Kolumne

Dieser Krypto-Zyklus ist die letzte Chance, um reich zu werden

decentralist.de · Uhr
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Man hat es mittlerweile zur Genüge gehört: Bitcoin ist eine revolutionäre Finanztechnologie, die ihren Siegeszug in der traditionellen Finanzwelt antritt und dabei immer neue Höhen erklimmt. Der restliche Krypto-Sektor folgt dabei mit weiteren spannenden – und teilweise doch sehr fragwürdigen – Anwendungen und wartet mit einer noch extremeren Preisvolatilität auf, die vom Totalverlust bis zum Reichtum über Nacht alles verspricht.

Ob wohl viel Wahres daran ist, bleibt die realistische Umsetzung, diese Chancen in echte finanzielle Ergebnisse umzuwandeln, für viele ein unerreichtes Ziel. Bitcoin ist bereits zu groß, als dass man mit geringen Beträgen noch zu echtem Wohlstand kommen könnte. Altcoins liefern dieses Potenzial, doch der tatsächliche Versuch dieses Potenzial einzufangen gestaltet sich eher als gefährliches Abenteuer, auf dem viele technische, psychologische, und finanzielle Fallstricke warten, denn als gesittetes Investment: Die Zeitfenster sind mitunter nervenaufreibend kurz, die technischen Hürden kompliziert und die metaphorische Klippe, die man kurstechnisch bei jedem Altcoin-Ritt herunterzufallen droht, ist schwindelerregend hoch.

Eine sehr riskante, doch so nie dagewesene Chance …

Doch nach dieser nüchternen Betrachtung des Krypto-Universums muss man trotzdem anerkennen, dass hier wirklich an einer umfassenden Transformation der digitalen Welt gearbeitet wird. Die Abbildung echter Vermögenswerte – und deren uneingeschränkte Nutzung – im virtuellen Raum dürfte Wirtschaft und Gesellschaft maßgeblich verändern. Und das liefert gigantische Chancen aus der Investment-Perspektive.

Was für eine Tragweite diese Dynamik hat, wird einem erst bewusst, wenn man den Krypto-Sektor mit der traditionellen Finanzwelt vergleicht. Brillante Ideen in den Köpfen visionärer Unternehmer – oder in vielen Fällen auch einfach nur grundsolide Geschäftsmodelle – legen einen langen Weg zurück, bis sie zu den großen, börsengelisteten Unternehmen werden, in die auch Normalsterbliche investieren und sich einen (sehr kleinen) Teil des erzeugten wirtschaftlichen Mehrwerts abzweigen dürfen. Dieser erste und spannendste Teil des Weges ist den Venture Capital Investoren und anderen frühen Geldgebern vorbehalten, die zwar ein hohes Risiko durch diese Investments tragen, dafür jedoch auch mit astronomischen Renditen belohnt werden. Der Allgemeinheit bleibt dieser Teil des Weges durch regulatorische Absperrungen verschlossen.

Eine ganz andere Welt eröffnet sich im Krypto-Sektor, denn hier herrschen die Regeln der analogen Welt nicht. Investoren sind keine akkreditierten, professionellen VC-Profis, sondern pseudonyme Wallet-Adressen. Der mathematische Code und eine gewisse Menge virtuelles Kapital sind die einzigen Zugangsbeschränkungen in dieser Welt. Ein Smartphone, eine Internet-Verbindung und ein paar digitale Coins reichen, um dabei zu sein.

Ideen und Konzepte für virtuelle Protokolle, Software, Dienstleistungen – you name it – all das kann sofort umgesetzt und das für die Finanzierung nötige Kapital kann von jedem gegeben werden. Man könnte argumentieren, dass die Krypto-Welt der wahr gewordene Traum für Anhänger des Freier-Markt-Kapitalismus ist, in der es keine Rettung durch die Regierungen oder Zentralbanken, aber dafür auch keinerlei Einschränkungen gibt. Der Markt entscheidet: Wer Mehrwert erzeugt, bleibt und wer das nicht tut, geht unter. Die vielen tausend toten Krypto-Projekte, die die Friedhöfe in den hinteren Seiten der Kursdatenanbieter coinmarketcap und coingecko säumen, beweisen das.

Wer sich hier in mühsamer Arbeit das nötige Knowhow aneignet und klug in dieser Welt agiert, der kann bei den frühesten Chancen dabei sein und Renditen mitnehmen, die jede Skala sprengen können. Die Schattenseite ist, dass es auch nach unten keine Limits gibt. Fehler werden gnadenlos bestraft und natürlich gibt es auch in dieser Welt zahlreiche von vorneherein böswillige Akteure, die lediglich auf den Inhalt der Wallets naiver Krypto-Anleger aus sind.

… die nicht mehr lange da sein wird

Wir befinden uns sehr wahrscheinlich in den Anfängen des nächsten großen Bullenzyklus für den Krypto-Sektor. Bitcoin hat sich Anfang diesen Jahres aus seinem Bärenmarkt herausgekämpft und eine beeindruckende Performance hingelegt, der auch der Altcoin-Markt langsam folgt. Selbst der Kreuzzug der US-Regulierungsbehörden gegen den Sektor Anfang des Jahres 2023 konnte dem neu aufkeimenden Momentum nicht den Stecker ziehen. Zudem haben sich die Zentralbanken weltweit bereits in ihren nächsten Liquiditätszyklus begeben und schmeißen die Druckerpressen erneut an – ein Umfeld, in dem Krypto seit seiner Existenz der mit Abstand größte Profiteur war.

Das schwindende Vertrauen in die Stabilität des mittlerweile grotesk anmutenden Konstruktes der Schuldenpolitik der USA sorgt zudem für einen Paradigmenwechsel. Anleihen droht, ihren Status als absolut sicherer Hafen für Kapital zu verlieren, da immer mehr Käufer Zweifel bekommen, ob die USA ihren Schuldenhaushalt noch unter Kontrolle halten können. Selbst eine Staatsanleihe mit zweistelligen Zinsraten wird unattraktiv, wenn der zugrundeliegende Wert im Ernstfall durch die Druckerpresse entwertet werden muss.

Dass Bitcoin als ernste Alternative angesehen wird, hat sich spätestens mit dem Paukenschlag von BlackRock bestätigt. Der größte Vermögensverwalter der Welt will nun sowohl einen Bitcoin- als auch einen Ethereum-Spot-ETF auf den Markt bringen und der ganze Sektor wartet gespannt auf eine Zulassung. Und hier liegt auch das größte Argument, warum dies die letzte Chance für normale Investoren sein könnte, sich ein signifikantes Stück vom Kuchen abzuschneiden, denn der kommende Zyklus wird anders sein.

Der nächste Zyklus wird das Zeitfenster schließen

Der erste Krypto-Zyklus war ein obskurer Testlauf einer neuen Idee, mit der nur technikaffine Spezialisten und Visionäre etwas anfangen konnten. Das Ergebnis waren Darknet-Börsen, auf denen mit dem „anonymen Internetgeld“ Bitcoin illegale Waren gekauft werden konnten. Gleichzeitig war dies der erste Proof of Concept, der den Boden für den weiteren Erfolg des Sektors bereitet hat. 

Der zweite Zyklus war die nächste Evolutionsstufe, aus der die Fundamente hervorgegangen sind, die den Sektor heute tragen. Namentlich die große Infrastruktur Ethereum, sowie die heute großen Börsen und Projekte, die die Verbreitung von Kryptowährungen maßgeblich vorangetrieben haben.

Der zurückliegende Zyklus war aus Sicht vieler Markt-Veteranen der chaotischste. Die Corona-Pandemie mit allen einhergehenden Verwerfungen an den Finanzmärkten, sowie sektor-interne Katastrophen wie das Mining-Verbot in China und die Implosion vieler großer Plattformen wie Terra Luna, Celsius und FTX haben dem Zyklus einiges an Potenzial geraubt – das ist zumindest eine verbreitetet These am Markt. Trotzdem hat der letzte Zyklus die institutionelle Adaption in Gang gesetzt, die jetzt mit großen Schritten kommt.

Und genau dieser Umstand, der wahrscheinlich neue Maßstäbe in der Bewertung des Sektors setzen wird, dürfte die Möglichkeiten für normale Investoren in diesem Sektor wohl für immer beschneiden. Man kann es bereits jetzt erkennen: Viele Krypto-Projekte launchen nicht mehr in Wildwest-Manier über ein Initial Coin Offering oder offenen Liquidity Pool auf einer dezentralen Plattform, an dem jeder teilnehmen kann der eine Wallet und etwas ETH hat. Auch jetzt haben Venture Capital Unternehmen bereits ihre Fühler in den Sektor gesteckt und haben private Finanzierungsrunden, höhere Anforderungen und Einschränkungen bei Seed Investments und Lockup-Perioden für Kapital salonfähig gemacht.

Einerseits macht das Sinn, da der Sektor seriöser wird und da es um immer größere Geldsummen geht, steigt auch das Bedürfnis nach Qualität und Absicherung des Kapitals. Doch andererseits manövriert das den Sektor nun schneller aus seinem experimentellen Zustand – und verringert damit die Chancen, die für „normalsterbliche“ Investoren lange offen waren. Der vierte Krypto-Zyklus, der die Ära der institutionellen Adaption und damit eine erste Verschmelzung mit der analogen Welt einleiten wird, kommt auf Kosten der frühen Pionierchancen, die dieser Sektor in seinem experimentellen Zustand geboten hat.

Deswegen glaube ich, dass dies die letzte große Chance für normale Investoren sein wird, um von diesem Paradigmenwechsel in einem Ausmaß zu profitieren, der wirklich einen Unterschied machen könnte. Die Umsetzung ist unfassbar schwierig und die Erfolgschancen stehen umso schlechter, je weniger man sich der Erkenntnis hingibt, dass dafür eine enorme Menge an Arbeit und Ressourcen notwendig sind. Doch noch besteht diese Chance. 

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