Dax Tagesrückblick

Stabilisierung nach Talfahrt - Dax schließt über wichtiger 15.200er Marke

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Quelle: SergeiShimanovich/Shutterstock.com

Der Dax hat sich nach seiner jüngsten Talfahrt erst einmal auf dem Niveau von Ende März stabilisiert. Der Index pendelte ganze neun mal zwischen dem roten und grünen Bereich um den Schlusskurs des Vortages bei 15.255 Punkten hin und her.

Belastet wurde die Stimmung durch den rückläufigen GfK-Konsumklimaindex, der einen Rückgang des Barometers um 0,9 Punkte auf -26,5 Punkte im Oktober voraussieht. So ging fast schon im Gleichklang mit der sich weiter eintrübenden Verbraucherstimmung in gehe die Kauflaune an der Börse zurück.

Die 200 Tageslinie wurde in dieser Handelswoche zwar senkrecht von oben durchbrochen, wichtig ist aber, dass das heutige Tagestief gegen 17 Uhr die 15.200er Marke nicht unterschritten und somit kein weiteres Verkaufssignal ausgelöst hat. Der deutsche Leitindex ging bei 15.217,45 Punkten mit einem Verlust von 0,25 Prozent aus dem Handel.

Der MDax ging mit einem Verlust von 0,18 Prozent bei 25.628,75 Punkten aus dem Handel.

Der Euro blieb angeschlagen und wurde am Nachmittag mit 1,0537 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,0605 (Montag: 1,0633) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9429 (0,9404) Euro.

Beruhigende Signale kamen aus den USA

Wenige Tage vor einer drohenden Stilllegung der Regierungsgeschäfte schlug der Senat im Haushaltsstreit einen Kompromiss vor. Dieser würde die Finanzierung der Bundesbehörden zumindest bis zum 17. November garantieren und somit den bereits an diesem Wochenende drohenden "Shutdown" abwenden.

Ölpreise legen deutlich zu - Höchststände seit November

Die Ölpreise haben am Mittwoch deutlich zugelegt. Zuletzt wurde ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November bei 96,64 US-Dollar gehandelt. Das waren 2,68 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 3,23 Dollar auf 93,60 Dollar. Dies sind bei beiden Ölsorten die höchsten Stände seit dem vergangenen November.

Diesel-Skandal ohne Ende - Investoren klagen gegen Mercedes

Im September 2015 wurde bekannt, dass Volkswagen  bei den Abgaswerten seiner Diesel-Autos betrogen hat. Wenig später gab es auch erste Vorwürfe gegen Mercedes-Benz . Nun beginnt für den Stuttgarter Autobauer in der Affäre ein neues Kapitel: Zahlreiche Anleger werfen dem börsennotierten Unternehmen vor, sie nicht rechtzeitig über den Skandal informiert zu haben - und verlangen deshalb für entstandene Verluste Schadenersatz von insgesamt rund 900 Millionen Euro. Seit Mittwoch verhandelt nun das Oberlandesgericht Stuttgart eine Musterklage gegen den Autobauer.

Siemens an Dax-Spitze mit 3,45 Prozent Gewinn

An der Dax-Spitze zogen die Anteilsscheine des Industriekonzerns Siemens um 3,45 Prozent an. "Keine Nachrichten sind gute Nachrichten", so JPMorgan-Analyst Andrew Wilson. Es gebe keine veränderten Signale, nicht zu dem Geschäft, nicht zu den Branchentrends und auch nicht zu den Aussichten. Dies hält Wilson gerade angesichts der jüngsten Kursverluste für eine durchaus wichtige Nachricht, schließlich befand sich Siemens seit Mitte September in einer talfahrt und fand gestern bei 129 EUR den Turnaround. Wie Nachhaltig die jüngsten Kursgewinne sind bleibt jedoch noch abzuwarten.

Im Nebenwerteindex SDax schnellten die Papiere von KWS Saat um 6,8 Prozent nach oben. Wegen guter Geschäfte in allen Segmenten übertraf der Saatguthersteller die Erwartungen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Auch der Ausblick überraschte positiv.

Die Aktien von Kion hatten im MDax mit einem Plus von 4,5 Prozent die Nase vorn. Der Analyst Sven Weier von der Bank UBS hält bei dem Staplerkonzern die erste Phase der Wende zum Positiven für anscheinend fast abgeschlossen. Im nächsten Schritt müsse die Auftragsdynamik anziehen, gerade im Geschäft mit automatisierten Lagersystemen.

Fresenius: Russlandkritik belastet - minus 3,59 Prozent

Fresenius setzt den Abwärtstrend fort, der durch negative Kommentare aus der deutschen Politik am 22. September entstand. Der FDP Politiker Körner sagte, dass "jedes europäische Unternehmen, das weiterhin Gewinne in Russland macht, mit seinen Steuern an den russischen Staat direkt die putinsche Kriegsmaschinerie unterstützt"

Angaben zufolge sind etwa das Pharmaunternehmen Stada und der Gesundheitskonzern Fresenius noch in Russland tätig. Körner macht klar, dass "der Verbleib europäischer Unternehmen am russischen Markt zu einem wirtschaftlichen Verlustgeschäft gemacht werden muss."

Dies macht die Anleger weiterhin nervös und wirkt sich somit auf die entsprechenden Unternehmen aus. So ging Fresenius mit einem Verlust von 3,59 Prozent aus dem Handel uns rutscht damit als Tagesverlierer ans Dax-Ende.

onvista redaktion/dpa-AFX

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