Insider- Meta erwägt Abo für werbefreies Instagram und Facebook in Europa

Reuters · Uhr

Bangalore (Reuters) - Die Facebook-Mutter Meta erwägt einem Insider zufolge die Einführung eines Abonnements für die werbefreie Nutzung von Instagram und Facebook in Europa.

Meta prüfe mehrere Preismodelle, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Dienstag. Bevorzugt würden derzeit zehn Euro pro Monat, das sei am einfachsten umzusetzen. Nutzer könnten dann wählen, ob sie Instagram und Facebook kostenlos mit personalisierter Werbung nutzen oder für werbefreie Versionen der Dienste bezahlen wollten. Das "Wall Street Journal" (WSJ) berichtete, der Preis auf mobilen Geräten solle etwa dreizehn Euro betragen, weil zusätzliche Provisionen für die App-Stores von Apple und Google anfielen. Zum Vergleich: Das Basis-Abo des Streamingdienstes Netflix kostet 7,99 Euro, während die Premium-Mitgliedschaft des Musikanbieters Spotify rund elf Euro kostet. Das WSJ hatte zuerst über das Vorhaben von Meta berichtet.

Mit dem Preismodell versucht der Konzern die Vorschriften der EU einzuhalten, die die wichtigste Einnahmequelle von Meta beeinträchtigen könnten. Die Staatengemeinschaft hat die Möglichkeiten zur Personalisierung von Werbung für Nutzer ohne deren Zustimmung eingeschränkt. Das Unternehmen halte zwar an kostenlosen Diensten fest, die durch personalisierte Werbung unterstützt werden, sagte ein Meta-Sprecher. Man prüfe aber Optionen, um die sich entwickelnden rechtlichen Anforderungen zu erfüllen.

Anfang des Jahres hatte die irische Datenschutzbehörde dem US-Unternehmen wegen Verstößen gegen Datenschutzbestimmungen eine Geldstrafe in Höhe von 390 Millionen Euro aufgebrummt. Die Behörde hatte Meta untersagt, die sogenannte Vertrags-Rechtsgrundlage zu nutzen, um Nutzern auf Basis ihrer Online-Aktivitäten Werbung zukommen zu lassen. Der Konzern entgegnete daraufhin, dass er die Nutzer in der EU um ihre Zustimmung bitten wolle, bevor es Anbietern erlaube, zielgerichtete Werbung zu schalten.

(Bericht von Supantha Mukherjee und Jyoti Narayan, geschrieben von Katharina Loesche und Philipp Krach, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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