schutzniveau sei wegen der vielen Impfungen und auch früherer Corona-Infektionen noch hoch. Das Gesundheitsministerium empfiehlt Angehörigen von Risikogruppen, sich nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission impfen zu lassen oder sich mit ihrem Arzt zu beraten.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete zuletzt steigende Infektionszahlen. So liegt die Sieben-Tages-Inzidenz 56 Prozent höher als in der Vorwoche. Allerdings beträgt der Wert nur vier. Zum Vergleich: Am 23. März 2022 hatte er auf dem Höhepunkt der Pandemie 1961 betragen. Der Wert gibt an, wie viele Menschen sich innerhalb einer Woche auf 100.000 Personen anstecken. Das RKI berechnet die Inzidenz aus den gemeldeten Corona-Neuinfektionen. Allerdings werden viele Fälle nicht mehr registriert. Gestiegen ist auch die Hospitalisierungsinzidenz, die angibt, wie viele Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung pro Woche auf 100.000 Einwohnern ins Krankenhaus kommen. Die Inzidenz stieg gegenüber der Vorwoche um 55 Prozent auf einen - allerdings immer noch sehr niedrigen - Wert von eins.

"Bundesregierung und RKI werden die aktuelle Lage genau beobachten müssen", sagte Tino Sorge, der gesundheitspolitische Sprecher der Union, zu Reuters. Deutschland sei aber gut gewappnet. "Zur Stunde besteht für Alarmismus kein Anlass", betonte der CDU-Politiker. Er plädierte an Eigenverantwortung und Pragmatismus. "Die verheerenden Kollateralschäden einschneidender Maßnahmen" dürften nicht in Vergessenheit geraten. Darum sollten sich künftige Maßnahmen auf das medizinisch absolut Notwendige beschränken.

Der Mainzer Impfstoffhersteller Biontech hatte mitgeteilt, dass er einen an die neuen Corona-Varianten angepassten Impfstoff im September zur Verfügung stellen können. Biontech und das Partnerunternehmen Pfizer passen ihren Impfstoff an die Omikron-Variante XBB.1.5 an, das sich auch mit Untervarianten wie EG.5 verbreitet. In der Pandemie waren laut RKI-Angaben seit 2020 bundesweit 175.390 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben.

(Bericht von Andreas Rinke, Ludwig Burger; redigiert von Hans Busemann, Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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