Börse am Morgen

Dax: minus 1,11 Prozent – VW: Gewinn verdoppelt, aber Kostenprobleme – Wacker Chemie kürzt Prognose

onvista · Uhr
Quelle: Curioso/Shutterstock.com

Ist die Erholung des Dax schon vorbei? Nach gut einer Stunde Handel liegt der Dax mit minus 1,11 Prozent im Minus bei 14.726 Punkten. Damit näherte sich das Börsenbarometer wieder dem Tief vom Montag bei 14.630 Zählern, das der niedrigste Kurs seit Mitte März war. Ein Rückfall unter dieses Tief könnte den Abwärtsdruck nach Aussage von Analysten noch erhöhen.

Der Grund für diese Negativperformance sind schwache Vorgaben von der Wall Street. Der techlastige Nasdaq 100 büßte im gestrigen Handel 2,5 Prozent ein und die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen liegen unverändert bei 5 Prozent. 

Akzente setzt am vorletzten Handelstag der Woche erneut die Saison der Quartalsbilanzen, bevor am Nachmittag die Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Marktbeobachter gehen mehrheitlich davon aus, dass es nach zuletzt zehn Zinserhöhungen an diesem Donnerstag zu keiner weiteren Anhebung kommt. Der Inflationsdruck lässt inzwischen nach, die Konjunktur schwächelt.

VW: Gewinnsprung über 100 Prozent

Im dritten Quartal hat der Autobauer seinen Gewinn mehr als verdoppelt.

Quartalszahlen Q3/23 Volkswagen im Überblick

Für den Gewinnsprung von über 100 Prozent waren Abschreibungen in Milliardenhöhe im letzten Jahr verantwortlich. Im letzten Jahr hatte das Ende einer Kooperation bei Software rund um autonomes Fahren für eine Belastung von 1,9 Mrd. EUR gesorgt.

Kostenprobleme bei VW-Kernmarke

Negativ sind jedoch hohe Kosten bei der Produktion von Fahrzeugen der Kernmarke VW: Die EBIT-Marge in den ersten 9 Monaten lag bei 3,7 Prozent (Vorjahr: 4,7 Prozent). 

VW-Markenchef Thomas Schäfer arbeitet derzeit noch an den Details eines milliardenschweren Sparprogramms für die Massenmarken des Konzerns, um die Rendite zu steigern. Dazu führt er unter anderem Gespräch mit der Arbeitnehmervertretung. Laut Volkswagen geht es insbesondere darum, Geld für Investitionen in Elektroantriebe und den stärkeren Softwareeinsatz im Auto freizuspielen.

Wacker Chemie: Keine Trendwende in Sicht – Prognose gesenkt

Wacker Chemie hat heute Morgen die Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2023 veröffentlicht – und sie waren eine Katastrophe.

Quartalszahlen Q3/23 Wacker Chemie im Überblick

Eine rapide gesunkene Nachfrage führte zum dramatischen Umsatzrückgang von über 28,6 Prozent. Eine Erholung der Nachfrage ist bisher nicht erkennbar. Der Konzernchef Christian Hartel wies auf die hohen Energiepreise hin, die das Geschäft belasten. Er forderte die Politik auf, etwas zu unternehmen.

Um die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland zu stärken und langfristig zu erhalten, wäre die zeitnahe Einführung eines Industrie- bzw. Brückenstrompreises hierzulande ein folgerichtiger und weitsichtiger Schritt.

Christian Hartel (Wacker-Chemie-Chef)

Wacker Chemie senkt Prognose

Der Vorstand von Wacker Chemie hat die Prognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Er rechnet jetzt beim Umsatz mit der unteren Bandbreite, die bei rund 6,5 Mrd. EUR liegen soll (Vorjahr: 8,21 Mrd. EUR).  Das EBITDA – der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen – soll zwischen 800 und 900 Mio. EUR liegen (Vorjahr: 2,08 Mrd. EUR). 

Preiserhöhungen: Danone rechnet mit noch mehr Umsatz auf vergleichbarer Basis 

Der französische Lebensmittelkonzern Danone will durch Preiserhöhungen 2023 auf vergleichbarer Basis noch mehr umsetzen als bislang in Aussicht gestellt. Der entsprechende Erlös im laufenden Jahr dürfte um sechs bis sieben Prozent anziehen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Paris mit. Damit übertrifft Danone die durchschnittlichen Analystenerwartungen. Bislang hatte Konzernchef Antoine de Saint-Affrique vier bis sechs Prozent auf dem Zettel, nachdem Danone 2022 einen Erlös von knapp 27,9 Milliarden Euro erreicht hatte. Die bereinigte operative Gewinnmarge soll weiter etwas über den im vergangenen Jahr erzielten 12,2 Prozent liegen. 

Im dritten Quartal legte der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 6,2 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro zu. Hier entwickelte sich der Konzern, der hinter Marken wie Alpro, Evian und Aptamil steckt, besser als gedacht. Vor allem das Sorgenkind rund um Milchprodukte und pflanzliche Milchalternativen übertraf die Erwartungen. Dem standen allerdings negative Wechselkurseffekte sowie die Dekonsolidierung der russischen Tochterfirma entgegen, nachdem sich Russland im Sommer per Präsidentendekret die Kontrolle über diese gesichert hatte. Der berichtete Umsatz sank daher im dritten Quartal um 5,8 Prozent.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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