Lufthansa bestellt 40 Flugzeuge von Boeing und 40 von Airbus

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Berlin (Reuters) - Die Lufthansa macht ihre Flotte fit für die Zukunft und bestellt dafür 80 Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge.

Man habe 40 Maschinen des US-Herstellers Boeing vom Typ 737-8 MAX geordert und sich Optionen auf weitere 60 Maschinen gesichert, teilte die größte deutsche Airline am Dienstag mit. Lufthansa-Chef Carsten Spohr sprach von einer "guten strategischen Entscheidung" erstmals seit 1995 wieder Flugzeuge vom Typ Boeing 737 zu bestellen. Zudem bestellte der Konzern vom europäischen Hersteller Airbus 40 Maschinen vom Typ A220-300 für Lufthansa City Airlines und sicherte sich 20 Kaufoptionen. Zusätzlich gebe es Kaufoptionen über 40 Flugzeuge der Airbus A320-Familie. Die Maschinen sollen von 2026 bis 2032 ausgeliefert werden.

"Mit der heutigen Flugzeugorder beschleunigen wir die größte Flottenmodernisierung unserer Unternehmensgeschichte", sagte Detlef Kayser, Vorstand für Flotte und Technologie. Die Bestellliste von rund 200 Flugzeugen erhöhe sich damit auf 280 plus 120 Kaufoptionen. Mit der Entscheidung für die Boeing 737-8 MAX erhalte man nun auch bei der Beschaffung von Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen zukünftig mehr Flexibilität, betonte Kayser. Lufthansa hatte als früherer Großkunde der 737 deren vorerst letztes Modell 2016 ausgemustert und seitdem in diesem Bereich vor allem auf Airbus gesetzt. Boeing-Manager Stan Deal begrüßte, dass Lufthansa als ehemaliger Erstkunde nun wieder 737-Maschinen in die Flotte aufnehme. Während die Lufthansa-Aktien am frühen Nachmittag knapp ein Prozent höher notierten, lagen die Boeing-Papiere vorbörslich gut ein Prozent im Plus.

Die neuen Flugzeuge sind den Angaben zufolge komfortabler, leiser, sparsamer und effizienter. Die Maschinen emittierten bis zu 30 Prozent weniger CO2 als ihre Vorgängermodelle. Die Festbestellungen für die insgesamt 80 Flugzeuge beider Hersteller hätten nach Listenpreisen einen Wert von rund neun Milliarden Dollar. Allerdings gibt es hier meist Rabatte. Die Bestellung habe voraussichtlich keinen wesentlichen Einfluss auf den Investitionsaufwand des Konzerns 2023 und 2024, erklärte die Lufthansa. "Im Jahr 2023 wird mit Nettoinvestitionen zwischen 2,5 und drei Milliarden Euro gerechnet." Im nächsten Jahr werde der Aufwand wohl ähnlich ausfallen.

Wegen Lieferschwierigkeiten und Triebwerksproblemen dampft die Lufthansa ihre Wachstumspläne auch für das kommende Jahr etwas ein. Spohr sagte der "Süddeutschen Zeitung", das Unternehmen kämpfe mit Lieferverzögerungen bei Flugzeugen, Triebwerken, Sitzen und Ersatzteilen, außerdem mit ungeplanten Überholungen bei einem Triebwerk für den Airbus A320. "Wir werden den Flugplan für 2024 etwas anpassen und das ursprünglich geplante Wachstum leicht reduzieren", betonte Spohr, ohne konkreter zu werden. Anfang November hatte die Lufthansa erklärt, das Angebot solle im aktuellen Schlussquartal 91 Prozent des Vor-Corona-Niveaus erreichen. Für das kommende Jahr war damals ein Anstieg auf 95 Prozent geplant.

(Bericht von Klaus Lauer; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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