Dax Tagesrückblick 10.01.2024

Leitindex fast wie am Vortag - Auto1 nähert sich Rekordtief

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Der Dax hat sich am Mittwoch nur wenig bewegt. Vor den am Donnerstag anstehenden US-Verbraucherpreisen herrschte Zurückhaltung. So beendete der deutsche Leitindex den Handel zur Wochenmitte mit einem Mini-Plus von 0,01 Prozent auf 16.690 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,3 Prozent auf 26.248 Punkte nach unten.

Seit seinem Rekordhoch bei knapp über 17.000 Punkten Mitte Dezember schwankt der Dax - abgesehen von einem kurzen Anlauf auf die Bestmarke Anfang Januar - überwiegend zwischen rund 16.500 und 16.800 Punkten. Der Weg zum Rekord wurde durch Erwartungen an schon baldige Leitzinssenkungen in den USA und schließlich auch in der Eurozone geebnet. Inzwischen wurden die hochfliegenden Erwartungen an die 2024 anstehenden Zinsschritte in den USA angepasst.

Es wird nur noch mit fünf Zinsschritten um jeweils 0,25 Prozentpunkte statt mit sechs gerechnet. Die Inflationszahlen am Donnerstag dürften weitere Anhaltspunkte liefern, ob diese Prognosen eher zutreffen oder nicht, weshalb die Daten so wichtig sind. Sie hingen wie ein Damoklesschwert über dem Dax, so Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets. "Die Anleger warten auf ein Signal, ob die Rally seit Oktober vergangenen Jahres nach der gesunden Pause fortgesetzt werden kann oder nicht."

Redcare trotz starker Zahlen am MDax-Ende

Bei den Einzelwerten stach am Mittwoch die Onlineapotheke Redcare Pharmacy heraus. Ihre Aktien fielen trotz starker Quartalszahlen des Unternehmens ans MDax-Ende. Das  Minus von neun Prozent bedeutete zudem die schwächste Tages-Kursentwicklung in der gesamten Dax-Familie. Damit gaben sie einen Teil der Gewinne von 13 Prozent der vergangenen fünf Handelstage wieder ab. 

Am Freitag hatte eine positive Studie der Privatbank Berenberg der Rally der vergangenen Monate frischen Schwung verliehen. Nun sorgte eine Abstufung durch Warburg-Analyst Michael Heider für ein wenig Ernüchterung. Die starken vorläufigen Umsätze im Geschäftsjahr 2023 untermauerten zwar das Anlageargument, dass Redcare die am besten positionierte Online-Apotheke in Europa sei und Marktanteile gewinne, schrieb er. Gleichwohl sei es mit Blick auf den starken Kursanstieg Zeit für eine Atempause. 2023 waren die Aktien - getrieben von den Hoffnungen auf gute Geschäfte im Zuge einer Einführung des E-Rezeptes in Deutschland - um rund 200 Prozent in die Höhe geschnellt. Bis zum März, wenn Redcare die erste Prognose für das neue Geschäftsjahr vorlegen werde, sieht der Warburg-Analyst keine Kurstreiber mehr. 

Auto1: Noch mehr Verlust? Rekordtief in Sichtweite

Im Nebenwerte-Index SDax waren zur Wochenmitte die Aktien von Auto1 die größten Verlierer. Sie beendeten den Handelstag mit minus acht Prozent nur knapp oberhalb der Fünf-Euro-Marke. Damit ist ein Großteil des Erholungsversuchs vom Rekordtief von 4,68 Euro Mitte Dezember bis zum Zwischenhoch von 6,60 Euro Anfang Januar dahin. Im Gegenteil: Die Negativ-Rekordmarke ist wieder in greifbare Nähe gerückt.

Analyst Marcus Diebel von der US-Bank JPMorgan rechnet nach Gesprächen mit dem Management des Online-Autohändlers mit einem schwächeren Jahresende als von ihm zuvor gedacht. Insbesondere der Absatz im Segment Merchant, der Plattform für Gebrauchtwagenhändler, stehe weiter unter Druck. Seine gesenkte Erwartung für den bereinigten operativen Verlust im Jahr 2023 von 49 Millionen Euro liege nun am unteren Ende der Unternehmenszielspanne, schrieb der Experte in einer Studie.

Das Unternehmen erwartet einen um Sondereffekte bereinigten Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von minus 39 bis minus 49 Millionen Euro. Sein von 6,30 auf 6,20 Euro gesenktes Kursziel liegt gleichwohl noch über dem aktuellen Kursniveau. Er stuft die Aktien weiter mit "Neutral" ein. (mit Material von dpa-AFX)

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