Dax Tagesrückblick 28.11.

Anleiherenditen sinken trotz Haushaltschaos; Aktienmarkt dreht abends in Plus

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Westlight/Shutterstock.com

Der Dax ist am Dienstag nah an der Marke von 16.000 Punkten geblieben. Vor den im Wochenverlauf erwarteten Inflationssignalen aus der Eurozone und den USA herrschte unter den Anlegern Zurückhaltung. Der deutsche Leitindex kam letztlich auf ein Plus von 0,16 Prozent auf 15 992,67 Punkte. Der MDax gab dagegen um 0,41 Prozent auf 26.007 Zähler nach.

"Die 16.000er-Marke erweist sich für den deutschen Aktienindex weiterhin als eine harte Nuss", sagte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Die Marke hatte der Dax zuletzt erstmals seit Ende August überschritten, darüber aber den Schwung verloren. Solange der Dax bei um die 15.900 Punkte stabil bleibt, spricht der Experte aber nur von einer Verschnaufpause vor den am Mittwoch und Donnerstag anstehenden Teuerungszahlen. Das erneute Überwinden der 16 000-Punkte-Hürde und ein Weiterlaufen der Jahresendrally wird am Markt als "gut möglich" angesehen. 

RWE Tagesgewinner im Dax

Mit gut drei Prozent Plus war Energiekonzern RWE größter Gewinner im Dax. Wie der Konzern auf seinem Kapitalmarkttag ankündigte, soll die Dividende in Zukunft jährlich um fünf bis zehn Prozent steigen. Bereits im kommenden Jahr ist eine Erhöhung um zehn Cent je Aktie geplant, von den derzeit vom Management vorgesehenen 1,00 Euro für das laufende Geschäftsjahr. Die Ausschüttung für 2023 ist schon länger als Untergrenze für die kommenden Jahre vorgesehen. RWE sei zwar kein Dividendentitel, kommentierte Analyst Alberto Gandolfi von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Aber die in Aussicht gestellten Ausschüttungen sollten doch positiv aufgenommen werden.

Auch die Ergebnisziele für das laufende Jahrzehnt hat RWE auf dem Kapitalmarkttag vorgestellt. Ausgehend von dem Ergebnisniveau von 2021 rechnet RWE-Konzernchef Markus Krebbe mit einer jährlichen Steigerung des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) um durchschnittlich 14 Prozent. 2030 soll der operative Gewinn so mehr als neun Milliarden Euro erreichen. Das ist deutlich mehr als Analysten zuvor auf dem Zettel hatten. 

Zinsen weiter rückläufig

Im Bundestag stritten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) am Dienstag wegen des Urteils des Bundesverfassungsgerichts (BVG) zur Haushaltspolitik der Ampel-Koalition. Das Urteil, das die Umwidmung nicht abgerufener Corona-Gelder für Investitionen in Klimaschutz für verfassungswidrig erklärte, bringt die Regierung in arge Nöte. Ob der Etat für das kommende Jahr noch vor Silvester beschlossen werden kann, steht in den Sternen. Nicht nur muss entschieden werden, welche Vorhaben aus dem Klima- und Transformationsfonds noch finanziert werden. Die Ampel-Koalition muss auch bis zu 20 Milliarden Euro im regulären Haushalt einsparen.

Dem Ansehen der Bundesrepublik am Finanzmarkt scheint das Chaos beim Bundeshaushalt jedoch kaum zu schaden. Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Dienstag erneut spürbar gestiegen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future legte bis zum Abend um 0,39 Prozent auf 131,9 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Bundeswertpapiere fiel im Gegenzug auf 2,49 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit Anfang September.

Für Zinsdruck sorgten am Dienstag Äußerungen aus den Reihen der US-Notenbank Fed. Fed-Direktor Christopher Waller deutete nicht nur an, dass die Zentralbank mit ihren Zinsanhebungen am Ende angelangt sein könnte. Auch brachte er perspektivische Zinssenkungen ins Gespräch, soweit die Inflation in den kommenden Monaten weiter zurückgehe. Die Bemerkungen sind für Waller ungewöhnlich, da er als Befürworter einer straffen geldpolitischen Linie gilt. (mit Material von dpa-AFX)

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