Börse am Morgen

Dax stagniert unter Bestmarke – Microsoft und die Cloud Deutschland

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Burdun Iliya/Shutterstock.com

Der Dax hat nach seiner Rekordjagd am Montag erst einmal eine Pause eingelegt. Mit einem Minus von 0,09 Prozent auf 16.742 Punkte blieb der deutsche Leitindex unter der Bestmarke vom Freitag bei 16.782 Punkten. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 kam ähnlich wie der Dax zuletzt kaum von der Stelle. Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen startete indes mit einem Minus von 0,43 Prozent auf 26.576 Punkte in die neue Woche. 

Seit dem Oktober-Tief bei 14.630 Punkten hat die Jahresendrally den Dax um bis zu fast 15 Prozent nach oben getragen. Mit einem Kursanstieg um gut 20 Prozent seit Jahresbeginn winkt ihm die beste Entwicklung seit dem Vor-Corona-Jahr 2019. 

Entsprechend hatte der charttechnische Analyst Christoph Geyer in seinem Wochenausblick bereits vor einem möglichen Rückschlag gewarnt „Auch der schönste und stabilste Aufwärtstrend ist nicht auf Dauer mit dieser Dynamik durchzuhalten“, schrieb er. Es stehe eine Woche bevor, die nach der Saisonalität „mit höchster Wahrscheinlichkeit einen kurzen Knick“ bringen werde. Marktbeobachter Andreas Lipkow verwies dazu auf die durchwachsenen Handelsvorgaben aus den USA und Asien. Auch wichtige Konjunkturdaten als Richtungsgeber fehlten zu Wochenbeginn.

Microsoft verdoppelt Cloud-Kapazität in Deutschland 

Microsoft hat die Kapazität seiner Cloud-Lösung Azure Cloud in Deutschland in diesem Jahr deutlich erweitert und wird sie bis Anfang 2024 verdoppeln. Das teilte der Software-Konzern am Montag in München mit. Als treibende Kraft für den Ausbau des Cloud-Geschäftes machte Marianne Janik, Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland, Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) aus. 

Immer mehr Produkte „Made in Germany“ nutzten die Cloud und KI, sagte Janik. „Der Zugang zu leistungsfähigen Cloud- und KI-Lösungen ist deshalb eine Grundvoraussetzung für eine leistungsstarke Wirtschaft.“ Durch den Ausbau der Azure-Kapazitäten in Deutschland stelle Microsoft sicher, die Nachfrage der Kunden erfüllen zu können. Referenzkunden in Deutschland seien unter anderen Bayer, Deutsche Bahn, Deutsche Börse, Lufthansa, Mercedes-Benz, SAP und Siemens. 

Wichtiger Cloud-Standort für Microsoft Azure ist die „Region Deutschland, Westen-Mitte“ in Frankfurt/Main. Das Rhein-Main-Gebiet ist für Betreiber von Rechenzentren vor allem wegen Nähe zum großen Internetknoten DE-CIX interessant, weil damit breitbandige Netzverbindungen mit geringen Datenlaufzeiten (Latenz) möglich sind.

Im globalen Wettbewerb muss Microsoft Azure vor allem gegen AWS aus dem Amazon-Konzern und die Google Cloud antreten. Auf dem deutschen Markt sind auch nationale Cloud-Anbieter wie die Schwarz-Gruppe und Ionos relevant. 

Zum ökologischen Fußabdruck der Cloud-Kapazitäten in Deutschland machte Microsoft keine detaillierten Angaben. Der Konzern verwies aber darauf, Microsoft sei einer größten Abnehmer von erneuerbaren Energien weltweit. Bis 2025 wolle Microsoft insgesamt überall auf der Welt nur noch erneuerbare Energien verwenden, auch in den Rechenzentren. 

Das Geschäft mit der Cloud lohnt sich für den Konzern weltweit. Der Umsatz legte im vergangenen Vierteljahr um 13 Prozent auf 56,5 Milliarden Dollar zu, wie der Softwarekonzern Ende Oktober mitteilte. Der Gewinn stieg um 27 Prozent auf 22 Milliarden Dollar.

Wall Street Journal: Finanzinvestoren wollen US-Kaufhausriesen Macy's kaufen 

Der traditionsreiche US-Kaufhauskonzern Macy's hat offenbar ein Übernahmeangebot von Finanzinvestoren erhalten. Sie hätten eine rund 5,8 Milliarden Dollar schwere Offerte vorgelegt, schrieben das "Wall Street Journal" und die Nachrichtenagentur Bloomberg in der Nacht zum Montag unter Berufung auf informierte Personen. Von Macy's gab es zunächst keine Stellungnahme. 

Macy's ist eine Institution des amerikanischen Einzelhandels mit mehreren hundert Kaufhäusern. Über die Grenzen der USA hinaus ist der Konzern auch als Veranstalter der Parade mit riesigen Ballons in New York zum Thanksgiving-Feiertag Ende November bekannt. 

Allerdings steht Macy's - wie auch andere Kaufhaus-Betreiber - unter starkem Druck des Online-Handels. Im vergangenen Quartal sank der Umsatz im Jahresvergleich um sieben Prozent auf 4,86 Milliarden Dollar. Der Gewinn brach um 60 Prozent auf 43 Millionen Dollar ein. 

Bei den interessierten Investoren handelt es sich den Berichten zufolge um die Investmentfirmen Arkhouse Management und Brigade Capital Management. Das Angebot sei bereits am 1. Dezember eingereicht worden und der Verwaltungsrat von Macy's habe darüber beraten, schrieb das Wall Street Journal. Wie der Konzern dazu stehe, sei jedoch unklar.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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