Morgen erster Handelstag

Panzer-Zulieferer Renk bei Börsengang mit 1,5 Mrd Euro bewertet

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Die Aktien des Augsburger Panzergetriebe-Herstellers Renk werden beim Börsengang am unteren Ende der Preisspanne zugeteilt.

Die begleitenden Investmentbanken teilten den Investoren am Mittwoch mit, die bis zu 27,03 Millionen Papiere aus dem Besitz des Renk-Eigentümers Triton würden zu je 15 Euro verkauft. Auf diesem Niveau sei die Emission vielfach überzeichnet. Die Spanne reichte von 15 bis 18 Euro, der offizielle Zuteilungspreis wird für den Abend erwartet. Das Traditionsunternehmen wird damit mit 1,5 Milliarden Euro bewertet. Renk will am Donnerstag seine Rückkehr an die Frankfurter Börse feiern.

Dem Finanzinvestor Triton winkt aus dem Börsengang ein Erlös von 405 Millionen Euro, er bleibt aber mit mindestens 73 Prozent beteiligt. Triton hatte das ehemals zu MAN gehörende Unternehmen Anfang 2020 für knapp 700 Millionen Euro vom Autobauer Volkswagen gekauft und anschließend - nach 97 Jahren - von der Börse genommen. Mit der 300 Millionen Euro schweren Übernahme des Bereichs Combat Propulsion Systems vom US-Konzern L3Harris schaffte Renk unter seiner Ägide den Sprung auf den amerikanischen Markt.

Renk baut Großgetriebe und erlebt angesichts der Aufrüstung derzeit eine Sonderkonjunktur. 70 Prozent des Umsatzes 2022 von knapp 850 Millionen Euro machen Getriebe für Panzer und Schiffe für die Marine aus, der Rest entfällt auf ziviles Geschäft etwa mit Getrieben für Kompressoren. Vorstandschefin Susanne Wiegand will den Umsatz auf eine Milliarde Euro schrauben.

Organisiert wird die Emission von den Investmentbanken Citi, Deutsche Bank und JPMorgan.

Gemischte Bilanz der Börsenneulinge

Renk ist der vierte Börsenneuling in Deutschland in diesem Jahr. Die Aktien des Mainzer Pharmaverpackungsherstellers Schott Pharma notieren eine Woche nach der Erstnotiz mit 30 Euro elf Prozent über dem Ausgabepreis von 27 Euro. Die Papiere der Thyssenkrupp-Wasserstofftochter Nucera haben seit dem Börsengang im Juli dagegen elf Prozent verloren. Der Cloud- und Webhosting-Anbieter Ionos liegt fast ein Viertel unter dem Ausgabepreis. Noch in dieser Woche erwarten Insider die Ankündigung des Börsengangs von DKV Mobility, dem für seine Tankkarten bekannten Mobilitätsdienstleister.

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