Aktien Frankfurt: Kauflaune hält an - Dax überklettert 200-Tage-Linie

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Mit der Hoffnung auf eine deutliche Entspannung der Geldpolitik sind die Anleger zur Wochenmitte am deutschen Aktienmarkt weiter in Kauflaune. Der Leitindex Dax verbuchte gegen Mittag ein Plus von 0,51 Prozent auf 15.693,99 Punkte. Damit ließ er die 200-Tage-Linie hinter sich, die als Indikator für den längerfristigen Trend viel Beachtung findet.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann 0,85 Prozent auf 26 468,51 Zähler. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 stieg um 0,6 Prozent.

Anleger gehen angesichts eines nachlassenden Inflationsdrucks in den USA davon aus, dass der Zinshöhepunkt erreicht ist. "Noch vor zwei Wochen hatte kaum jemand mit einer Jahresendrally gerechnet, jetzt haben die Aktienmärkte einen Sprint hingelegt", schrieben die Marktexperten von Index Radar. Weitere Leitzinserhöhungen der US-Notenbank Fed seien nun vollständig ausgepreist. "Das Thema auf dem Parkett ist nur noch, wann die Notenbanker die ersten Leitzinssenkungen vornehmen werden."

Schwächt sich nun auch noch der Konsum in den USA ab, dürfte dies die Hoffnung auf fallende Zinsen zusätzlich untermauern. Achten werden die Marktteilnehmer am Nachmittag deshalb besonders auf die US-Einzelhandelsumsätze für Oktober.

Positiv hinzu kam zur Wochenmitte die Nachricht, dass der erneut befürchtete Stillstand der Regierungsgeschäfte in den USA abgewendet scheint. Die Mitglieder des Repräsentantenhauses haben mit mehr als der erforderlichen Zweidrittelmehrheit einem Gesetzesentwurf für einen Übergangshaushalt zugestimmt. Eine noch notwendige Zustimmung im Senat gilt als Formsache.

Am hiesigen Aktienmarkt stehen am Mittwoch die Dax-Konzerne Infineon und Siemens Energy im Fokus. Infineon traut sich nach einem überraschend guten Jahresendspurt für das neue Geschäftsjahr 2023/2024 weiteres Wachstum zu. Zudem will der Chiphersteller die Dividende erhöhen. Das operative Gewinnziel von Vorstandschef Jochen Hanebeck liegt allerdings etwas unter den durchschnittlichen Marktschätzungen. Die Aktien knüpften mit einem Plus von fast sieben Prozent an ihren starken Vortag an.

Siemens Energy festigten nach den Zahlen für das vierte Geschäftsquartal und der Einigung auf einen Anteilsverkauf am Indien-Geschäft ihren Sprung zurück über die Zehn-Euro-Marke mit einem Zuwachs von rund fünf Prozent. Laut Analyst Akash Gupta von der Bank JPMorgan dürfte das Risiko einer Kapitalerhöhung kurzfristig kleiner werden.

Der chinesische Online-Einzelhandelsriese JD.com spricht laut einem Pressebericht mit Altaktionären über einen Einstieg bei der Mediamarkt- und Saturn-Mutter Ceconomy . Die Ceconomy-Aktien katapultierte die Nachricht um 14 Prozent in die Höhe.

Der Biosprit-Hersteller Cropenergies blickt wegen stark gesunkener Ethanolpreise pessimistischer auf das noch bis Ende Februar 2024 laufende Geschäftsjahr und kürzte die Prognose. Die Cropenergies-Aktien verloren daraufhin über sieben Prozent. Die Papiere der Mutter-Gesellschaft Südzucker gaben um knapp ein Prozent nach.

Im Minus mit 0,7 Prozent notierten nach Zahlen für die ersten neun Monate des Jahres die Papiere von Grand City Properties . Bei den wichtigsten Kennzahlen sei der Wohnimmobilienkonzern aber auf einem guten Weg, um die erneut bestätigte Prognose zu erreichen, konstatierte UBS-Analyst Charles Boissier. Insgesamt zollten am Mittwoch Immobilientitel ihrer jüngsten Rally etwas Tribut.

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