TILRAY und CANOPY - Trendwende bei den Cannabis-Aktien?
- Tilray Brands Inc - WKN: A2JQSC - ISIN: US88688T1007 - Kurs: 2,990 $ (Nasdaq)
- Canopy Growth Corp. - WKN: A140QA - ISIN: CA1380351009 - Kurs: 0,550 $ (Nasdaq)
Die Cannabis-Aktie zählen seit dem Hype im Zuge der Corona-Krise zu den größten Kapitalvernichtern. In der letzten Woche kam allerdings Kaufdruck auf. Der Grund ist neue Hoffnung auf eine Lockerung der US-amerikanischen Drogenpolitik bezüglich Cannabis, über die an dieser Stelle berichtet wurde. Es wurden die Arbeitsskizzen einiger Charts von Cannabis-Aktien vorgestellt, zwei von ihnen betrachten wir jetzt etwas genauer unter der charttechnischen Lupe: Tilray und Canopy Growth.
Beide Werten mussten in den vergangenen zwei Jahren enorme Kursverluste hinnehmen, wobei sich die Aktie von Canopy Growth noch deutlich schwächer präsentiert. Auch bei der Kursentwicklung in den vergangenen Wochen geht die Schere wieder auseinander. Tilray tendierte im Zuge einer Erholung aufwärts, Canopy pendelte lediglich seitwärts auf tiefem Niveau.
Tilray
Seit Juli läuft eine Kurserholung bei Tilray, welche zur Rückkehr über den EMA50 führte. Diese gleitende Durchschnittslinie wurde mit der letzten Korrektur als Unterstützung bestätigt, von dort aus springt der Wert wieder nach oben.
Bleiben die Käufer jetzt dran, wäre oberhalb der Augusthochs eine weitere Erholung bis 3,59 und 4,52 bzw. 5,15 USD durchaus möglich. Darüber hinaus lägen mittelfristige Ziele bei rund 9 USD.
Kritischer wird es bei einem signifikanten Rückfall unter 2,20 USD zu werten. Dann verpuffen bullische Ambitionen wieder. Fallende Kurse bis 1,93 oder darunter bis 1,62 bzw. zum Tief bei 1,50 USD könnten dann folgen.
Canopy Growth
Die deutlich schwächere Canopy-Growth-Aktie ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Doch seit Juni tut sich etwas: Der Verkaufsdruck hat nachgelassen, volatile Bewegungen unter erhöhten Umsätzen sind zu sehen. Mit dem Kurssprung der letzten Woche attackiert der Wert die Zwischenhochs aus dem Juli und damit die Oberkante der mehrwöchigen Seitwärtsrange.
Die komplette Seitwärtsbewegung seit Juli könnte in einem bullischen Szenario eine Bodenbildung darstellen. Um diese zu aktivieren, müsste die Aktie nachhaltig über 0,68 USD ausbrechen. Erst dann entstehen hier Kaufsignale für eine Erholung bis 1,01 und 1,37 USD. Darüber liegen der EMA200 bei 1,72 und die Widerstandszone bei 2,08 - 2,13 USD als weitere Hürden.
Unterhalb von 0,43 USD trübt sich das ohnehin angeschlagene Chartbild wieder deutlicher ein. Werden die Jahrestiefs unterschritten, droht eine Fortsetzung des übergeordneten Abwärtstrends in Richtung 0,24 USD.
Fazit: Langfristigen Kursverläufe wie die der beiden vorgestellten Aktien sind ein großes Warnsignal. Dennoch zeigen sich mit den starken Käufen in der letzten Woche erste Hoffnungsschimmer auf eine weitere Kurserholung und vielleicht sogar eine längere Trendwende. Die mit den blauen Tendenzpfeilen eingezeichneten bullischen Prognosen sind ausdrücklich mit Vorsicht zu genießen. Die Aktien sind hochspekulativ und äußerst riskant - könnten mit dem vorliegenden, charttechnischen Setup aber auch Chancen bieten. Wer hier aktiv werden möchte, sollte ein strenges Moneymanagement fahren und mit kleinen Positionsgrößen arbeiten.
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(© stock3 2023 - Autor: André Rain, Technischer Analyst und Trader)
