Börse am Morgen

Dax weiter erholt – CoBa an Dax-Spitze – Nike befeuert Adidas und Puma – Countdown für US-Shutdown

onvista · Uhr
Quelle: Camilo Concha/Shutterstock.com

Der Dax knüpft auch im frühen Handel an seine Erholung vom Vortag an. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn liegt er mit 0,5 Prozent im Plus bei 15.400 Punkten.

Der deutsche Aktienmarkt erhielt Unterstützung von einer stabilisierten Wall Street und von gesunkenen Ölpreisen. Außerdem haben Staatsanleihen wieder eine leicht niedrigere Rendite.

Ebenfalls positiv: Die Inflation in Frankreich hat sich im September unerwartet abgeschwächt. Das lässt wieder leichte Hoffnungen auf eine Zinspause durch die EZB aufkommen.

Adidas und Puma profitieren von Nike

Gestern Abend hat Nike seine Zahlen veröffentlicht, die die Erwartungen der Analysten übertroffen haben. Die Nike-Aktie liegt nachbörslich mit über 7 Prozent im Plus. Die Anleger zeigten sich erleichtert, dass die Lagerbestände nicht so schlimm wie befürchtet ausfielen. 

Von diesen Zahlen haben auch die beiden deutschen Wettbewerber Adidas und Puma profitiert: Die Anleger gehen nun von höheren Umsätzen und Gewinnen aus. Jefferies zeigt optimistisch und belässt seine Empfehlung für die Puma-Aktie auf „Buy“ und bei der Adidas-Aktie auf „Hold“.

Gut eine Stunde nach Handelsbeginn liegt die Puma-Aktie mit 5,5 Prozent im Plus bei 58,66 EUR und die Adidas-Aktie mit 5,3 Prozent bei 165,26 EUR.

Plus 8,3 Prozent: Commerzbank an Dax-Spitze

Das hat sich ausgezahlt: Die Commerzbank hat angekündigt, in den Jahren 2025 bis 2027 mindestens 50 Prozent des Nettogewinns an die Aktionäre auszuschütten. Dies soll entweder durch ein Aktienrückkaufprogramm oder durch eine Erhöhung der Dividenden erfolgen. Im nächsten Jahr sollen sogar 70 Prozent des Nettogewinns an die Aktionäre weitergegeben werden.

Die Anleger griffen beherzt zu und schickten die Commerzbank nach gut einer Stunde Handel mit plus 8,3 Prozent auf 10,52 EUR an die Spitze des Dax.

Die kanadische Bank RBC sieht sich in ihrem Kursziel von 13 EUR bestätigt. Damit ergibt sich ein Kurspotenzial von rund 25 Prozent. Die Ausschüttungspläne sind bisher noch nicht genehmigt, aber das dürfte kein Problem darstellen.

Die Bank of America sieht zwar auch Kurspotenzial, wenn auch nicht so stark. Sie geht von einem Kursziel von 11,50 EUR aus, was aber immer noch ein Plus von etwas über 10 Prozent wäre.

Countdown zum möglichen Shutdown läuft in Amerika

In Amerika rückt eine mögliche Stilllegung der Regierungsgeschäfte - ein sogenannter Shutdown - immer näher. Die US-Regierung teilte den Beschäftigten der Bundesbehörden am Donnerstag mit, dass ein Shutdown unmittelbar bevorzustehen scheine, berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend. Das bedeutet, dass Millionen Angestellte und Militärangehörige kein Gehalt mehr gezahlt werden kann. Um eine Stilllegung der Regierungsgeschäfte zu verhindern, müssten sich Republikaner und Demokraten im Kongress vor Sonntag auf eine Lösung einigen. 

Neuer Haushalt muss her 

Die Laufzeit des Ende vergangenen Jahres vom US-Kongress beschlossenen Haushalts endet mit Ablauf dieses Monats - also in der Nacht zu Sonntag. Bis Ende September muss also ein neuer Bundeshaushalt beschlossen werden, um die Zahlungsunfähigkeit abzuwenden. Das politische Gezerre wiederholt sich jedes Jahr - in der Regel behilft sich der Kongress mit der Verabschiedung eines Übergangshaushalts und streitet dann in ein paar Monaten erneut um die Finanzierung der Regierungsgeschäfte. Besonders ist die Situation diesmal, weil die Republikaner nur eine sehr knappe Mehrheit im US-Repräsentantenhaus haben und die Fraktion sehr zersplittert ist. 

Nicht alle bleiben bei Shutdown zu Hause 

Viele Ministerien und Behörden haben Notfallpläne für den Fall eines Shutdowns. So ist etwa davon auszugehen, dass Militärangehörige dennoch weiter arbeiten würden. Von der Schließung ausgenommen sind etwa auch die Bundespolizei FBI oder der Geheimdienst NSA. Bei einem Shutdown bleiben aber Ämter und Behörden geschlossen, bundeseigene Museen und andere Freizeiteinrichtungen ebenso. Den längsten Shutdown in der Geschichte des Landes gab es über den Jahreswechsel 2018/2019. Wegen des Streits über die vom damaligen Präsidenten Donald Trump geforderte Mauer hatten in den USA über fünf Wochen lang Teile der Regierung stillgestanden. 

Republikaner McCarthy unter Druck

Am Donnerstag gingen die Verhandlungen über einen Haushaltskompromiss im Kongress weiter. Besonders im Fokus steht der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy. Der Republikaner war Anfang des Jahres erst nach 15 Wahlgängen ins Amt gekommen, weil ihm Teile seiner Partei die Gefolgschaft verwehrt hatten. McCarthy machte schließlich große Zugeständnisse an die Radikalen in seiner Fraktion. Diese stellen sich nun im Haushaltsstreit quer und setzen McCarthy unter Druck.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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