Einlagensicherung lastet auf US-Banken - GS trotzt mit Gewinnsprung

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New York/Bangalore (Reuters) - Millionenschwere Zahlungen an einen Einlagensicherungsfonds haben bei den US-Großbanken Spuren in den Bilanzen hinterlassen.

Während Goldman Sachs wegen der Sondergebühr im vierten Quartal 529 Millionen Dollar einzahlte, verbuchte Morgan Stanley Lasten in Höhe von insgesamt 535 Millionen Dollar, wie die beiden Institute am Dienstag mitteilten. Mit den Geldern soll der Einlagensicherungsfonds der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) aufgefüllt werden. Dieser war im vergangenen Jahr um insgesamt 16 Milliarden Dollar geleert worden, um Sparer vor den Folgen des Zusammenbruchs der Regionalbanken Silicon Valley Bank und Signature Bank zu schützen. Nun werden die Großbanken zur Kasse gebeten, um den Fonds mit frischem Geld zu versorgen.

Mit einem brummenden Handelsgeschäft trotzte Goldman Sachs der Einmalbelastung und fuhr im Schlussquartal einen Gewinn von 2,01 Milliarden Dollar ein, verglichen mit einem Plus von 1,33 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. "Das war ein Jahr der Umsetzung für Goldman Sachs", sagte Bank-Chef David Solomon. Damit habe das Geldhaus eine viel stärkere Plattform für 2024. Die Umsätze im Aktienhandel und der Vermögensverwaltung legten im Schlussquartal um rund ein Viertel zu. Die Aktienmärkte hatten sich gegen Ende des Jahres erholt, weil Ökonomen und Investoren zunehmend zuversichtlich sind, dass die USA um eine Rezession herumkommen.

Bei Morgan Stanley drückten die Abgaben den Gewinn im Zeitraum Oktober bis Dezember auf 1,5 Milliarden Dollar nach 2,2 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Doch die wachsenden Erlöse im Investmentbanking mit einem Plus von fünf Prozent übertrafen die gesamte Branche und weckten bei den Investoren Hoffnungen auf eine Trendwende. Das durch Fusions-Beratung befeuerte Wachstum im Investmentbanking sei ermutigend, schrieb Analyst Chris Kotowski vom Broker Oppenheimer.

Im vorbörslichen Handel legten die Aktien von Morgan Stanley und Goldman Sachs leicht zu.

Die Berichtssaison der großen US-Banken hat bereits am Freitag durchwachsene Ergebnisse hervorgebracht. Branchenprimus JP Morgan ließ wegen Zahlungen an den US-Einlagensicherungsfonds DIF im vierten Quartal beim Gewinn Federn, auch bei der Bank of America lasteten die Zahlungen auf der Bilanz. Bei der Citigroup sorgten sie sogar mit für einen Verlust. Das Geldhaus will im Zuge seines Umbaus Arbeitsplätze streichen.

(Bericht von Niket Nishant und Saeed Azhar, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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