Aktien New York: Verluste - Hohe Ölpreise schüren Inflations- und Zinssorgen

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Mittwoch Kursabschläge erlitten. Als Belastung erwiesen sich die von den gestiegenen Ölpreisen wieder angeheizten Inflationssorgen. Eine anziehende Teuerung könnte die US-Notenbank Fed dazu zwingen, die Zinsen noch für eine längere Zeit auf ihrem hohen Niveau zu lassen, und so die ohnehin schon schwächelnde Konjunktur zusätzlich bremsen. Gute heimische Daten zur Wirtschaftsstimmung sorgten nur kurz für einen Lichtblick, und auch der Fed-Konjunkturbericht ("Beige Book") gab keine Impulse.

Der Leitindex Dow Jones Industrial , der nach einem schwachen Start seine Verluste ausgeweitet hatte, dämmte diese bereits vor dem Beige Book wieder etwas ein. Zuletzt stand ein Minus von 0,67 Prozent auf 34 409,68 Punkte zu Buche. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,88 Prozent auf 4457,07 Punkte bergab. Damit knüpften beide Indizes an ihre negative Vortagsentwicklung nach dem langen Wochenende an. Der technologielastige Auswahl-Index Nasdaq 100 , der am Dienstag ein knappes Plus ins Ziel gerettet hatte, sank um 1,13 Prozent auf 15 333,61 Punkte.

Die Stimmung im US-Dienstleistungssektor hat sich im August überraschend aufgehellt, wie der Einkaufsmanagerindex des Institute of Supply Management (ISM) zeigte. Volkswirte hatten mit einem Rückgang gerechnet. Der Indexwert liegt zudem damit den achten Monat in Folge über der Expansionsschwelle von 50 Punkten, was auf eine Ausweitung der wirtschaftlichen Aktivitäten hindeutet.

Unter den Einzelwerten fielen Southwest Airlines mit einem Kursrückgang um 2,6 Prozent auf. Die Fluggesellschaft geht nun von höheren Kerosinpreisen aus als zuvor. Gleiches gilt für Rivalin United Airlines , deren Aktien dennoch nur 0,2 Prozent verloren. Am Dienstag hatte das Unternehmen mit einem kurzzeitigen Abflug-Stopp für seine Maschinen Schlagzeilen gemacht.

Eine Anhebung der Umsatzprognose ließ die Papiere des Drohnenherstellers Aerovironment zur Wochenmitte um rund 22 Prozent hochschnellen.

Der Hersteller von Multimedia-Spielern Roku überzeugte die Anleger mit Plänen zum Abbau von rund zehn Prozent seiner Stellen, einer Verkleinerung seiner Büroflächen und einer Prüfung seines Produktportfolios: Die Titel zogen um knapp zwei Prozent an.

Bei Wework mussten die Anleger nach Anfangsgewinnen einen Kursrutsch auf ein Rekordtief verkraften. Dass der krisengeplagte Anbieter von Büroflächen und Coworking-Arbeitsplätzen fast alle seine Mietverträge neu verhandeln und ungeeignete Standorte aufgeben will, überzeugte nicht dauerhaft./gl/nas

Neueste exklusive Artikel